Mülheim. Keine Sanitäter und ein schwer zu findender Erste-Hilfe-Koffer: Eine verletzte Spielerin musste lange auf erste Hilfe warten.
Eine missglückte Grätsche auf dem Kunstrasen in der Westenergie Sporthalle bedeutet für Kim Frütel vom SV Raadt wohl das Saisonaus. Diagnose: Wadenbeinbruch.
Das allein ist für die 24-jährige Spielerin des A-Kreisligisten schon schlimm genug – dass es bei der Hallenstadtmeisterschaft keine Erstversorgung gab, dafür hat sie kein Verständnis. Peter Hein, Leiter der Fachschaft Fußball, kündigt eine Änderung an.
Hallenstadtmeisterschaft Mülheim: Kein Sanitätsdienst in der Halle
Am kommenden Freitag wird Kim Frütel operiert, danach heißt es sechs Wochen keine Belastung für das verletzte Bein, anschließend beginnt die Reha. „Ich bin blöd umgeknickt“, beschreibt sie die Szene, in der ihr Wadenbein brach. Was danach folgte, ärgert sie noch immer.
Vom Platz humpelte sie auf die Tribüne – Sanitäter, wie noch am Tag zuvor beim Herrenturnier – gab es keine. Der Freund einer Mitspielerin, ein gelernter Physiotherapeut, kümmerte sich um Frütel, eine weitere Mitspielerin machte sich auf die Suche nach einem Erste-Hilfe-Kasten.
Hallenstadtmeisterschaft Mülheim: Fachschaft verspricht Besserung
„Das hat dann rund 30 Minuten gedauert, bis sie einen gefunden hat“, sagt Frütel und erklärt: „Wir hatten keinen eigenen mitgebracht, weil wir ja am Tag zuvor bei den Herren noch gesehen haben, dass Sanitäter vor Ort waren. Ich finde es erschütternd, dass bei uns keiner da war.“
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Für das Turnier der Frauen hatte die Fachschaft, wie auch in den Vorjahren, ohne Sanitätsdienst geplant. „Bei Veranstaltungen dieser Größenordnung hatten wir das noch nie“, sagt Peter Hein, betont aber: „Es tut mir leid. In der Zukunft werden wir das ändern.“
Hallenstadtmeisterschaft Mülheim: Keine Pflicht für einen Sanitätsdienst
Tatsächlich gab es auch vom Mülheimer SportService keine Verpflichtung für einen Sanitätsdienst. „Der Veranstalter entscheidet das“, sagt dessen Leiterin Martina Ellerwald. So seien beispielsweise auch bei Fußballspielen oder Handballspielen im Ligabetrieb keine Sanitäter vor Ort. Am Sonntag waren insgesamt rund 400 Menschen in der Westenergie-Sporthalle zugegen.
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Für Kim Frütel endete der Sonntag im Krankenhaus, mit Blick auf die lange Suche nach dem Erste-Hilfe-Kasten mahnt sie: „In dieser Halle findet auch Schulsport statt, ich bin froh, das es bei mir nur ein gebrochener Knochen war.“
Schon in der Halle hatten sich die Turnierorganisatoren bei Kim Frütel entschuldigt, Peter Hein verspricht: „Wir werden sie auch nach ihrer Operation noch einmal besuchen.“ Im kommenden Jahr soll dann – im Fall der Fälle – eine bessere medizinische Erstversorgung gewährleistet sein.
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