Mülheim. Drei Mal in Folge krönten sich die Fußballerinnen des SV Heißen zu Stadtmeisterinnen – Blau-Weiß Mintard hat diese Dominanz gebrochen.
Die Überraschung ist geglückt: Der Triple Sieger SV Heißen wurde abgelöst. Anders als bei den vergangenen drei Auflagen holten sich in diesem Jahr die Damen der DJK Blau-Weiß Mintard den Stadtmeistertitel.
Damit hat selbst der Trainer Torsten Eichholz nicht gerechnet: „Die Mädels von Heißen haben schon einen kleinen Altersvorsprung“, meint er und ergänzt: „Da ist man halt abgezockter“. Umso stolzer ist er natürlich, dass seine junge Mannschaft ohne Niederlage durch das Turnier gekommen ist und den Stadtmeistertitel mit nach Hause genommen hat.
Hallenstadtmeisterschaft Mülheim: Mintard gewinnt das entscheidende Spiel gegen Heißen
Insgesamt sechs Mannschaften haben am Turnier, das erstmalig auf Kunstrasen in der Westenergie-Halle ausgetragen wurde, teilgenommen. Schnell kristallisiert sich heraus: Den Titel machen Heißen und Mintard untereinander aus. Passend, dass das direkte Duell erst als vorletzte Begegnung angesetzt ist.
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Trainer-Tochter Franziska Eichholz sieht das Ganze etwas selbstbewusster als ihr Vater: „Wir haben in den ersten Spielen schon so gut vorgelegt“, sagt sie und hält dabei stolz den Pokal in der Hand. „Wir sind mit einem sicheren Gefühl in das Finale gegangen.“ Und zurecht: mit einem souveränen 2:0 gegen den höherklassig spielenden SV-Heißen sichern sich die Frauen vom Blau-Weiß Mintard den Turniersieg.
Hallenstadtmeisterschaft Mülheim: SV Heißen mit Rang zwei zufrieden
Dementsprechend gequält ist das Lächeln einiger Mädels bei der Siegerehrung auf Seiten des ursprünglichen Favoriten. Trotzdem: Unzufrieden ist der Trainer des SV Heißen Hasan Gören mit dem Tag nicht: „Das war ein schönes Turnier“, fasst er nach der Siegerehrung zusammen. Er hält seiner Mannschaft zugute, dass sie ohne Vorbereitung in die Spiele gegangen ist und viele neue Spielerinnen ihren ersten Einsatz hatten. „Und da habe ich heute viele gute Ansätze gesehen“, freut er sich.
Zufrieden mit dem Tag ist auch Veranstalter und Organisator Peter Hein: „Mit der Kulisse haben wir echt ein Alleinstellungsmerkmal“, meint er und zeigt auf das Kunstrasenfeld, das in der Westenergie-Halle aufgebaut wurde. „Es ist toll, dass in diesem Jahr auch die Frauen diese Kulisse nutzen können“, ist er überzeugt. Einen „glücklichen Zufall“ nennt sein Kollege Günter Ruhs diese Tatsache.
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Hallenstadtmeisterschaft Mülheim: Veranstalter zufrieden mit Zuschauerzahlen
Denn: Die Halle stand in diesem Jahr auch an dem Sonntag zur Verfügung, weil das Traditionsmasters ausgefallen ist. „Das ist uns natürlich entgegengekommen“, weiß Ruhs. Glücklich ist dieser Zufall auch für die Spielerinnen: „Es ist auf jeden Fall mal was anderes, auf dem Kunstrasen zu spielen als auf dem Hallenboden“, bestätigt Franziska Eichholz.
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Ruhs ist sich sicher, dass es in diesem Jahr für die Mannschaften ein anderes Gefühl war, den Platz zu betreten, als in den Vorjahren: „Klar sieht das hier anders aus als in einer alten Schulsporthalle.“ Ihm ist bewusst, dass die Zuschauerränge bei den Damen nicht so prall gefüllt sind wie bei den Herren.
Und tatsächlich: Am Samstag haben 1800 Zuschauer die Stadtmeisterschaften der Männer verfolgt, am Sonntag sind es 250. Aber: „Damit sind wir zufrieden“, resümiert Ruhs und ergänzt: „Ich hoffe, dass das Turnier in dieser Form auch im nächsten Jahr wieder stattfinden kann.“
Hallenstadtmeisterschaft Mülheim: Plattform für die Fußball-Frauen
Das wünscht sich auch Oberbürgermeister Marc Buchholz: „Es wäre schon wichtig, wenn die Frauen auch in den nächsten Jahren die gleichen Möglichkeiten bekommen wie die Männer“, sagt er, bevor er den Pokal an den neuen Stadtmeister übergibt. „Wir werden alles daran setzen, das umzusetzen“, antwortet Peter Hein dem Bürgermeister euphorisch. Der heutige Tag sei ein wichtiges Zeichen, dass die Damen für ihren Sport den gleichen Respekt verdienen wie die Männer. „Und viele hier spielen ja auch technisch echt auf einem super Niveau“, ergänzt Buchholz.
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Das möchte in Zukunft auch die elfjährige Lina Kabasch schaffen: Sie spielt selbst in der U-13-Mannschaft des SV Raadt und ist mit ihrer Mutter in die Halle gekommen, um sich bei den Großen etwas abzugucken.
„Es ist toll, dass der Frauenfußball auch endlich so groß stattfindet“, ist ihre Mutter Nicole Schönenberger-Kabasch überzeugt. Das bekräftigt auch SV Heißen Trainer Gören nochmal: „Die Stadtmeisterschaften sollten jedes Jahr so aussehen“, findet er. Trotz der Niederlage im Finale fasst er den Tag positiv zusammen: „Ein cooles Finale, ein verdienter Sieger, für alle ein gelungener Tag.“
Die Ergebnisse im Überblick
1. Blau-Weiß Mintard 29:1 15
2. SV Heißen 24:7 12
3. SV Raadt 23:12 9
4. Mülheimer SV 7:23 6
5. TSV Heimaterde 3:21 3
6. Mülheimer FC 97 4:26 0
Mülheimer FC 97 – SV Heißen 1:7
MSV 07 – TSV Heimaterde 3:0
BW Mintard – SV Raadt 6:1
MSV 07 – Mülheimer FC 97 4:1
SV Raadt – SV Heißen 3:4
TSV Heimaterde – BW Mintard 0:7
Mülheimer FC 97 – SV Raadt 2:6
BW Mintard – MSV 07 7:0
SV Heißen – TSV Heimaterde 4:1
BW Mintard – Mülheimer FC 97 7:0
TSV Heimaterde – SV Raadt 0:7
MSV 07 – SV Heißen 0:9
TSV Heimaterde – Mülheimer FC 97 2:0
SV Heißen – BW Mintard 0:2
SV Raadt – MSV 07 6:0
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