Mülheim. Ab dem 1. Januar 2024 steigen die Beiträge der Mülheimer Vereine an den Stadtsportbund kräftig an. Womit der MSB diesen Schritt begründet.

Die Mitgliedsvereine im Mülheimer Sportbund (MSB) müssen ab dem 1. Januar 2024 deutlich höhere Beiträge an den städtischen Dachverband zahlen als bislang. Das wurde auf der Mitgliederversammlung am Montag mit großer Mehrheit beschlossen. Womit der MSB die Erhöhung begründet.

Bisher zahlten kleine Vereine mit maximal 100 Mitgliedern jährlich 25,56 Euro. Für Vereine ab 100 Personen wurden pro Mitglied 41 Cent fällig. Die krummen Beträge kamen dadurch zustande, dass der Beitrag auch bei der Einführung des Euro übernommen wurde – er gilt unverändert seit 1994.

Mülheimer Sportbund: Haushalt 2021 weist ein Defizit auf

Bis heute haben sich die Aufgaben des städtischen Sportbundes aber vervielfacht. Es gilt alleine elf festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bezahlen. Laut dem MSB-Vorsitzenden Frank Esser sei der Sportbund mit der bisherigen Beitragsgestaltung „nicht mehr in der Lage auskömmlich zu arbeiten.“

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Im Haushaltsjahr 2021 muss der MSB ein klares Defizit ausweisen, auch 2022 muss damit gerechnet werden. Daher werden Vereine mit bis zu 50 Mitgliedern künftig einen festen Beitrag von 50 Euro im Jahr bezahlen, ab 51 Mitgliedern gilt ein Euro pro Mitglied.

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„Keine Frage: Das ist viel, das ist ein beachtlicher Schluck aus der Pulle“, weiß der MSB-Chef. Mit der neuen Regelung werde aber ein Kern der Verwaltung sichergestellt. „Wir liegen damit immer noch im mittleren Bereich aller Kreis- und Stadtsportbünde“, betonte Esser. Vorher hatte Mülheim den geringsten Beitrag im gesamten Landessportbund.

In zwei Punkten ist der MSB seinen Vereinen entgegengekommen: Aufgrund der Energiekrise gilt die neue Regelung noch nicht mit Beginn des kommenden Jahres, sondern erst ab 1. Januar 2024. Außerdem – hier reagierte der Sportbund auf mehrere Hinweise in der vergangenen Woche – wird es keine automatischen weiteren Erhöhungen geben.

Weitere Anpassungen? Mitgliederversammlung soll entscheiden

Zwar behält sich der MSB vor, den Beitrag im entsprechenden Maße anzupassen, sollte sich der vom Statistischen Bundesamt festgesetzte Verbraucherpreisindex um mindestens zehn Prozent nach oben oder unten verändern (es ist also auch eine Absenkung denkbar). Allerdings ist dafür ein Beschluss der Mitgliederversammlung notwendig.

Hermann Vosswinkel vom Bouleclub Mülheim sieht durch die neue Regelung vor allem die kleinen Vereine benachteiligt, weil der prozentuale Anteil pro Mitglied steigt. Allerdings haben kleine Klubs die gleichen Möglichkeiten von Projekten oder Beratungen des MSB zu profitieren wie Großvereine.

Finanzielle Belastung für die großen Mülheimer Vereine

Die wiederum wird der neue Beitrag finanziell wesentlich bedeutender treffen. „Das tut uns schon weh, wir gehen von 1500 auf über 4000 Euro auf einmal“, sagt Dirk Winkelmann, Vorsitzender des TSV Viktoria, dem mitgliederstärksten Verein in Mülheim.

Auch beim Dümptener TV, einem der weiteren Großvereine, fehlt aktuell noch die Fantasie, wie die zusätzlichen Gelder hereingeholt werden sollen. „Für uns ist das schon auch eine Menge“, meinte Vorstandsmitglied Helmut Bretinger. Der DTV stimmte als einer der wenigen Vereine dagegen, mit dem überwiegenden Teil der 83 Stimmen wurde die neue Satzung aber angenommen.