Mülheim. Ob Mülheimerinnen und Mülheimer bereits bewusst Strom sparen, lässt sich an Hand von Zahlen nicht belegen. Beim Gas gibt es einen Tiefstwert.

Welche Folgen hat die Energiekrise, und wie reagieren die Verbraucherinnen und Verbraucher? Mancherorts ist schon von zurückgehendem Stromverbrauch die Rede. Für Mülheim kann das der Grundversorger bislang noch nicht feststellen. Dafür verzeichnet die Medl ein Allzeittief in Sachen Gas.

Der Bezug von Energie durch Privatkunden erfolgt grundsätzlich nach dem Abschlags-Modell. In der Jahresrechnung werden die bislang geleisteten Abschlagszahlungen dann auf die Energiekosten für den tatsächlich angefallenen Verbrauch angerechnet.

Wie die Stadt Mülheim eine siebenstellige Summe einspart

„Damit wir die tatsächlichen Energieverbräuche ermitteln können, sollten uns Kundinnen und Kunden in regelmäßigen Abständen – mindestens einmal im Jahr – ihre aktuellen Zählerstände mitteilen“, sagt ein Sprecher von Eon. Dementsprechend liegen dem Grundversorger keine aktuellen Verbräuche vor, sondern in der Regel auf ein Jahr bezogen.

Bei der Mülheimer Stadtverwaltung wird schon seit Längerem auf das Sparen von Strom geachtet. „Beim Verbrauch von Strom sind wir sehr gut aufgestellt“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Ampeln wurden ebenso auf LED-Lampen umgestellt wie die Beleuchtung in öffentlichen Gebäuden und Sporthallen. „Dadurch sparen wir mittlerweile eine siebenstellige Summe ein“, so Wiebels.

Mülheimer Medl misst niedrigsten Wert seit 1998

Der Stadtsprecher hat den Eindruck, dass auch in der Belegschaft aktuell noch mehr auf das Thema Energiesparen geachtet wird.

Dazu passt auch die Tatsache, dass die Medl im Oktober den niedrigsten Gasverbrauch seit Bestehen des lokalen Energiedienstleisters im Jahr 1998 gemessen hat. „Was davon auf das Sparen und was auf das gute Wetter zurückzuführen ist, lässt sich nicht ermitteln, denn wir haben ja keine tägliche Ablesung“, sagt Vertriebsleiter Jan Hoffmann. Ein großer Teil sei aber sicherlich eine Folge des warmen Oktobers. „Viele Haushalte hatten noch lange keine Heizung an.“

Auch der Medl-Vertriebsleiter hat den Eindruck, dass viele Privatkunden mittlerweile Sparmaßnahmen ergriffen hätten – zum Beispiel mit Hilfe steuerbarer Thermostate. „In Verbindung mit den positiven Nachrichten ist die Tendenz aktuell wieder ganz gut“, sagt Hoffmann, weiß aber auch: „Kommt eine schlechte Nachricht, dann reagiert natürlich sofort der Markt.“