Mülheim. Hockey-Olympiasieger Thilo Stralkowski hat einen Preis für seinen Einsatz gegen sexualisierte Gewalt im Sport erhalten.

Thilo Stralkowski hat den mit 15.000 Euro dotierten „Rheinischen Provinzial Preis“ als Pate der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Intervention (DGfPI) erhalten.

Der Feldhockey-Olympiasieger von 2012 und aktuelle Trainer des Mülheimer Bundesligisten HTC Uhlenhorst wurde in Düsseldorf ausgezeichnet.

Mülheimer macht sich gegen Gewalt im Sport stark

„Thilo Stralkowski macht sich für die Gewaltprävention im Sport, wie auch für das Projekt ‚Ben und Stella wissen Bescheid‘ stark, das als eines der wegweisenden Modellprojekte zum Schutz vor sexualisierter Gewalt für Mädchen und Jungen mit Beeinträchtigungen von der DGfPI entwickelt wurde“, erklärte Ulrich Schenk, Vorstandsvorsitzender der Kultur- und Sozialstiftung Provinzial Rheinland.

Weitere Berichte aus dem Mülheimer Lokalsport

Die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung, -vernachlässigung und sexualisierter Gewalt ist ein Zusammenschluss von rund 700 Fachkräften (Einzelpersonen und Institutionen) aus dem gesamten Bundesgebiet und dem angrenzenden Ausland, die sich gemeinsam zum Ziel gesetzt haben, aktiv für eine Verbesserung des Kinderschutzes einzutreten.

Thilo Stralkowski betont die Bedeutung des Vereinssports

Als langjähriger aktiver Sportler und aufgrund seiner aktuellen Funktion als Trainer in der Hockey-Bundesliga bewegt sich Thilo Stralkowski in einem Umfeld, in dem gegenseitiger Respekt im Miteinander auf und neben dem Platz unabdingbar ist: „Der Vereinssport kann Kindern und Jugendlichen diese Werte bereits früh in ihrer Entwicklung vermitteln. Sexualisierte Gewalt hat dort keinerlei Platz – leider haben nicht alle das Glück, von Übergriffen dieser Art verschont zu bleiben.“

Auch interessant

Stralkowski betonte zudem, „dass bei der Aufarbeitung in der Gesellschaft noch zu viel vertuscht und geschwiegen wird, und auch in unseren Vereinen bedarf es einer verstärkten kritischen Reflexion. Kinder und Jugendliche haben das Recht, gewaltfrei aufzuwachsen.“

Preisgeld wird in Präventionsarbeit investiert

Das Preisgeld investiert die DGfPI in die Präventionsarbeit im Sportsektor beziehungsweise in das neu entwickelte „Idol-Konzept für verbesserte Prävention“. Hierbei soll den Vereinen die Präventionsarbeit nicht von außen diktiert werden, sondern durch ein „Idol“ in den Vereinen „gelebt“ werden. Stralkowski fungiert als „Idol“ beim HTCU. Zusammen mit DGfPI-Geschäftsführer Oliver Jägers hat er aktiv an dieser Idee mitgearbeitet.

Geschult und sensibilisiert werden neben den Kindern und Jugendlichen vor allem die Trainer, Co-Trainer und Betreuer. Lebt die Vereinsgemeinschaft aktiv den gemeinsam entwickelten Verhaltenskodex, verfügt der Verein über ein starkes Schutzkonzept mit einem hohen Qualitätsstandard. Ziel der DGfPI ist, das „Idol-Konzept“ in allen Sportvereinen zu etablieren und den Kinderschutz zu stärken.