Mülheim. Samstag gewann Jockey Leon Wolff in Mülheim das Silberne Band der Ruhr, wurde dabei aber auch bestraft. Der Organisation Peta reicht das nicht.

Der Pferdesport im allgemeinen und damit auch der Rennclub Mülheim sehen sich immer wieder mit Vorwürfen von Tierschutzorganisationen konfrontiert. Nun gibt es eine Strafanzeige gegen den Sieger des Silbernen Bandes der Ruhr vom vergangenen Samstag.

Die Vorwürfe der Tierschutzorganisation PETA gegen den erst 18-jährigen Jockey Leon Wolff richten sich aber nicht gegen das Hauptrennen des „rp-Gruppe-Renntages“, sondern beziehen sich auf den „Preis vom Kunstmuseum“, der zum Abschluss des Veranstaltungstages gelaufen wurde.

14-tägige Sperre nach zu vielen Peitschenschlägen

Dort soll der Reiter sein Pferd „Lucky Empress“ im Zieleinlauf mit mehreren sehr harten Peitschenschlägen traktiert haben. Selbst die Rennleitung sprach gegen Wolff wegen der missbräuchlichen Verwendung der Peitsche eine Sperre von 14 Renntagen aus. Zudem verfallen die Hälfte seiner Gewinnprozente. Disqualifiziert wurde der Jockey jedoch nicht, er landete in diesem Rennen auf Rang zwei.

Nach dem Deutschen Derby in Hamburg-Horn waren bereits die beiden erstplatzierten Reiter Bauyrzhan Murzabayev und Andreas Helfenbein aus ähnlichen Gründen gesperrt worden.

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Wasser auf die Mühlen von PETA. Die Organisation stellte nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Duisburg gegen Leon Wolff wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

PETA fordert einmal mehr das Ende das Pferderennsports

„Es ist unfassbar, dass auf deutschen Rennbahnen weiterhin Woche für Woche gepeitscht und gequält wird. Die verbandsinternen Geld- oder Zeitstrafen werden eher belächelt“, begründet Fachreferent Peter Höffken den Schritt.

„Würde jemand einen Hund so misshandeln, wäre der Aufschrei in der Öffentlichkeit groß. Bei Pferden wird diese Tierquälerei jedoch selbst von vermeintlichen Pferdefreunden stillschweigend gebilligt. Die Ausbeutung von Pferden als Sportgeräte gehört endlich abgeschafft“, fordert Höffken.

So reagiert der Rennclub Mülheim auf die Vorwürfe

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Für Marc Hübner, Vizepräsident des Rennclubs Mülheim sei „Peitsche“ heute grundsätzlich der falsche Begriff. „Wir sprechen eher von einer Korrekturhilfe“, so Hübner. Diese sei zudem mit Schaumstoff gepolstert. „Pferde sind Fluchttiere und gehen schonmal nach rechts oder links weg. Deswegen werden sie mit leichten Schlägen in der richtigen Spur gehalten“, erklärt der Rennclub-Vorstand. Die Zahl der Schläge ist auf fünf reduziert, ab sechs gibt es sofort Sperren.

Hübner betont: „Ich würde mich niemals hier engagieren, wenn Pferde misshandelt würden.“ Dass dies von PETA immer wieder behauptet werde, findet er mindestens schade. Eine Einladung des Rennclubs zum Dialog habe die Organisation nicht angenommen.

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