Mülheim. Der HTC Uhlenhorst steht vor einem entscheidenden Wochenende. Gegen die beiden Teams aus Köln müssen Siege her, damit es ins Viertelfinale geht.

Endspiele lieben sie am Uhlenhorst. Normalerweise zumindest. Denn dann geht es in der Regel darum, Pokale zu gewinnen, sich einen weiteren Titel auf die Visitenkarte zu drucken.

Dieses Endspiel, das am Samstag (16 Uhr, Livestream) bei Rot-Weiss Köln ansteht, hätten sich die Herren um Trainer Thilo Stralkowski aber gerne erspart.

Verlieren die Mülheimer in Köln, sind sie auf Schützenhilfe angewiesen

Verlieren die Mülheimer nämlich beim Tabellenführer der West-Gruppe, und gewinnt der Crefelder HTC am Samstagabend in Neuss, dann hätte der CHTC vor dem abschließenden Spiel am Sonntag alle Trümpfe in der eigenen Hand, Uhlenhorst würde dann ein Sieg gegen Blau-Weiß Köln (So, 14 Uhr, ohne Zuschauer) nicht mehr reichen, um aus eigener Kraft ins Viertelfinale einzuziehen. Schützenhilfe bräuchten die Grün-Weißen dann ausgerechnet von Rot-Weiss Köln, die am Sonntag gegen den Crefelder HTC spielen.

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„Wir haben uns das Ei ins eigene Nest gelegt“, sagt Stralkowski mit Rückblick auf die Niederlage in Krefeld und das Last-Minute-Remis gegen Düsseldorf vor Weihnachten. Gegen Krefeld „haben wir über das ganze Spiel nicht gut gespielt und verdient verloren“, so Stralkowski. Gegen Düsseldorf führten die Uhlenhorster zwischenzeitlich mit 8:4 und kassierten nach einem wilden Ritt in letzter Sekunde noch den Ausgleich zum 14:14.

Stralkowski glaubt an die eigene Stärke

Den verlorenen Punkten hinterher zu trauern bringt nun aber nichts mehr, das Spiel bei Rot-Weiss Köln muss gewonnen werden. „Wir sind unter Zugzwang, damit die Saison nicht frühzeitig für uns zu Ende ist“, sagt Stralkowski. Er weiß um die Schwere der Aufgabe beim amtierenden Meister, der das Hinspiel in Mülheim mit 13:9 gewonnen hatte.

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„Auch wenn es auf dem Papier nach einer Träumerei aussieht, bin ich überzeugt dass wir, wenn wir unsere Leistung bringen, dort gewinnen können“, gibt sich Stralkowski vor dem alles entscheidenden Wochenende optimistisch. „Wir haben uns das selbst eingebrockt und nun müssen wir uns da auch selbst rauskämpfen.“

Till Brock und Nick Werner stehen vor ihrem Saisondebüt

Mut macht, dass die Offensive beinahe komplett besetzt ist, neben Timm Herzbruch ist Malte Hellwig wieder „voll im Saft“. Till Brock, der zuletzt beruflich in Berlin war, wird sein Saisondebüt geben und am Wochenende im Kader stehen.

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Fehlen werden die U21-Vizeweltmeister Moritz Ludwig und Robert Duckscheer sowie Henrik Mertgens, der sich am Donnerstag im Training verletzt hat. Für ihn feiert Nick Werner seinen Saisoneinstand.

Defensivprobleme müssen die Uhlenhorster abstellen

Dass die Uhlenhorster in der Offensive ihre Qualität haben, das steht außer Frage. Problematisch war in der jüngeren Vergangenheit vor allem die Defensivarbeit. „Wir spielen immer die gleichen Systeme, Hallenhockey zu verteidigen ist keine Raketenwissenschaft“, so Stralkowski der erklärt: „Uns fehlte zuletzt aber oftmals die Abstimmung, dazu kamen individuelle Fehler. Wir müssen konzentrierter sein. Und da fängt das Verteidigen bereits im Sturm an.“

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Gelingt das gegen Rot-Weiss Köln, könnten die Uhlenhorster die Trümpfe in der eigenen Hand halten. Und andernfalls bleibt ihnen die Hoffnung, dass der Erzrivale das Spiel am Sonntag gegen den CHTC nicht abschenkt.

Stralkowski könnte Köln verstehen

„Ich hoffe nicht, dass sie das dann machen, aber verübeln könnte ich es ihnen auch nicht, wenn sie Spieler schonen. Wir können nicht darauf bauen, dass Köln gegen Krefeld gewinnt“, so Stralkowski.

Er weiß: „Wir haben dieses Finale am Samstag“. Ein Finale, das am Uhlenhorst zu diesem Zeitpunkt niemand wollte.