Mülheim. Welche Talente schaffen 2022 den Durchbruch? Wir haben die Mülheimer Trainer gefragt, was sie ihren Schützlingen im neuen Jahr zutrauen.
Die Jahreswende symbolisiert für Viele einen Neuanfang. Gute Vorsätze werden gefasst, die Motivation, das neue Jahr zu einem guten zu machen, ist groß. Auch im Fußball gilt dies. Ein neues Jahr bietet die Chance, auf sich aufmerksam zu machen.
Diese Redaktion hat die Mülheimer Fußballtrainer daher gefragt, welchen Spielern bis 22 Jahre sie 2022 den Durchbruch zutrauen, auf welche Spieler besonders zu achten ist. Das sind die genannten Top-Talente.
VfB Speldorf
Marvin Hohensee: Der 20-jährige Linksverteidiger hat sich beim VfB Speldorf in die Stammelf gekämpft. Elf Einsätze sammelte er in der Hinrunde in der Landesliga, trumpfte dabei vor allem im Heimspiel gegen Wermelskirchen auf. Sein Trainer Julien Schneider sagt: „Er hat sich in der Hinrunde zum Stammspieler entwickelt und einige gute Spiele bestritten. Er kommt aus unserer eigenen Jugend.“
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Guido Can Brühl: Auch Brühl fühlt sich defensiv zuhause. Der 19-Jährige kommt wie Hohensee bisher auf elf Saisoneinsätze und konnte sich nach einem schwarzen Tag in Mintard bis zum Jahresende wieder deutlich stabilisieren. „Er bringt viel Potenzial mit und ist eine feste Größe in der Innenverteidigung“, so Schneider.
Der dritte Speldorfer, der elfmal auflief, ist Lukas Mühlenfeld: „Er kommt ebenfalls aus der eigenen Jugend und hat sich zu einem etablierten Spieler entwickelt“, sagt Schneider über „Mühle“, der sowohl im defensiven Mittelfeld als auch in der Innenverteidigung spielen kann.
Mülheimer FC 97
Mete Kaan Yaris: Auf Anhieb in die Stammelf schaffte es der 19-Jährige nach seinem Wechsel aus der A-Jugend des SC Croatia ins Ruhrstadion. Doch im ersten Ligaspiel flog er gleich vom Platz und kam vor dem Saisonabbruch nur zu einem weiteren Einsatz. Den Durchbruch schaffte der Innenverteidiger dann in dieser Saison. Ohne eine Verletzung hätten es auch noch mehr als die neun Einsätze mit einem Tor werden können.
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Jesaja Maluze: Als Außenverteidiger rennt Maluze unermüdlich die Linie auf und ab. Der 19-Jährige mit dem Spitznamen „Slanky“ ist ein wichtiger Teil des Landesligisten und hat mit seiner Energie und Stärke bei Flanken in seinen 15 Einsätzen in dieser Saison schon mehrere Treffer vorbereitet. Der Schritt vom SC Croatia zum MFC scheint sich gelohnt zu haben.
Djamal Ehlert: Als sich Kapitän Efe Özkan das Kreuzband riss, war das für den MFC ein Schock. Doch mit dem 19-jährigen Djamal Ehlert Stand Ersatz parat. Der 1,90 Meter große Schlussmann absolvierte seine ersten acht Einsätze im Seniorenbereich und wurde bei seinem bislang einzigen Zu-Null-Spiel gegen Rellinghausen vom Portal „fupa“ in die Elf des Tages gewählt.
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Bryan Asagwara: Ihm beim Spielen zuzusehen, macht Spaß. Asagwara ist schnell, trickreich und mutig und verbindet dies noch mit einer Körperlichkeit, die es schwer macht, ihn zu verteidigen. Der 19-Jährige traf in der Hinrunde zwei Mal, war von den gegnerischen Abwehrspielern aber stets schwer in den Griff zu bekommen. Vor allem in den Derbys gegen Mintard und Speldorf wusste er zu glänzen. Bekommt er Konstanz in seine Leistungen, ist da noch viel zu erwarten. „Alle vier spielen ziemlich oft von Anfang an, das ist in dem Alter nicht normal in der Landesliga. Meiner Meinung nach haben alle auch noch Potenzial, um mehr zu erreichen. Sie sind im Training und auch in den Spielen sehr fleißig“, lobt MFC-Trainer Daniele Autieri das Viererpack.
Blau-Weiß Mintard
Niklas Nett: Mit gerade einmal 20 Jahren ist der Offensivmann aus dem Spiel des Landesligisten nicht mehr herauszudenken. Nett lief in der Hinrunde 14 Mal auf, erzielte dabei vier Treffer für Mintard. Schon in der vergangenen Saison zeigte der ehemalige A-Junioren-Bundesligaspieler von Rot-Weiss Essen sein Potenzial, dieses Jahr ist es unverkennbar. Vor allem, wenn er von der linken Verteidigerposition auf den Linksaußenposten vorrückt, kann er seine Fähigkeiten noch besser entfalten.
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Ben Kastor: Im ersten Seniorenjahr kam der heute 20-Jährige gleich auf sechs Einsätze in der Landesliga. Ebensoviele stehen in der laufenden Saison zu Buche, verletzungsbedingte Ausfälle verhinderten eine noch bessere Bilanz. Kastors Vorteil: er ist ein Allrounder, kann sowohl als Außenverteidiger, im Mittelfeldzentrum als auch auf dem offensiven Flügel eingesetzt werden.
SV Rot-Weiss Mülheim
„Wir haben aktuell mehrere Spieler unter 22 Jahren, die durchaus das Potenzial haben, mal höher zu spielen“, sagt Rot-Weiss Mülheims Trainer Kim Rolinger.
Arif Ot: Der 19-jährige zentrale Mittelfeldspieler bekam in sieben Spielen das Vertrauen von Rolinger und traf gleich zwei Mal aus der eigenen Hälfte. „Er spielt das erste Jahr im Seniorenbereich und bringt schon sehr viel mit: Zweikampfstärke, Technik und eine sehr gute Übersicht“, lobt Rolinger.
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Nico Winkler: Auf ihn ist Verlass. Der 20-jährige Verteidiger kam in 13 Spielen für RWM zum Einsatz, genauso häufig lief lediglich Silas Baffour auf. Winkler, der Innen- und Außenverteidiger spielen kann, ist laut Rolinger zweikampfstark, besitzt ein sehr gutes Passspiel und hat „eine Monstergrätsche. Wenn er die auspackt, hat er jedes Mal den Ball. Dazu ist er sehr bescheiden, lernwillig und hat eine sehr gute Selbsteinschätzung.“
Eugene Asamoah: Auch er kann in der Verteidigung sowohl innen als auch außen spielen. Der 22-Jährige kam in zehn Spielen bisher zum Einsatz. Rolinger schätzt seine Geschwindigkeit und seine Zweikampfstärke und sagt: „Er bringt sehr viel mit, um ein sehr guter Verteidiger zu werden.“
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Jamal Braida: Weiter vorne wirbelt der 22-jährige Braida, der für RWM in der Hinrunde elf Einsätze sammelte. Laut Rolinger ist er sehr schnell, sucht immer den direkten Weg zum Tor und „hat ein Schuss wie ein Pferd.“
TuSpo Saarn
David Baentsch: Der 22-jährige Mittelfeldspieler hat eine lange Leidungs- und Ausbildungszeit hinter sich, hat nun aber seinen Platz in der Mannschaft Saarns gefunden. „Durch seine Flexibilität hat er uns in der Hinrunde oft auf diversen Positionen helfen können“, freut sich sein Trainer Oliver Vössing über die Einsatzfähigkeit von Baentsch. Vor allem die Zweikampfhärte, die Technik und sein Kopfballspiel machen Baentsch aus. Luft nach oben ist noch im Abschluss und beim Vermeiden von Gelben Karten.
Simon Sander: Er war in der vergangenen Saison noch Spieler der zweiten Mannschaft. Diese Saison hat er sich in der Erstvertretung etabliert. Zwölf Einsätze sammelte Sander in der Hinrunde, häufig stand er in der Startformation und überzeugte mit einer guten Übersicht, guter Schusstechnik und seiner Willenskraft. „Mit etwas mehr Selbstvertrauen und Geduld kann er mal eine entscheidende Rolle in Saarn spielen“, sagt Vössing.
Mülheimer SV 07
Lennard Kaiser: Ihn wird längst der ein oder andere höherklassige Verein auf dem Zettel haben. Erst 22 Jahre alt gehört der Rechtsaußen längst zu den Leistungsträgern beim Spielverein. 2018/19 feierte er sein Seniorendebüt am Waldschlösschen und erzielte seitdem in 61 Spielen 14 Tore.
Meik Kunz: Mit 13 Einsätzen in der Hinrunde stand neben Kunz und Abdoulaye Sall kein MSV-Akteur in mehr Spielen auf dem Platz. Reichte es im Vorjahr nach seinem Wechsel aus Klosterhardt nur zu sechs Einwechslungen stand er diesmal immer von Beginn an auf dem Feld.
1. FC Mülheim-Styrum
Görkem Bektas: Eine gute Übersicht, technische Versiertheit und eine ruhige Spielweise, zeichnen den 22-jährigen Abwehrspieler, der auch im defensiven Mittelfeld auflaufen kann, laut seinem Trainer Toni Collura aus. Acht Einsätze kann Bektas aus der Hinrunde vorweisen. „Er war in der Jugend bei mir bereits ein Führungsspieler und ist dies auch als Seniorenspieler. Er entwickelt sich jedes Jahr weiter“, so Collura.
SC Croatia Mülheim
Justin Beß: Mit 14 Spielen bestritt der Mittelfeldspieler neben Keeper Filip Curcic die meisten Partien für den SC in der Hinrunde. In seinem erst dritten Seniorenjahr gelangen ihm zudem drei Treffer für den A-Ligisten.
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TuS Union Mülheim
Timo Murnik: Der Mittelfeldmann sticht beim B-Ligisten aktuell heraus. In 13 Einsätzen gelangen ihm zehn Treffer, wodurch er gemeinsam mit Fabian Pusch der Top-Torschütze des Teams ist. „Timo spielt zentral offensiv und hat starke Fähigkeiten am Ball. Er gehört mit seinen 21 Jahren zu den wichtigen Spielern und ist auch einer der Gründe für unsere gute Platzierung“, sagt Trainer Karsten Häse.
Philipp Brücker: Der 20-Jährige Mittelfeldspieler kam in der Hinrunde auf sechs Einsätze. Dies ist zwar ausbaufähig, Häse sieht aber Potenzial: „Er bringt als Fußballer vieles mit. Aufgrund der aktuellen Situation ist er nicht in bester körperlicher Verfassung. Wenn wir das hinbekommen kann er ein wichtiger Bestandteil des Teams werden.“