Mülheim. Der VfR Saarn ist auf Aufstiegskurs. Trainer Carsten Quass warnt im Interview, warum es nicht nur auf die direkten Duelle ankommen wird.

Der VfR Saarn führt nach elf Spieltagen verlustpunktfrei die Landesligatabelle an. Allerdings bleiben den Saarnern im Kampf um den Aufstieg in die Verbandsliga die HSG am Hallo sowie die HSG Velbert/Heiligenhaus auf den Fersen.

Gegen den ersten Verfolger haben die Mülheimer bereits gepunktet, nun steht das nächste Topspiel gegen die Essener an. Im Vorfeld sprach VfR-Trainer Carsten Quass mit Mareike Teuffer unter anderem über die Bedeutung der Partie.

Herr Quass, wie vorentscheidend wird Ihrer Meinung nach das nächste Topspiel gegen die HSG am Hallo um den Aufstieg sein?

Carsten Quass: Vor dem Spiel gegen die HSG am Hallo steht für uns zunächst das Heimspiel gegen SG Tura Altendorf an. Deswegen liegt unser Fokus – wie in den bisherigen Begegnungen – aktuell auf diesem Spiel. Wir haben das bisher gemeinsam sehr gut umgesetzt und ich sehe in dieser Herangehensweise auch einige Prozentpunkte für den Erfolg, den wir momentan haben. Sicher sind Partien gegen Tabellennachbarn vom Gefühl her anders, doch was passieren kann, wenn man die anderen Spiele – auch von der Vorbereitung – vernachlässigt, haben wir in der Hinrunde bereits gesehen. Daher gilt für uns, das Augenmerk auf den kommenden Gegner zu richten.

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Wie bereiten Sie sich anschließend auf das Topspiel vor?

Bis zum Spiel gegen die HSG am Hallo können noch einige Dinge passieren, die nicht beeinflussbar sind. Bisher ist die Saison sehr positiv für uns verlaufen. Doch auch wir mussten immer wieder einzelne Ausfälle kompensieren, was uns aber zum Glück sehr gut gelungen ist.

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In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass der Sprung von der Landesliga in die Verbandsliga groß ist. Fühlt sich der VfR Saarn dem bereits gewachsen, falls es tatsächlich nach oben geht?

Sollte diese Saison wirklich mit dem Aufstieg in die Verbandsliga für uns zu Ende gehen? Die Antwort darauf liegt noch um etliche Meisterschaftsspiele und auch um einige Unwägbarkeiten weiter in der Zukunft als die erste Frage. Sicherlich ist die erste Saison in der höheren Klasse für die meisten Aufsteiger ein sehr anspruchsvolles Unterfangen. Das ist auch in der aktuellen Spielzeit wieder zu beobachten.

So geht es weiter

Elf Spiele, elf Siege – mit 22:0 Punkten führt der VfR Saarn die Landesliga Gruppe 4 aktuell an. Erster Verfolger ist die HSG Velbert/Heiligenhaus, die 20:2 Punkte auf ihrem Konto hat.

Das erste Spiel im neuen Jahr bestreitet der VfR am kommenden Dienstag, 11. Januar, um 19.45 Uhr gegen TuRa Altendorf. Am Sonntag, 16. Januar, steht dann um 15 Uhr das Spitzenspiel bei der HSG am Hallo Essen an. Die HSG ist mit 19:3 Punkten Tabellendritter

Wie kann es denn gelingen, dass dem VfR im Aufstiegsfall dieses Schicksal nicht ereilt?

Für mich liegt der Fokus deswegen vielmehr auf der Entwicklung, die wir bereits gemacht haben. Viele junge Spieler sind individuell gereift, aber auch das gesamte Team ist weiter zusammengewachsen. Diese Faktoren und auch die Vorbereitungsspiele gegen höherklassige Mannschaften würden mir bei einem Aufstieg nicht sofort Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Nach punktuellen Ergänzungen schauen wir immer, doch das muss bei unserem Gefüge sehr gut passen und natürlich beiderseits gewollt sein.

Jonas Krusenbaum zeigt es an: Der VfR Saarn will nach oben, in die Verbandsliga.
Jonas Krusenbaum zeigt es an: Der VfR Saarn will nach oben, in die Verbandsliga. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Inwieweit könnte die neue 2G-plus-Regelung für den Amateursport sich auf den weiteren Saisonverlauf auswirken?

Leider wird wiederholt der größere Teil der Bevölkerung, der sich lange Zeit durch diverse Einschränkungen solidarisch verhalten und auch die wissenschaftlich empfohlenen Maßnahmen wie Impfungen vollzogen hat, dadurch vor neue Herausforderungen gestellt. Und gerade für uns Hallensportler bedeutet das Liefern einer Testbestätigung erneut zusätzlichen Aufwand. In unserer Situation als Tabellenführer nehmen wir dies aber sicher gerne in Kauf und ich bin daher guter Dinge, dass meine Mannschaft weiter mitzieht und wir optimal unsere Trainingseinheiten absolvieren können.

Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?

Die Spieler mussten sich über so lange Zeit aufgrund von Corona mit individuellen Einheiten fit halten und sind deswegen froh, dass Mannschaftssport wieder möglich ist, da werden wir uns durch diese Maßnahmen nicht beirren lassen.