Mülheim. Das Derby in Mintard ging für den VfB Speldorf klar und verdient verloren. Wie geht es nun weiter für den Mülheimer Fußball-Landesligisten?

Die Stimmung unter den Fans des VfB Speldorf war gedrückt am Sonntag. Mit 1:4 hatte ihre Mannschaft das Landesliga-Derby gegen Blau-Weiß Mintard verloren. Und das nicht etwa unglücklich, sondern unter dem Strich vollkommen verdient. Wohin geht die Reise für Grün-Weiß?

Wenngleich die etwas größeren Ambitionen auch einer der Gründe waren, warum Julien Schneider vor knapp einem Jahr vom Duisburger SV 1900 zum VfB Speldorf wechselte, muss sich der 28-Jährige wohl noch daran gewöhnen, dass 18 Punkte aus elf Spielen und ein fünfter Tabellenplatz nicht überall in Speldorf grenzenlosen Jubel auslösen.

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Sicher: Nach dem 1:7 zum Auftakt sorgten vier Zu-Null-Siege und die Übernahme der Tabellenführung für die eine oder andere Träumerei beim früheren Oberligisten. Schneider versuchte schon zu diesem Zeitpunkt die berühmte Kirche im Dorf zu lassen. „Speldorf war letztes Jahr Vorletzter und ist davor das Jahr eigentlich abgestiegen. Nach den zwei Jahren muss man eigentlich damit zufrieden sein, wenn man mit dem Abstieg nichts zu tun hat“, sagte der Coach nun noch einmal.

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Unentschieden wären aus Sicht des VfB Speldorf nicht nötig gewesen

Dass Rückschläge kommen würden, war zu erwarten. Eine knappe Niederlage gegen ein vor der Saison hoch gehandeltes Team wie Remscheid – geschenkt. Bei den beiden darauffolgenden Unentschieden hätte der VfB mit einem weiteren Tor beim Stand von 3:1 in Klosterhardt (am Ende 3:3) und einer besseren zweiten Hälfte im Freitagabendspiel gegen Burgaltendorf (2:2) auch gut und gerne als Sieger vom Platz gehen können.

Nach dem Sieg in Überruhr – dem einzigen in den letzten sechs Partien – leisteten sich die Mülheimer zwei schlechte erste Halbzeiten. Daheim gegen den DSV 1900 konnten sie dies nach der Pause noch zu einem Remis retten, in Mintard nicht. Der Coach wird nun daran arbeiten müssen, dass in Speldorf so manches nicht für selbstverständlich genommen wird. „Wir müssen daran arbeiten, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben, denn das ist auch nicht Gesetz. Es sieht alles so locker aus, aber ein paar Punkte brauchst du schon noch bis zum Winter“, sagte Schneider nach der Mintard-Pleite.

Die nächsten Gegner sind der Erste, Dritte und Vierte der Liga

Die nächsten Gegner haben es mit dem Mülheimer FC (1.), dem SV Wermelskirchen (4.) und Hamborn 07 (3.) in sich. „Für mich geht der Blick immer nur nach unten“, betont Schneider. Was nicht heißen soll, dass der Coach das große Ganze in Frage stellt. „Nach einem 1:4 in Mintard ist jeder enttäuscht, aber es darf jetzt nicht der gesamte Saisonverlauf in Frage gestellt werden.“

Optimismus verleiht ihm die Tatsache, dass sein Team wohl die Talsohle der personellen Schwierigkeiten durchschritten hat. Am Samstag sind der zuletzt gesperrte Ekrem Duljaj und Hendrik Willing wieder dabei. Vor allem Duljaj wurde in der Abwehr am Sonntag schmerzlich vermisst. „Jetzt wird die Stunde null ausgerufen und der Konkurrenzkampf lebt in dieser Woche“, sagt Schneider. Jeder Spieler müsse sich in seiner Vorbereitung und seiner Einstellung hinterfragen. „Jeder kann sich in dieser Woche aufdrängen“, sagt der VfB-Coach.

Coach Schneider setzt nun vor allem auf den Kampfgeist

Spielerisch wird sich seine Elf wohl zunächst auf die Basics besinnen. „Wir werden demnächst Karo einfach spielen und müssen gucken, dass wir über den Kampf in die Spiele reinkommen. Das ist das A und O, um genug Punkte bis zum Winter zu bekommen“, gibt der Coach die Richtung vor – und betont noch einmal: „Wenn wir eine ruhige und solide Saison spielen, ist alles gut.“

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