Mülheim. Maike Schaunig verlässt den HTC Uhlenhorst und spielt künftig für den Düsseldorfer HC. Es war eine Entscheidung für die sportliche Perspektive.

Auf dem Hockeyplatz im Mülheimer Waldstadion trainiert gerade die Damen-Bundesligamannschaft des HTC Uhlenhorst. Auf der Terrasse sitzt Maike Schaunig und erzählt über ihre sportliche Zukunft.

Klar, mittrainieren würde sie wenige Tage nach den Olympischen Spielen sowieso noch nicht. Erst einmal geht es in den Urlaub, das Erlebte muss verarbeitet werden. Aber auch danach wird sie nicht mehr mit „ihren Mädels“ auf dem künstlichen Grün stehen. Maike Schaunig schlägt ein neues Kapitel in ihrer sportlichen Laufbahn auf. Die 25-Jährige verlässt den Uhlenhorst und wechselt zum deutschen Meister Düsseldorfer HC.

Neue Aufgabe, um ein paar Prozent herauszukitzeln

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Wer Maike Schaunig reden hört merkt schnell, dass ihr die Entscheidung nicht leicht gefallen ist, sie aber vollends davon überzeugt ist, dass es das Richtige ist, nun den nächsten Schritt zu machen. „Ich brauche für mich eine neue Aufgabe, um noch ein paar Prozentpunkte mehr herauszuholen“, sagt die bisherige Kapitänin des Bundesligisten.

Es ist nicht nur die sportliche Luftveränderung die sie sich gewünscht hat. „Ich ziehe von zu Hause aus, werde künftig in Düsseldorf wohnen und dort auch arbeiten“, erzählt sie. Auch Rot-Weiss Köln sei eine Option gewesen, letztlich entschied sie sich für die sportliche bessere Perspektive. Und für das Wiedersehen mit einem alten Bekannten.

Wiedersehen mit dem ehemaligen Uhlenhorster-Trainer

Denn Trainer der Düsseldorfer ist Mark Spieker, mit dem Schaunig auch am Uhlenhorst bereits zusammengearbeitet hat. „Ich komme mit ihm sehr gut aus, er weiß was ich kann und woran wir noch arbeiten können“, sagt Schaunig.

Bei den Olympischen Spielen in Tokio kam Schaunig als Ersatzspielerin zu drei Einsätzen. In Paris 2024 soll das anders sein. „Ich werde in die kommenden drei Jahre meine volle Kraft geben, damit das klappt“, sagt Schaunig.

Schaunig möchte einen Positionswechsel

Dazu gehört, dass sie in Düsseldorf nicht mehr als Innenverteidigerin, so wie es am Uhlenhorst war, aufläuft, sondern eher auf den Außenbahnen oder im Mittelfeld eingesetzt wird. Auch in ihrer Anfangszeit in Mülheim hatte sie in der zweiten Bundesliga im Dreier-Aufbau noch auf Außen gespielt, rückte dann ins Abwehrzentrum. Bundestrainer Xavier Reckinger setzte sie in Tokio allerdings auch auf Außen ein.

Maike Schaunig wird in Düsseldorf auf den Außenbahnen oder im Mittelfeld eingesetzt werden.
Maike Schaunig wird in Düsseldorf auf den Außenbahnen oder im Mittelfeld eingesetzt werden. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Dass sie in Düsseldorf eine neue Konkurrenzsituation im Kader vorfinden wird, ist ihr bewusst. „Ich muss mich da zeigen, als Nationalspielerin möchte ich aber auch eine Führungsposition übernehmen“, sagt Schaunig. Verstecken wird sie sich auf keinen Fall.

Mit Düsseldorf auf die internationale Bühne

Auch, wenn sie in eine Mannschaft kommt, die im Frühsommer erstmalig den deutschen Meistertitel auf dem Feld gewonnen hat. „Wer den Titel nicht gewinnt, verstärkt sich, um ihn dann zu holen. Und wer ihn gewonnen hat verstärkt sich, weil er ihn verteidigen will“, weiß Schaunig. Und genau das ist das Ziel der Düsseldorfer.

Für Schaunig kommt dazu, dass sie sich mit dem DHC auch auf der internationalen Bühne präsentieren kann, das Team ist für die European Hockey League qualifiziert.

Dank geht an den Uhlenhorst – Rückkehr nicht ausgeschlossen

Die Erfahrung aus den rund sieben Jahren am Uhlenhorst sollen ihr bei ihrem nächsten Schritt helfen. „Ich habe hier tolle Menschen kennengelernt, wir hatten eine super Mannschaft, das Vereinsfeeling war toll und natürlich die ganzen Partys“, blickt Schaunig auf ihre Zeit in grün und weiß zurück. Zum Wiedersehen auf dem Feld kommt es am 31. Oktober, wenn Düsseldorf den HTCU empfängt. Das Rückspiel steigt im Waldstadion steigt am 3. April zum Auftakt in die Rückrunde.

Was sie sportlich an ihrer nun alten Heimat hatte, weiß sie ganz genau: „Ich habe dem Uhlenhorst Olympia zu verdanken“, sagt sie und macht sogar ein bisschen Hoffnung auf eine Rückkehr in ein paar Jahren: „Das ist nicht ausgeschlossen.“

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