Mülheim. Es herrscht wieder Leben auf Mülheims Sportplätzen. Die ersten Jugendmannschaften haben den Trainingsbetrieb aufgenommen. Ein Besuch vor Ort.

Montagnachmittag, halb fünf auf der Sportanlage des TSV Heimaterde. Wo in den vergangen Monaten die Stille eingekehrt war, sind nun wieder Kinder zu hören. Sie rufen, jubeln und freuen sich, endlich wieder auf dem Platz stehen zu dürfen.

Die neue Corona-Schutzverordnung macht es möglich, der Nachwuchs darf endlich wieder trainieren. Die ersten Mülheimer Vereine haben den Betrieb dann auch umgehend aufgenommen.

Bambinis des TSV Heimaterde legen wieder los

„Endlich können wir wieder richtig Fußballspielen“, sagt der siebenjährige Benno. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen aus der Bambinimannschaft des TSV Heimaterde hat er das künstliche Grün gestürmt. Die Trainer Marc Böttcher und Matthias Arndt greifen zunächst gar nicht ein, lassen die Jungs erst einmal drauf los spielen.

„Der Winter war lang und hart. Als es vor ein paar Wochen geschneit hat, war da schon sehr schön für die Jungs. Aber jetzt können sie sich endlich wieder auf dem Fußballplatz bewegen“, sagt Böttcher.

Insgesamt hat der TSV zehn Jugendmannschaften, abgesehen von den A- und B-Jugendlichen dürfen alle trainieren. Abseits des Feldes gilt dabei die Maskenpflicht, nur ein Eingang zur Anlage ist geöffnet. Kontakt zu anderen Mannschaften gibt es keinen.

Kinder erobern Sportplätze in Mülheim zurück

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© FUNKE Foto Services | Martin Möller
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Auf dem Feld ist davon nichts zu merken. „Ich habe das Training sehr vermisst“, sagt der sechsjährige Tim. Und sein gleichaltriger Teamkollege Felix betont: „Das Toreschießen hat mir am meisten gefehlt.“

Kahlenberger HTC hat das Ende des Video-Trainings herbeigesehnt

Ein paar Kilometer weiter ist der Ball etwas kleiner und wird mit einem Schläger bewegt. Der Hockey-Nachwuchs des Kahlenberger HTC hat das Training ebenfalls wieder aufgenommen. Zwei 20er-Gruppen können gleichzeitig auf dem Platz trainieren, mindestens zwei Einheiten in der Woche soll jedes Kind absolvieren können.

Das hat die Politik beschlossen

Abteilungsleiter Sascha Kröhan ist begeistert von der Freude der Kinder. „Natürlich waren sie überdreht, dass sie wieder auf dem Platz trainieren können und ihre Freunde endlich wieder sehen“, sagt er. In den vergangenen Monaten haben die Kahlenberger virtuell trainiert, der Höhepunkt war der Online-Besuch des Uhlenhorster-Nationalspielers Jan Schiffer. „Irgendwann gehen einem dann aber die Ideen aus“, sagt Sascha Kröhan. Das hat nun ein Ende, am Kahlenberg rollt der Hockeyball wieder.

Die U10 des Kahlenberger HTC ist nach langer Corona-Pause zurück im Training.
Die U10 des Kahlenberger HTC ist nach langer Corona-Pause zurück im Training. © Martin Möller | Martin Möller

TuS Union 09 Mülheim verzichtet noch auf Kontaktsport

An der Südstraße fliegt Torhüter Lucas schon wieder durch die Luft, als hätte es die lange Corona-Pause nie gegeben. Wie er sich im Lockdown fit gehalten hat? „Ich habe einen Gummiball vor die Wand geworfen, um die Reflexe zu trainieren. Außerdem natürlich Fitnesseinheiten absolviert. Liegestütze, Fahrradfahren, alles was dazu gehört“, so der Keeper der U13-Mannschaft des TuS Union 09 Mülheim.

Lucas Husmann ist zurück zwischen den Pfosten. Der Torhüter des TuS Union 09 Mülheim ist froh, dass wieder trainiert werden kann.
Lucas Husmann ist zurück zwischen den Pfosten. Der Torhüter des TuS Union 09 Mülheim ist froh, dass wieder trainiert werden kann. © Funke Foto Services | Martin Möller

Die trainiert in zwei Gruppen aufgeteilt, auf der anderen Seite des Platzes ist gleichzeitig die U11 im Einsatz. Bei Union verzichtet man zunächst noch auf Kontakttraining, Torschussübungen stehen auf dem Trainingsplan. „Das ist schon etwas mehr Aufwand, als eine normale Einheit“, sagt Trainer Jonas Hauptmann. Das obligatorische Abschlussspiel fällt nämlich weg – stattdessen werden die 90 Minuten mit Passübungen und anderen individuellen Inhalten gefüllt.

So reagieren die großen Verbände

Anstrengende Einheit nach langer Pause

Dem Spaß tut das aber keinen Abbruch. Alle sind einfach froh, dass es wieder los geht. Auch wenn manche, wie der zwölfjährige Leonard, zugeben müssen: „Das ist schon anstrengend. Aber es ist super, mal wieder gegen den Ball zu treten.“

Sein Teamkollege Elias (11) findet, „dass die Technik wieder besser werden muss“. Abspiel- und Stoppfehler verzeihen die Trainer aktuell aber großzügig. Der eine oder andere ist in den vergangenen Monaten auch ein gutes Stück gewachsen, muss sich an die neuen körperlichen Voraussetzungen erst einmal gewöhnen.

Vorstandsmitglieder sind begeistert

Jugendleiter Ali Günay und Pressewart Benjamin Stinka beobachten das Treiben derweil von der Außenlinie. Sie sind zufrieden, wie der Nachwuchs das Hygienkonzept umsetzt und einfach nur froh, dass wieder Fußball gespielt wird.

Die Stille auf den Mülheimer Sportplätzen ist Geschichte. Die Kinder haben sich ihren Sport zurückgeholt.

Das sagen die Kommunen

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