Mülheim. Die Kinder dürfen schon am 8. März zurück auf die Sportplätze. In Mülheim wird nun noch auf die neue Corona-Schutzverordnung gewartet.

„Wenn am Montag wirklich 20 Kinder auf den Sportplatz dürfen und gemeinsam Sport machen können, wäre das ein großer Sprung“, frohlockt Thomas Libera, Vorsitzender der Mülheimer Sportjugend.

Noch ist er verhalten optimistisch, denn die genaue Corona-Schutzverordnung für Nordrhein-Westfalen liegt wohl erst im Laufe des Freitags vor. Die Beschlüsse, die Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten am späten Mittwochabend verkündeten, lassen aber Grund zur Hoffnung zu.

Ministerpräsident Armin Laschet wendet sich an Amateursportler

Kleine (Öffnungs-)Schritte für den Sport sind seit Mittwoch vorgezeichnet. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet äußerte sich nach Mitternacht und richtete sein Wort direkt an die Amateursportler: „Unsere Amateursportvereine drohen dauerhaft Schaden zu nehmen. Viele Mitglieder treten aus den Vereinen aus. Die sozialen Schäden dürfen uns nicht kalt lassen.“

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Die neuen Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie öffnen die Türen für eine Rückkehr des Amateur- und Breitensports. Sie unterstreichen aber auch, dass an Wettkampfsport noch nicht zu denken ist – die Schritte sind an Inzidenzen gekoppelt. Es gilt dabei voraussichtlich die NRW-Inzidenz, wobei sowohl verschärfte

Genaue Inzidenz-Regeln sind noch unklar

Regelungen für Hotspots als auch weitere Lockerungen für Städte und Kreise mit niedriger Inzidenz denkbar sind – solche Unklarheiten sollten mit dem finalen Verordnungstext am Freitag ausgeräumt werden.

So sieht der Fahrplan für den Amateur- und Breitensport in den kommenden Wochen aus.
So sieht der Fahrplan für den Amateur- und Breitensport in den kommenden Wochen aus. © Anda Sinn | Anda Sinn

Sicher ist: Wer wann wie trainieren und spielen darf, das hängt in den kommenden Wochen immer von der aktuellen Lage ab – und damit auch wie viele Personen, kontaktfrei oder nicht und vor allem auch ob mit oder ohne Schnelltest gemeinsam Sport treiben dürfen.

Eine Ausnahme gibt es dabei: Die Kinder, die ab Montag wieder (kontaktfrei) auf den Platz dürfen, vorbehaltlich einigermaßen stabiler Corona-Zahlen.

Erleichterung, dass die Kinder wieder Sport treiben dürfen

Und das wird in Sportlerkreisen als beste Nachricht aufgenommen. „Die Kinder brauchen das. Für ein, zwei Monate kann man sie davon abhalten, rauszugehen. Aber jetzt, wo das Wetter besser wird, können wir den Bewegungsdrang nicht mehr unterdrücken“, sagt Thomas Libera.

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Er habe zuletzt beobachtet, dass sich viele Kinder mit ihren Eltern auf Spielplätzen getummelt hätten. „Wenn die Sportplätze öffnen, entzerren wir auch dort die Lage. Wir schaffen weiteren Raum für Bewegung“, so Libera.

Möglicherweise brauchen Mülheimer noch ein paar Tage Geduld

Ob die Sportanlagen schon am kommenden Montag oder erst im Laufe der Woche öffnen, das konnte Martina Ellerwald vom Mülheimer SportService (MSS) noch nicht abschließend beantworten. „Wir müssen die genaue Schutzverordnung abwarten. Wenn die vorliegt, wenden wir uns an die Vereine, die uns dann melden müssen, ob sie von dem Angebot Gebrauch machen wollen“, sagt Ellerwald. Schon am Donnerstag habe es aber erste Anfragen gegeben.

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Dass die Sehnsucht groß ist, kann auch Jürgen Bemerburg, Vorsitzender der Fachschaft Jugendfußball, bestätigen. „Wir vermissen den Fußball sehr. Aber die Sicherheit geht vor, deshalb sind kleine Schritte der richtige Weg“, sagt er.

Coronatests für Kinder in der Schule

Das sieht auch Nicole Nussbicker, Geschäftsführerin im Mülheimer Sportbund (MSB), so. Sie ist aber ebenso überzeugt davon, dass es der richtige Weg ist, die Kinder zurück auf den Sportplatz zu holen. „Wenn sie in der Schule auf Corona getestet werden, macht es Sinn, dass sie auch in größeren Gruppen im Verein Sport machen“, betont sie. Dass die Vereine Hygienekonzepte umsetzen können, hätten sie bereits im vergangenen Jahr bewiesen.

Wie die Rückkehr auf die Sportanlagen dann konkret aussehen wird, hängt von der Corona-Schutzverordnung ab. Das spielt für Thomas Libera aktuell aber auch nur eine untergeordnete Rolle. „Im November haben wir eine Umfrage gemacht, und schon damals hat sich die Mehrheit der Vereine einen kontrollierten Trainingsbetrieb gewünscht. Jetzt, wo die Zahlen sinken, ist ein Trainingsbetrieb mit festen Gruppen wieder möglich“, freut er sich.

Wettkampfsport noch weit entfernt – alles andere eine Frage von Tagen

Dass der Wettkampfsport dabei noch weit entfernt zu sein scheint, ist ihm ebenfalls egal. „Wichtig ist, dass die Kinder sich wieder bewegen können.“

Ob das dann bereits ab Montag oder vielleicht auch erst im Laufe der kommenden Woche der Fall sein wird, ist zweitrangig. Für die Kinder geht es ab sofort nur noch um Tage und nicht mehr um Wochen. Und das ist für alle eine gute Perspektive.

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