Mülheim. Nach sechs Jahren wird Jens Doleys in der nächsten Saison nicht mehr auf der Trainerbank des Verbandsligisten SV Heißen sitzen.

Bei den Verbandsligafrauen des SV Heißen stehen die Zeichen auf Umbruch. Nach nunmehr sechs gemeinsamen Jahren werden sich die Wege der Handballerinnen und ihres Trainers Jens Doleys mit sofortiger Wirkung trennen.

Seit geraumer Zeit sei es intern nicht mehr rund gelaufen, heißt es in einem Statement des Vereins. Auch spielerisch habe Doleys der Mannschaft keine neuen Impulse mehr geben können.

Deshalb will sie nach der langen coronabedingten Auszeit den Neuanfang auch mit einem neuen Gesicht auf der Trainerbank bestreiten.

SV Heißen spricht von einer Entscheidung, die aus der Mannschaft kam - Jens Doleys nicht

Während der Verein in seiner Erklärung betont, dass die Entscheidung aus der Mannschaft selbst gekommen sei, spricht Trainer Doleys vielmehr von einer beidseitigen Übereinkunft. "Ich wäre zwar nochmal mit den Mädels in eine weitere Saison gegangen, aber nur unter gewissen Voraussetzungen", erklärt Doleys.

Eine seiner Bedingungen sei gewesen, dass das Team in seiner Konstellation auch im kommenden Jahr so zusammenbleibt. Dies wäre aber nicht der Fall gewesen, noch zu viel Fragezeichen habe es bei der Personalplanung gegeben.

Fragezeichen bei der Personalplanung?

Die Gründe seien verschieden und gingen von Verletzungen über Familienplanung bis hin zu beruflichen Veränderungen. "Deswegen wäre die Sache auch von meiner Seite vom Tisch gewesen", betont der Trainer.

Der SVH Heißen teilte dagegen auf Nachfrage mit, alle Spielerinnen hätten bereits für die kommende Saison zugesagt. Eine Ausnahme bilde lediglich Rückraumspielerin Svenja Arto, die Nachwuchs erwartet.

Auch die Coronapandemie hat auf die Stimmung gedrückt

Dass die Stimmung innerhalb des Teams seit gewisser Zeit "gedrückt" gewesen sei, hat Doleys auch wahrgenommen, viel davon geht für ihn allerdings auch auf das Konto der Coronapandemie und dem damit verbundenen Lockdown.

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Unter solchen Bedingungen sei es zum Beispiel schwierig gewesen, die fünf neuen Leute richtig ins Team zu integrieren. "Es lag eben irgendwann alles auf Eis", so Doleys.

Zumindest eine offizielle Verabschiedung von der Mannschaft soll es aber noch geben, wenn dies wieder möglich ist. Das ist dem Coach wichtig, wie er betont.

SV Heißen arbeitet nun an einer Nachfolge-Lösung

Einen Nachfolger für Doleys gebe es noch nicht, sagte Birgit Hoffmann, Abteilungsleitung des SVH. "Es gibt einen internen Plan B", so Hoffmann. Allerdings müsse dieser noch weiter erarbeitet werden, weswegen es noch zu früh sei, Namen zu nennen.

Ebenso wenig steht fest, wohin es Doleys verschlagen wird. Die ersten "interessanten Gespräche" hat der erfahrene Handballtrainer allerdings schon geführt. "Ich gucke mich breit um", so Doleys.

Auch Jugendarbeit könne er sich zum Beispiel künftig vorstellen. "Es kann aber auch genauso gut sein, dass ich erstmal nichts mache", sagt er.

Unter Doleys ist der SVH in der Saison 2015/16 wieder in die Verbandsliga aufgestiegen und hat sich dort über die Jahre eine gute Position im oberen Mittelfeld erarbeitet. Auch außerhalb des Feldes habe sich der Coach immer stark für seine Mannschaft und auch für den Verein eingesetzt, heißt es vom SVH in dem Statement abschließend

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