Mülheim. Während der ISL lebte Mülheims bester Schwimmer Damian Wierling in Budapest in einer Corona-Blase. Wie das war, erzählt er in seiner Kolumne.

Meine erste Teilnahme an der International Swimming League . Es war eine sehr, sehr coole Zeit in Budapest. Im Endeffekt waren es nur fünf Wochen, weil wir etwas früher nach Hause fliegen durften, nachdem wir im Semifinale rausgeflogen sind.

Das war zwischendurch nicht ganz klar, ob das arrangiert werden kann, weil neue Flüge gebucht werden mussten. Durch den Lockdown in vielen Teilen von Europa wurden aber viele Flüge gecancelt.

Essen wird vor der Tür abgestellt

Am Anfang war es natürlich schon etwas monoton. Jeder war in seinem eigenen Zimmer untergebracht und musste zwei Tests mitbringen, um in diese Blase reinzukommen. Vor Ort musste man noch einen Test machen, dann in Quarantäne gehen. Das Essen wurde aufs Zimmer gebracht, also vor die Tür gestellt.

Dann musste man noch einen weiteren Test machen und wenn der dann negativ war, dann durfte man raus aus dem Zimmer und sich innerhalb des Hotels frei bewegen – mit Maske, versteht sich. Wir durften auch 90 Minuten auf dieser Insel mitten in Budapest rumlaufen, durften die Insel aber nicht verlassen

Drei Hotels in die nur die Teams kamen

Das waren die Vorkehrungen, das wurde auch kontrolliert. Es durfte natürlich kein anderer ins Hotel hinein, es waren immer nur die Teams untergebracht. Insgesamt gab es drei Hotels, davon zwei, in dem die Athleten untergebracht waren.

Es gab auch verschiedene Essenszeiten, also nicht alle Teams sind gleichzeitig zum Essen gerannt, das wurde vorher abgeklärt. Wir saßen alle nur an Einzeltischen, die nach jedem Mal, wenn jemand dort gegessen hatte, desinfiziert worden sind. Es gab auch kein Buffet in dem Sinne, dass jeder etwas angefasst hat, und es standen überall Desinfektionsspender rum.

Gestaffelte Trainingszeiten und großer Aufwand rund um die Einheiten

Die Trainingszeiten waren gestaffelt, versteht sich. Das heißt, es war immer nur ein Team in einer Halle. Danach wurden der Boden und die Startblöcke desinfiziert und erst danach durfte das nächste Team rein. Das Gleiche in den Krafträumen.

Es wurde schon sehr großer Aufwand betrieben. Das war schon sehr beeindruckend, wie das gelaufen ist.

Jetzt bin ich wieder zu Hause und habe mir erstmal zwei freie Tage gegönnt, weil es schon eine relativ anstrengende Zeit war. Ansonsten trainiere ich jetzt ganz normal weiter. Ich freue mich aber auch, zu Hause zu sein und die Zeit mit der Familie und meiner Freundin nachzuholen.

Damian Wierling, geboren am 13. Februar 1996, ist einer der besten deutschen Schwimmer. Er und drei andere Sportler aus Mülheim berichten jede Woche an dieser Stelle über ihre persönliche Olympia-Vorbereitung.

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