Mülheim. Der Fußballverband Niederrhein fragt die Verein, wie in der Saison 2020/21 gespielt werden soll. Das sagen die Mülheimer Verantwortlichen.

Ab heute sind wieder die Vereine im Bereich des Fußballverbandes Niederrhein gefragt. Dann gibt es von der Oberliga bis zur Bezirksliga bei den Männern und von der Niederrheinliga bis zur Bezirksliga bei den Frauen – die Kreisligen A, B, und C ziehen später nach – erneut Videokonferenzen.

Es werden wieder brennende Zukunftsfragen des Amateurfußballs zu diskutieren und letztlich zu beantworten sein.

Frage nach Gruppengröße und Spielmodus

Gesucht werden sinnvolle Gruppeneinteilungen gerade in der Landes- und Bezirksliga, dazu geeignete Spielmodi, um die Saison 2020/21 nach dem Abbruch der vergangenen Spielzeit und mit der Corona-Pandemie als immer noch allgegenwärtiger Gefahrenherd so gut es geht in die Wege zu leiten.

Die Mülheimer Landes- und Bezirksligatrainer haben verschiedene Ansichten zu dem Thema. Welche Ideen dem Verband genau vorschweben, steht hier.

Landesliga

Dirk Roenz, Trainer VfB Speldorf: Da wir in der Landesliga nur 43 Mannschaften haben, wären drei Gruppen doch sehr klein. Ich gehe davon aus, dass es zwei große Gruppen gibt. In meinen Augen sollte man stattdessen den Kreispokal weglassen. Das sind nur zusätzliche Englische Wochen und am Ende kommen eh immer dieselben Teams weiter. Von Auf- und Abstiegsrunden in der Rückrunde halte ich eigentlich wenig, sondern würde dann den klassischen Modus bevorzugen.“

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Marco Guglielmi, Sportlicher Leiter BW Mintard: „Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Als Fußballer würde ich natürlich gerne mehr Spiele haben. Bei einer 14er-Gruppe hättest du allerdings noch mehr Spiele in deiner Umgebung. Mal was ganz anderes zu probieren, fände ich natürlich auch ziemlich cool – zum Beispiel eine Aufstiegsrunde oder ein Play-off-System wie in den USA.“

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Hakan Katircioglu, Trainer Mülheimer FC 97: „Ich würde schon für eine große Gruppe plädieren. Kleine Gruppen wären nicht attraktiv. Man müsste sich nur darüber im Klaren sein, wie die Abstiegsregelung aussieht. In meinen Augen darf man jetzt nicht sofort auf einen Schlag sechs oder sieben Mannschaften absteigen lassen, wie es in der NRW-Liga vor Jahren mal war.“

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Bezirksliga

Kim Rolinger, Trainer SV Rot-Weiß Mülheim: „Ich würde es eigentlich so präferieren, wie es vorher war. Ich glaube wir haben 120 Bezirksligisten, das würde sechs 20er-Gruppen ergeben. Fasst man die Oberhausener, Duisburger und Mülheimer zusammen, dann kommt man ungefähr auf 20 Teams und hat viele Lokalderbys. Für die vielen Spiele haben wahrscheinlich alle jetzt große Kader.“

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Peter Hein, 1. Vorsitzender Mülheimer SV 07: „Die Unterteilung in Auf- und Abstiegsrunde finde ich eine spannende Variante. Wir müssen ja auch irgendwie unsere Zuschauer wieder zurückgewinnen. Bei einer normalen 20er Gruppe hätten wir vier Spiele mehr, das wäre auch noch vertretbar. Wie auch immer entschieden wird: Hauptsache es geht wieder los und Hauptsache wir als Vereine bekommen nicht mehr so hohe Auflagen für die Spiele.“

Christian Reck, Sportlicher Leiter Mülheimer SV 07: „Ich hoffe, dass es mehr kleinere Gruppen gibt, weil es ja immer noch passieren kann, dass mal Mannschaften durch Neuinfektionen ausfallen. Bei großen Gruppen hat man einfach zu viele Englische Wochen. In jedem Fall bin ich dafür, den klassischen Modus von Hin-und Rückspielen beizubehalten und jetzt den Fußball nicht neu zu erfinden. Alles andere klingt ja eher nach FIFA 20 als nach der Realität.“

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Thomas Stedter, Trainer TuSpo Saarn: „Mein Favorit wäre eine Gruppe mehr. Bei größeren Gruppen hat man wesentlich mehr Spiele in der Woche und wenn du dann so eine Gruppe erwischst wie die Mülheimer in der vergangenen Saison, dann ist das schon eine Menge Fahrerei. Ich hoffe, dass die Einteilung für uns geografisch günstiger wird. Den Abstieg würde ich über zwei bis drei Jahre staffeln, so dass man dann wieder bei der alten Anzahl ist.“