Mülheim. Speldorf und RW Mülheim wären nach sportlichen Kriterien abgestiegen und müssen den nächsten Umbruch vornehmen. Andere gingen gezielter vor.
Auch in diesem Jahr veröffentlicht die Sportredaktion am 1. Juli eine Übersicht aller Wechsel der Mülheimer Fußballteams zur neuen Saison. Das dürfte es dann aber auch schon gewesen sein in Sachen Normalität. Denn dieser Frühsommer war für fast alle Mannschaften mit vielen Fragezeichen verbunden. Herausgekommen sind dennoch einige spannende neue Kader.
Einige Teams mussten lange warten, bis sie endgültig Gewissheit hatten, dass sie 20/21 in der nächsthöheren Klasse spielen dürfen. Der neue A-Ligist Fatihspor Mülheim zum Beispiel hatte gar nicht mehr damit gerechnet, als Dritter noch die Chance auf den Aufstieg zu bekommen.
Rot-Weiß Mülheim setzt auf lokale Kräfte
Andere hatten sich schon auf einen bevorstehenden Abstieg vorbereitet und dürfen nun doch weiterhin für die alte Klasse planen. Bezirksligist Rot-Weiß Mülheim ist hier das Extrembeispiel. Seit dem Winter planten die Eppinghofer eigentlich für die Kreisliga A. Entsprechend groß fällt nun der Umbruch an der Bruchstraße aus. Trainer Kim Rolinger und der Sportliche Leiter Thorsten Ketzer bauten ein Team auf, dass diesmal eine wesentlich realistischere Chance auf den Ligaverbleib haben soll. Dabei setzen sie ausschließlich auf Spieler aus Mülheim. Vier kamen aus Heißen, zwei kehrten aus Mintard zurück, dazu ein Unioner und einer von der Heimaterde.
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Schon ein kurzer Blick auf die Wechselübersicht offenbart, wer besonders häufig tätig werden musste. Neben RWM ist das vor allem der VfB Speldorf, der nach dem Beinahe-Abstieg aus der Landesliga einige Ehemalige zurückholt und fortan wieder mehr auf die Karte Teamgeist setzen will. Athanasios Tsourakis, der Drittligaspiele für den MSV Duisburg in seiner Vita stehen hat, gilt als Top-Transfer der Speldorfer. Der ETB Schwarz-Weiß Essen war seine letzte Station. Ein weiterer Neuzugang, vermutlich ein Stürmer, wird in den nächsten Tagen noch kommen.
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Mintard verstärkt sich mit zwei Spielern aus der Oberliga
Speldorfs Ligakonkurrenten Blau-Weiß Mintard und Mülheimer FC 97 hingegen haben ihre Teams nur gezielt verstärkt. Neben Max James Haubus und Emrah Cinar, den beiden Neuen aus der Oberliga, ergänzte Blau-Weiß seinen Kader lediglich durch junge Perspektivspieler. Aufsteiger MFC machte vor allem dadurch auf sich aufmerksam, dass er mit Burak Demirdere und Tenkin Mang zwei Speldorfer ins Ruhrstadion lockte. Gesucht wird noch ein Mittelstürmer.
In der Bezirksliga benötigte einzig und allein der SV Rot-Weiß den großen Umbruch. Aufsteiger TuSpo Saarn setzt mit Ausnahme von Speldorf-Rückkehrer Philipp Bartmann auf sein gewachsenes Team der letzten Jahre. Ergänzt wird es durch Alexandro Fengler, der aus Mintards A-Jugend stammt und auf der rechten Seite wohl defensiv als auch offensiv eingesetzt werden kann.
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Mülheimer SV präsentiert die Neuen erst nach dem 1. Juli
Und beim MSV 07? Da sind die Offensivkräfte Valentin Markic, Kevin Karczewski (beide Croatia) und Pascal Roenz (Speldorf) weg. Drei externe Neuzugänge sollen kommen. Einer davon ist nach Informationen dieser Zeitung Tunahan Askar aus der Speldorfer A-Jugend. Endgültig bekanntgeben wollen die „07er“ ihre Neuzugänge aber erst nach dem 1. Juli. „Man weiß ja im Fußball heutzutage nie, was innerhalb von wenigen Tagen noch passiert“, meinte der Sportliche Leiter Christian Reck.
Aber nicht nur auf dem Feld gibt es neue Gesichter, sondern auch an der Seitenlinie. Blau-Weiß Mintard geht gleich mit zwei neuen Trainerteams ins Rennen. Fabio Audia und Tim Meyer trainieren den Landesligisten, Tim Platen und Hikmet Canakci die neue U23. Der SC Croatia versucht es in der neuen Saison mit dem früheren Speldorfer Mladen Kovacic und einer Reihe neuer Spieler. Daniel Nix war in den letzten Ligaspielen schon Trainer des SV Heißen und übernimmt nun fest die erste Mannschaft.
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Wronsky geht überraschend nach Dümpten
Da durch den Wechsel Tim Meyers nach Mintard ein Platz bei der Reserve des VfB Speldorf frei wurde, verpflichteten die Grün-Weißen Ozan Kaya, der zuletzt die A-Junioren der GSG Duisburg gecoacht hat. Etwas überraschend kommt der Wechsel von Oliver Wronsky zum Dümptener TV. Anfang Mai hatte der SV Raadt II schon die weitere Zusammenarbeit mit dem Coach bekanntgegeben, nun wechselt Wronsky zum B-Liga-Neuling DTV II.
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Hier gibt es alle Wechsel von der Landesliga bis zur Kreisliga B in der Übersicht