Mülheim. Außenseiter waren die Fußballer des VfB Speldorf im Niederrheinpokal ohnehin, doch am Ende wurde es ein Debakel im Heimspiel gegen Baumberg.
Olaf Rehmann ging leicht in die Knie und atmete einmal kräftig aus. „Herrschaftszeiten“, entfuhr es dem Trainer des VfB Speldorf. Gerade hatte seine Mannschaft ihr letztes Gegentor in der diesjährigen Niederrheinpokalsaison kassiert. Nach einem 0:9 (0:4)-Debakel gegen den Oberliga-Vizemeister Sportfreunde Baumberg ist für die Mülheimer schon in der ersten Runde krachend Schluss.
„Baumberg ist für uns natürlich nicht der richtige Gegner gewesen“, haderte Rehmann nach dem Schlusspfiff. Die unterschiedliche Kragenweite wurde mehr als offensichtlich. Dabei hatten die Speldorfer zumindest in der ersten halben Stunde ordentlich mitgespielt. Ja, es stand schon nach 24 Minuten 0:2, es hätte aber genauso gut auch 2:2 lauten können, hätte nicht Burak Demirdere nach wenigen Minuten nur die Latte getroffen und hätte nicht Janis Timm im gegnerischen Torwart seinen Meister gefunden. Dass im direkten Gegenzug nach dieser Möglichkeit das 1:0 für Baumberg fiel, verdeutlicht den Unterschied in Sachen Cleverness und Effizienz.
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Systemumstellung schnell zurückgenommen
Schon im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit häuften sich dann die Fehler im Speldorfer Spiel, was zur Vorentscheidung nach 45 Minuten führte. „Wir haben dann noch einmal das System geändert, weil ich einfach sehen wollte, wie ein anderes System gegen diese Mannschaft aussieht“, erklärte Rehmann die Gedankenspiele in der Pause. Der Gefahren war sich der Coach durchaus bewusst. „Ich habe auch gesagt, dass es richtig übel nach hinten losgehen, leider ist es genauso gekommen, wie befürchtet“, gestand Rehmann, der schon nach 20 Minuten im zweiten Durchgang zum vorherigen 3-4-3 zurückkehrte.
So spielten sie
VfB Speldorf – SF Baumberg 0:9 (0:4)
Tore: 0:1/0:2 Guirino (13./24.), 0:3 Klotz (40.), 0:4 Luzalunga (44.), 0:5 Hömig (50., Foulelfmeter), 0:6 Guirino (53.), 0:7/0:8 Luzalunga (57./64.), 0:9 Hömig (88.)
VfB: Hauffe – Boka, Weiß, Bimpek, Wölfer, Aborah (46. Music) – Bartholomäus (53. Zorlu), Timm – Yussif, Siminenko (72. Heinz), Demirdere (84. Steinkusch)
Schiedsrichter: Maik Henkies (Essen)
Zuschauer: 136
Nach einer Stunde hatte Baumberg die Führung auf 7:0 in die Höhe geschraubt, das achte Tor fiel bereits in Minute 64. „Es war für die Mannschaft anscheinend dann auch mental schwer, noch die entscheidenden Wege zu gehen“, erklärte Rehmann. Auch ein Ehrentreffer war seiner Elf nicht vergönnt.
Stärken wieder zum Tragen bringen
Im Hinblick auf das erste Saisonspiel am kommenden Sonntag in der Landesliga daheim gegen den MSV Düsseldorf wird dem Coach aber dennoch nicht Angst und Bange. „Wir müssen es einfach immer wieder schaffen, Spiele so zu gestalten, dass wir unsere Stärken umsetzen können und die Schwächen nicht so deutlich zeigen, das müssen wir einfach hinkriegen“, so Rehmann. Vor allem im Umschaltspiel hat seine Mannschaft noch jede Menge Reserven und freilich auch in der Verwertung der möglicherweise wenigen Torchancen.
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Wahrscheinlich kann der Coach am Sonntag auch wieder auf sein bestes Aufgebot zurückgreifen. Burak Demirdere stand schon im Pokalspiel wieder auf dem Platz, auch Semih Zorlu wurde eingewechselt. Esad Morina soll nach Antibiotika-Behandlung am Donnerstag wieder ins Training einsteigen. Der Ausgang des Pokalspiels hatte mit den Ausfällen nichts zu tun.