Meckenheim. Mit Aufstieg in die 3. Liga geht es beim Moerser SC auch ums Personal. Schattenberg und Illmer bleiben an Bord. Dazu gibt es ein Video.
Die monatelange Arbeit einer fast abgeschlossenen Saison entludt sich am Samstagabend in der gut gefüllten Sporthalle des Meckenheimer Schulcampus emotional in Jubelschreien aus der tiefsten Magengrube. Der Moerser SC, der sich vor fast genau zwei Jahren tränenreich beim TuS Mondorf aus der 2. Volleyball-Bundesliga mit einer verspielten Meisterschaft und dem schwer am Knie verletzten Felix Orthmann (mittlerweile beim FC Schüttorf 09) verabschiedet hatte, feiert wieder. Das Team von Trainer Hendrik Rieskamp setzte sich beim Tabellenzweiten Meckenheimer SV verdient mit 3:0 (25:23, 25:21, 25:24) durch und löste zwei Spieltage vor Saisonende das Aufstiegsticket in Richtung 3. Liga.
Moerser SC: Neun Aufschläger von Fabio Bertea sorgen für Spielwende
Die knapp hundert mitgereisten MSC-Fans, darunter auch Vereinsgründer Günter Krivec, waren nach drei spannenden Sätzen schlicht aus dem Häuschen (sehen Sie dazu auch unser Video unten). „Solche Spiele sind einfach geil und machen Bock auf mehr. Ich bleibe in der 3. Liga dabei“, erklärte Außenangreifer Lukas Schattenberg. Der ehemalige Bundesliga-Akteur war überragender Moerser auf dem Parkett und behielt auch im ersten Satz, als die Gäste schon 13:20 hinten lagen, die Nerven. Neun Punkte in Serie nach einer Aufschlagsalve von Zuspieler Fabio Bertea drehten das Spiel-Momentum eindeutig in die Moerser Richtung. Meckenheim offenbarte nun Fehler in Annahme und Spielaufbau, hatte dazu wenig brauchbare Aufschläge zu bieten.
Dazu erwiesen sich die Gäste im Angriff mit Schattenberg, dem ebenfalls schlagstarken Lukas Lübke sowie Zuspieler Fabio Bertea als durchschlagskräftiger. „Für viele unserer jüngeren Spieler war das heute eine ziemliche Drucksituation, das hat man am Anfang gemerkt“, befand Libero Andre Illmer. Der langjährige Zweitligaspieler, der aktuell noch in Essen studiert, wird dem MSC als nahezu sichere Bank in der Feldabwehr ebenso wie Schattenberg in Liga 3 die Treue halten. Auch Zuspieler Fabio Bertea will dabei sein: „Wenn das mit meinem Medizinstudienplatz in Düsseldorf klappt, sollte nichts dagegen sprechen.“ Der 18-Jährige mit argentinischen Wurzeln freut sich schon auf die neue Liga: „Mal sehen, was da so geht.“
Oliver Wachtel verlässt Moerser SC und will Profi werden
Allerdings wird Bertea einen neuen Partner benötigen, die Moerser sind dem Vernehmen nach auch schon eifrig auf der Suche. Zuspieler-Talent Oliver Wachtel wechselt nämlich im Sommer ins Internat nach München. „Ich will auf jeden Fall Volleyballprofi werden“, erklärte der Youngster kürzlich gegenüber der Redaktion. Der Schritt kommt deshalb auch nicht überraschend. Der Weg über München scheint, immerhin liegt ja Erstligist TSV Haching quasi vor der Tür, der schnellere zu sein als mit dem MSC. Der laut Vereinschef Günter Krivec gern auch wieder die 2. Bundesliga ins Visier nehmen mag: „Auch wenn es sicher nicht das tollste Spiel von uns in Meckenheim war, ich habe ja auch schon Europapokalmatches miterlebt: Aber die Gefühlsausbrüche bei Spielern und Fans waren toll“, befand Krivec durchaus beeindruckt.
Trainer Hendrik Rieskamp rang indes an der Bank kurz mit der Fassung, während sich seine Spieler auf dem Feld mit den Fans freuten. „Das ist eine sehr verdiente Meisterschaft für uns. Die Jungs haben sich absolut nach vorn entwickelt“, lobte Coach Rieskamp seine Mannen. Vergaß bei aller Freude über den sportlichen Erfolg aber auch Abteilungsleiterin Annika Bertea nicht. „Was sie im Vorder- und Hintergrund alles auf die Beine stellt, ist schon stark.“
Moerser SC feiert am 16. März im Heimspiel gegen Rhein-Sieg Volleys
Sekt wurde übrigens am Freitagabend nicht ausgepackt. Am Sonntag stand, eine zugegeben etwas unglückliche Ansetzung, das Achtel- und Viertelfinale im Bezirkspokal für den Moerser SC auf dem Programm. Gefeiert wird spätestens mit und nach dem Heimspiel am 16. März (18.30 Uhr) im Enni-Sportpark gegen die Rhein-Sieg Volleys.