Moers. Mit Oliver Wachtel steht beim Volleyball-Regionalligisten Moerser SC ein weiteres Talent im Kader. Der Youngster hat große Pläne.
Mit gerade einmal 16 Jahren ist es alles andere als selbstverständlich für einen Jugendlichen, ziemlich genau zu wissen, wie die Zukunft aussehen soll. Umso erstaunlicher ist der Fokus, mit dem Oliver Wachtel an die Dinge herangeht. Der Zuspieler des Volleyball-Regionalligisten Moerser SC, vor wenigen Wochen erst 16 Jahre alt geworden, will Medizin studieren. Und dazu Profivolleyballer werden. Das sind natürlich enorm hohe Ziele, auf die der Gymnasiast mit Akribie hinarbeitet. Im Frühsommer 2025 soll das Abitur stehen. Und dann wird man vermutlich abschätzen können, wie weit es für Wachtel mit Volleyball gehen kann.
Nervenspiel für den Moerser SC gegen Halle im dritten Satz
Seine Feuertaufe in der Regionalliga bestand der Youngster am vergangenen Samstagabend jedenfalls durchaus mit Bravour. Auch wenn der 3:0-Heimsieg über Abstiegskandidat SC Halle im dritten Satz bei zehn vergebenen Matchbällen zu wackeln drohte. „Wir haben am Ende irgendwie aus den Schwierigkeiten herausgefunden“, kommentierte Wachtel das kleine Nervenspiel relativ trocken. Der Jungspund war für den kurzfristig erkrankten Fabio Bertea eingesprungen. Der zwei Jahre ältere Zuspieler hat bislang weite Teile der Saison bestritten, in der der MSC nur zwei von elf Partien verloren hat.
Naturtalent Wachtel kam während der Saison 2021/22 nach Moers. Schon mit 14 Jahren hatte er Einsätze in der Oberliga-Mannschaft des VC 99 Ratheim. Bei seinem Heimatverein aus dem Kreis Heinsberg agiert Papa Maxim Wachtel als Mittelblocker, der zwei Jahre ältere Bruder Valeri mischte ebenfalls in jungen Jahren schon bei den Männern mit. „Ich wollte mich schnell weiter entwickeln und habe mich bewusst für den MSC als guten Verein im Nachwuchsbereich entschieden“, sagt Oliver Wachtel.
Oliver Wachtel spielt für U18, U20 und für die MSC-Männer
Dreimal Training pro Woche sowie Wochenenden mit Spielen in der U18, der U20 und eben der Männer-Regionalliga sorgen für einen vollen Terminkalender. Dazu ist auch eine gute logistische Planung vonnöten. Die Eltern fahren das Talent zum 90 Kilometer entfernten Enni-Sportzentrum. Wahrlich kein geringer Aufwand. Der soll sich aber auszahlen. „Ich strebe eine Profikarriere im Volleyball an“, betont Oliver Wachtel. Das Talent ist zweifelsohne vorhanden.
Rückschläge hat der 16-Jährige aber auch schon hinnehmen müssen. Kurz vor der Sommervorbereitung im vergangenen Jahr zog sich Wachtel einen Strecksehnenabriss im Finger zu und musste satte fünf Monate pausieren. Erst gegen Ende der Vorrunde stieß er zum MSC-Team von Cheftrainer Hendrik Rieskamp wieder dazu und hatte es entsprechend schwer, sich für ein paar Spielminuten auf dem Feld zu qualifizieren.
Etwas nervös bei der Startpremiere für den Moerser SC
Die Startpremiere in der Regionalliga ist im nun mit einem 3:0-Heimsieg über Halle geglückt. „Ich war schon ein bisschen nervös“, gibt der Zuspieler zu, „schließlich war ja auch niemand draußen, der mich hätte ersetzen können. Ich musste also performen.“ Doch auf dem Feld wirkte Oliver Wachtel gegen einen zugegeben schwachen Gegner aus Westfalen schnell recht sicher, verstellte nur wenige Bälle und bekam auch Rückendeckung der Mitspieler. Das 25:12, 25:20, 31:29 geriet nur in der Endphase des dritten Satzes in Gefahr.
Das Ziel für das neue Jahr - der MSC hat am kommenden Samstag (18.30 Uhr) noch ein Heimspiel gegen die SG Coesfeld zu bestreiten - ist für Oliver Wachtel klar: „Wir wollen in die Dritte Liga aufsteigen.“ Sollte der Youngster auch 2024 beim Moerser SC spielen, wäre das der nächste Leistungsschritt für ihn im Ligen-Volleyball.