Wanne-Eickel. Der DSC Wanne-Eickel bezwingt Erndtebrück. In einem geschlossen auftretenden Team überzeugen vor allem die jungen Spieler.
Puh! Kollektives Durchatmen in der Mondpalast-Arena! Mit einem 1:0 (1:0)-Sieg gegen den TuS Erndtebrück verschaffte sich Fußball-Westfalenligist DSC Wanne-Eickel am Sonntagnachmittag etwas Luft im Abstiegskampf. Der Erfolg über den Tabellenletzten aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein war zwar etwas glücklich, dank der überzeugenden kämpferischen Leistung aber nicht unverdient.
Neben diesem Kampfgeist, der Geschlossenheit und der Zweikampfstärke führte DSC-Trainer Pascal Beilfuß noch zwei weitere Faktoren an, die ausschlaggebend für den Sieg waren: „Zum einen hatten wir heute endlich einmal Spielglück, zum anderen hat Max sehr gut gehalten“. Der so hoch Gelobte war Torwart Max-Luca Schmidt, der seine Mannschaft ab der 70. Minute mit mehreren Paraden im Spiel hielt.
Neben ihm fiel noch ein weiterer Youngster in der DSC-Abwehr positiv auf: David Tang, ebenfalls erst 19 Jahre jung, hielt nicht nur seine linke Seite dicht, sondern verhinderte in der 11. Minute den Rückstand, als er für seinen geschlagenen Torwart auf der Torlinie klärte. Fehlt noch ein weiterer 19-Jähriger, der die „Bubi“-Defensive des DSC komplettierte: Lucas Kretschmer agierte als Innenverteidiger aber so abgeklärt und routiniert, als wenn er schon das Alter seines Nebenmannes, dem ebenfalls bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung starken Nils Buchwalder, erreicht hätte.
Xhino Kadiu trifft zum „Goldenen Tor“
Vor allem in den letzten 20 Minuten war die Abwehr des DSC gefordert. „Ab da merkte jeder, dass Spieler auf dem Platz standen, die nach ihren überstandenen Verletzungen noch keine Luft für 90 Minuten hatten, sich aber in den Dienst der Mannschaft stellten“, lobte Pascal Beilfuß sein Team, in dem mit Ayaz (gesperrt), Apolinarski, Kampmann, Erdmann und Kegel (alle verletzt) gleich fünf Stammkräfte fehlten. Ein Ende dieser Personalmisere, für die auch die Langzeitverletzten Marius Speker und Ismet Batmaz sorgen, ist nicht in Sicht: „Wir müssen jetzt gucken, dass wir bis zur Winterpause so viele Punkte wie möglich holen. Dann hoffe ich, dass wir uns in der Pause erholen können, um in der Rückrunde durchzustarten.“
Der „Spielfilm“ gegen Erndtebrück ist schnell erzählt. Nach fünf Minuten scheiterte Kapitän Xhino Kadiu noch am Gästetorwart, 17 Minuten später machte er es besser. Mindestens die Hälfte dieses Treffers darf sich Salih Arabaci auf seinem Konto gutschreiben: Mit einem beherzt geführten Zweikampf luchste er einem TuS-Spieler kurz vor dem Strafraum das Leder ab, lief durch zur Grundlinie und spielte einen feinen Rückpass auf seinen Mittelstürmer, der trocken zum 1:0 vollendete.
DSC überzeugt mit Geschlossenheit und Zweikampfstärke
Nach dem Wechsel sorgte nur noch ein Freistoß von Philipp Dragicevic für Gefahr (55.), ehe sich Wanne-Eickel immer weiter zurückzog. Erndtebrück blieb vor allem durch den ehemaligen Regionalligaspieler Elmin Heric immer gefährlich, scheiterte aber – siehe oben – am Wanner Torwart oder am eigenen Unvermögen. Von einer konstruktiven Entlastung war in diese Phase beim DSC keine Rede mehr, dafür umso mehr von Kampfgeist, Geschlossenheit und Zweikampfhärte. „Das hat uns heute sehr imponiert“, lobte Beilfuß.
Auch die siebenminütige Nachspielzeit der souverän leitenden Bundesliga-Schiedsrichterin Kathrin Heimann (Gladbeck) überstand der DSC schadlos: „Zwar nicht schön, aber was zählt sind diese ganz wichtigen drei Punkte“, so das Fazit des DSC-Trainers. Weiter geht es für den DSC am Sonntag (27.) in Hagen beim SV Hohenlimburg, der mit drei Punkten weniger als der DSC auf dem letzten Nichtabstiegsplatz in der Tabelle steht.
DSC Wanne-Eickel – TuS Erndtebrück 1:0 (1:0)
- Tor: 1:0 Kadiu (22.).
- DSC Wanne-Eickel: Schmidt; Kubiak, Buchwalder (66. Savurgan), Kretschmer, Tang – Karatas, J. Lubkoll, Dragicevic (87. Acar) – G. Lubkoll, Kadiu, Arabaci (73. Morgner).
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