Herne/Wanne-Eickel. Westfalia Herne zieht Bilanz nach dem Spiel gegen Arminia Bielefeld - und wählt eine ganz eigene Perspektive. Die Sicherheitsauflagen waren hoch.
Es kommt eben immer auf die Perspektive an. Mit 0:5 (0:1) hat Westfalia Herne das Westfalenpokalspiel gegen den Drittligisten Arminia Bielefeld verloren, und zwei Tage später ordnet Ingo Brüggemann, Vorsitzender von Westfalia Herne, das Ergebnis noch einmal kurz ein. Und zwar nicht aus der Froschperspektive des Amateurvereins, sondern durch einen Dreh schafft es Brüggemann mit der Westfalia auf Augenhöhe mit einem ganz anderen Regal: „Wir haben gegen Bielefeld genauso viele Tore geschossen wie Union Berlin.“
Ende Oktober haben die Bielefelder mit einem 2:0-Sieg über den Bundesligisten Union Berlin den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals geschafft - diese Vorlage hat Ingo Brüggemann Ruhrgebiets-typisch souverän verwandelt.
Mit einer prall gefüllten Vereinsbörse ist Westfalia Herne nicht aus diesem Pokalspiel vor 2200 Zuschauern gegangen: Eine „gute Schwarze Null“, sagt Ingo Brüggemann, stand nach dem Samstag in der Wanne-Eickeler Mondpalastarena.
Westfalia Herne: „Sicherheitsauflagen waren hoch und teuer“
Denn die Sicherheitsauflagen waren groß, mit 120 Ordnern, 40 Feuerwehrleuten (und drei Löschzügen) und auch reichlich Polizei (auch beritten), so Brüggemann, und er findet auch hierfür einen Vergleich in einem anderen Regal: „Wie bei Barcelona gegen Real.“ Aber, ernsthaft: „Die Sicherheitsauflagen waren hoch und teuer, allein aus den Ticketeinnahmen konnten wir diese Kosten nicht decken“, so Brüggemann. Aus dem Catering sei ein bisschen was übrig geblieben: „Aber das spiegelt den ganzen Aufwand nicht wider“, sagt Westfalias Vorsitzender.
Vielleicht wären noch mehr Zuschauer gekommen, wenn das Spiel im Edeka-Koch-Sportpark am Schloss Strünkede stattgefunden hätte. Aber: „Wir haben uns gefreut, das machen zu dürfen“, so Brüggemann. „Alles war mit der heißen Nadel gestrickt, die Herausforderungen waren sehr groß, aber wir hatten eine durchweg positive Resonanz.“
Der Verein kann sich außerdem in zweierlei Hinsicht als Gewinner sehen. Denn spätestens jetzt sei offensichtlich, dass die Zeit der Insolvenz vor vier, fünf Jahren längst der Vergangenheit angehört: „Dieses Spiel war der letzte Hinweis darauf“, so Brüggemann. Und: „Am Samstag“, war sich der Vorsitzende mit seinen Vorstandskollegen einig, „waren wir zum ersten Mal seit der Insolvenz wieder ein Verein. Alle haben mit angepackt.“ Von den Spielern der zweiten Mannschaft bis hin zu Jugendspielern und deren Eltern und Stammzuschauern.
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