Wanne-Eickel. Der DSC Wanne-Eickel unterliegt dem Spitzenreiter TSG Sprockhövel mit 0:3. DSC-Trainer Pascal Beilfuß muss wieder selbst ran - und lobt das Gästeteam.

Nur wenige Spieler sanken nach dem Abpfiff noch auf dem Rasen zusammen. Die in den blauen Trikots rissen die Arme in die Höhe und beeilten sich, zusammen mit den mitgereisten Fans zu jubeln. Die in den gelben Trikots machten sich schnell auf zur Bank, um sich hinzusetzen und den müden Muskeln Entspannung zu verschaffen. Es war ein Kraftakt, den beide Teams da über 90 Minuten hingelegt hatten. Mit dem besseren Ende für die TSG Sprockhövel.

Der DSC Wanne-Eickel musste sich nach dem 0:3 (0:0) nur wenige Vorwürfe gefallen lassen. Für einen Punktgewinn gegen den weiterhin ungeschlagenen Tabellenführer reichte es aber dennoch nicht.

Bereits nach wenigen Minuten deutete sich an, in welche Richtung dieses Spiel in der Westfalenliga 2 gehen sollte. Der Ball lag im DSC-Tor, doch der Schiedsrichter hatte in der Entstehung des Tores ein Handspiel erkannt. Von diesem kleinen Rückschlag ließ sich Sprockhövel nicht irritieren und spielte weiter offensiven Fußball. „Wir hatten am Anfang große Probleme“, sagte auch DSC-Trainer Pascal Beilfuß, der wieder über 90 Minuten selbst auf dem Feld stand. „Ich finde, Sprockhövel ist die beste Mannschaft, gegen die wir bisher gespielt haben.“

TSG Sprockhövel beim DSC Wanne-Eickel: „Chancenverwertung ist unser Manko“

Und das bewiesen sie in der ersten Halbzeit das ein ums andere Mal. Doch was fehlte, war ein Tor. „Die Chancenverwertung ist nach wie vor unser Manko“, meinte TSG-Trainer Andrius Balaika. „Wenn es 0:0 steht, spielt das dem Gegner in die Karten.“ Manchmal stand sich Sprockhövel selbst im Weg, oder die Wanne-Eickeler bekamen irgendwie noch einen Fuß dazwischen. Zudem hatte der DSC mit Max-Luca Schmidt einen Torwart, der die ein oder andere Chance zunichte machte.

Der „Türöffner“, den sich Balaika schon vor der Pause gewünscht hatte, fand sich in der zweiten Halbzeit. Ein Spielzug über Außen endete bei Felix Sauer, der den Ball ins Tor bugsieren konnte (65.). Und schon drei Minuten später sorgte TSG-Kapitän für die Vorentscheidung (68.). Einfacher wurde es für Sprockhövel aber nicht. „Es war ein schwieriges Spiel, gerade zu dieser Jahreszeit auf Rasen“, meinte Balaika.

Spielte wieder selbst: Pascal Beilfuß (li.), Trainer des DSC Wanne-Eickel.
Spielte wieder selbst: Pascal Beilfuß (li.), Trainer des DSC Wanne-Eickel. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

DSC Wanne-Eickel gibt sich nicht auf

Der DSC gab sich nicht auf, kam selbst zu einigen Torchancen, ohne jedoch wirklich zwingend zu sein. Die beste hatte wohl Marco Kampmann gut 20 Minuten vor Spielende. Sein Schuss landete aber in den Armen von Philipp Knälmann. „Ein, zwei Tore für uns wären gut für unser Selbstvertrauen gewesen, dass wir auch gegen die Mannschaft mit den wenigstens Gegentoren in der Liga in der Lage sind, Tore zu schießen“, sagte Beilfuß. „Die Niederlage geht auch in der Höhe in Ordnung. Es war heute einfach nicht mehr drin. Ich bin stolz auf die Jungs, dass sich jeder reingehauen hat, das wollte ich sehen.“

Den Schlusspunkt gegen einen mittlerweile auf dem Zahnfleisch gehenden DSC, der nur eine ernsthafte Wechseloption auf der Bank hatte, setzte Berkant Canbulut (88.). Wieder fand ein Pass von Außen sein Ziel in der Mitte. „Das war ein Arbeitssieg“, erklärte Balaika.

Andrius Balaika, Trainer der TSG Sprockhövel.
Andrius Balaika, Trainer der TSG Sprockhövel. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener
  • Tore: 0:1 Sauer (65.), 0:2 Michels (68.), 0:3 Canbulut (88.)
  • DSC: Schmidt – Kampmann, Ayaz, Apolinarski, Kubiak – Beilfuß, Erdmann, Arabaci (85. Acar), Kretschmer – Tang, Kadiu
  • TSG: Knälmann – Hendel (90. Islami), Sayin (85. Stojan), Dogan, Sauer (76. Stevens) – Michels (82. Steffens), Simsek, Canbulut, Yasar – Gudalovic (46. Anhari), Arifi

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