Herne. Ein Verein hat keine Mannschaft mehr, ein anderer kein Interesse: Einem in den frühen 1920er-Jahren angelegten Platz in Herne-Sodingen steht das Aus bevor.

Was passiert in naher Zukunft mit dem zurzeit brach liegenden Sportplatz im Volkspark Sodingen? Diese Frage beschäftigte den Sportausschuss in seiner letzten Sitzung auf Anfrage der Grünen.

Die Antwort der Sportverwaltung: Wenn die Modernisierung des Sodinger Dr. Jovanovic-Glückauf-Stadions abgeschlossen ist, wird auf der roten Asche im Schatten des Kaiser-Wilhelm-Turms kein Ball mehr rollen – „dann endet dort der Fußballsport“, so Rüdiger Döring vom Sportamt.

Sportplatz im Volkspark Sodingen ist „zu klein“

Arminia Sodingen ist Hausherr der Anlage an der Bromberger Straße, mitten zwischen Feldern, Wiesen und Waldwegen. Auch die Reserve und die Jugend des SV Sodingen kickte dort. Dem SVS, so Döring, sei der Sportplatz für die Wintermonate weiterhin als Trainings- und Spielstätte angeboten worden, der Verein habe aber abgelehnt. Arminia Sodingen habe gar keine Mannschaft für den Spielbetrieb angemeldet, zuletzt tauchte der Verein in der Saison 2022/23 in der Tabelle der Kreisliga C auf.

Auf ein Zeitfenster legte sich die Verwaltung nicht fest, dies hängt von den Sanierungsarbeiten im Glückauf-Stadion ab. Mit Sicherheit dürfte es dort im Winter witterungsbedingt zu Problemen kommen. Zwar könne, so Döring, das sanierte Kleinspielfeld zum Training genutzt werden, aber für Meisterschaftsspiele des SVS II in der Kreisliga C oder der A-Junioren ist es – der Name sagt es – „zu klein“. Ausweichplätze wären die Anlagen am Vossnacken in Börnig oder an der Cranger Straße in Baukau, eine Antwort des SV Sodingen auf dieses Angebot liegt noch nicht vor.

Der ca. 32 Meter hohe Kaiser-Wilhelm-Turm, 1913 eingeweiht, steht seit 1988 auf der Denkmalliste der Stadt Herne. Der Sportplatz wurde historischen Quellen zufolge etwa im Jahre 1923 angelegt, drei Jahre später folgte die Gründung des Vereins Arminia Sodingen.