Herne. Die Saison des Herner EV ist nach dem Achtelfinal-Aus gegen Weiden beendet. Es war eine Spielzeit mit Höhen und Tiefen, wir haben je drei gefunden und eine Zahl, die sowohl Top als auch Flop ist.

Die Oberliga-Saison des Herner EV ist nach dem Achtelfinal-Aus gegen den hohen Favoriten Blue Devils Weiden vorbei. Hier sind dir drei Tops und die drei Flops der Spielzeit - und dazu noch ein Punkt, der beides ist.

Die Tops

  • Erreichen der Playoffs

Obwohl die Gesamtausbeute der regulären Saison für den Herner EV eher mäßig war (siehe Flops), war das Team da, als es in den Pre-Playoffs darauf ankam. Bei den Icefighters Leipzig, die als Tabellensiebter abgeschlossen hatten, feierten dieMiners einen 4:3-Sieg nach Verlängerung, in der Hannibal-Arena entschieden sie die Best-of-Three-Serie mit einem 6:2-Erfolg mit einer Mischung aus guter Einstellung und ein wenig Glück frühzeitig für sich. Der Achtelfinal-Einzug war perfekt.

  • Derbysiege in Essen

Aus Sicht der Fans sind die Derbys des Herner EV gegen die Moskitos Essen besonders wichtig. Und zumindest beim großen Rivalen war die Mannschaft von Trainer Tobias Stolikowski in dieser Saison mit zwei Siegen im Lokalduell im Dezember und Januar äußerst erfolgreich. Beim ersten Sieg beim neuen Team von Ex-Coach Danny Albrecht traf Stephané Döring für die gnadenlos effektiven Gäste kurz vor Schluss zum entscheidenden 3:2, kurz nach Jahresbeginn legte ein starkes Mitteldrittel (3:0) den Grundstein für den 4:3-Erfolg der Miners.

  • Erstes Drittel im Playoff-Spiel gegen Weiden

Zugegeben: 20 Minuten aus den drei Partien im Playoff-Achtelfinale gegen die Blue Devils Weiden als einen der Saisonhöhepunkte herauszupicken, ist erklärungsbedürftig. Aber der Herner EV war gegen den amtierenden Meister der Oberliga Süd derart klar in der Außenseiterrolle, dass wohl niemand ihm vorher zugetraut hätte, dass er Weiden überhaupt einmal ins Schwitzen bringen könnte. Und genau das schafften die Herner nach der Niederlage in Süddeutschland in Spiel zwei vor eigenem Publikum und führte mit 2:0. „Herne war im ersten Drittel die klar bessere Mannschaft. Wir hatten kaum Torabschlüsse und sind oft nur hinterhergelaufen“, räumte Gästetrainer Sebastian Buchwieser hinterher ein. Das änderte freilich nichts an der 2:9-Niederlage und dem Achtelfinal-Aus.

Die Flops

  • Platz 10 nach Ende der Hauptrunde

Das war nichts: Schlechter hatte der Herner EV nach der Hauptrunde seit 2015 nicht mehr dagestanden. Der HEV präsentierte sich über die 44 Partien viel zu unbeständig und schaffte nur ein Sechs-Punkte-Wochenende. Prägend waren dabei die Defensivprobleme.

  • Colin Jacobs

Rätselraten Mitte Dezember: Nachdem er beim 6:4-Sieg über die Saale Bulls Halle noch den Endstand erzielt hat, erscheint der Topscorer nicht zum Training. Der Verein kann den US-Amerikaner zudem nicht erreichen. Was ist los mit Colin Jacobs? Das klärt sich wenig später auf: Jacobs spielt bereits kurz nach seinem Abtauchen wieder in den USA für die Allen Americans in der ECHL. Innerhalb Europas wäre das nicht möglich gewesen, wäre Jacobs gesperrt gewesen, aber es fehlt an Vereinbarungen mit den Eishockeyligen. Die freie Kontingentstelle beim Herner EV besetzt der Kanadier Justin Young, der von den Norfolk Admirals aus der ECHL kommt.

Colin Jacobs verschwand plötzlich.
Colin Jacobs verschwand plötzlich. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter
  • Überfall auf Herner Fans beim Derby in Essen

Fast 3500 Zuschauer wollten das Derby des Herner EV bei den Moskitos am Essener Westbahnhof im Dezember sehen. Ein Teil der Herner Fans konnte den Derbysieg nicht so genießen, wie er es gerne getan hatte. Gut möglich, dass Essener Fans nach dem 3:2-Sieg des HEV gefrustet waren, aber das konnte einen gewalttätigen Vorfall nicht erklären, denn der ereignete sich bereits vor Spielbeginn. Der Herner Fanblock wurde von einer Personengruppe attackiert, die nach Angaben von Augenzeugen auf alles einschlug, was ihr in den Weg kam, eine Person wurde verletzt. Als Täter wurden Anhänger des Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen angenommen. Die Polizei nahm Ermittlungen auf, die Gastgeber wurden vom DEB-Spielgericht mit einer Geldsumme im mittleren vierstelligen Bereich bestraft, erhielten zudem Auflagen für ihr Sicherheitskonzept.

Sowohl Top, als auch Flop

  • Zuschauerzahlen

Im Durchschnitt kamen zu den Heimspielen des Herner EV 1169 Zuschauer in die Hannibal-Arena am Gysenberg - und damit rund 200 mehr als in der Vorsaison (Durchschnitt: 952). Das ist grundsätzlich eine tolle Entwicklung, die angesichts der stark gestiegenen Energiekosten eine Rolle spielen sollte. Aber: Durch die vielen Rückzüge aus der Oberliga haben die Miners nur 24 anstatt 29 Heimspiele absolviert, sodass sich das Zuschauerplus insgesamt nicht großartig auf die Einnahmen auswirkt.

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