Herne. Sonntag noch Torschütze, nun unauffindbar: Der Verleib von Colin Jacobs gibt dem HEV Rätsel auf. Spiele gegen Tilburg und in Duisburg.

Mit dem Heimspiel gegen die Tilburg Trappers geht der Herner EV an diesem Freitag um 20 Uhr auf die Zielgerade des alten Jahres. Am Dienstag gibt es dann um 19.30 Uhr bei den Duisburger Füchsen ein kleines Weihnachtsderby.

Bis zum Jahresende stehen dann noch zwei weitere Spieltage auf dem Programm. Also eine Menge Holz für die Spieler, die den Terminstress über die Feiertage allerdings mittlerweile gewohnt sein sollten. Die Trappers haben ihr letztes Oberligaspiel bereits am 10. Dezember bestritten, weil ihre Eishalle am vorigen Wochenende Schauplatz eines Olympia-Qualifikationsturniers war. Dabei verpasste das mit zahlreichen Tilburger Akteuren angetretene niederländische Nationalteam durch ein 3:4 gegen Spanien den Sprung in die nächste Runde.

Herner EV: Öfter in Tilburg als in Duisburg gewonnen

Den Nimbus als Übermannschaft haben die Trappers inzwischen verloren, obwohl sie immer noch das zweitbeste Auswärtsteam der Oberliga Nord stellen. Der Rückstand des Tabellendritten auf das Spitzenduo aus der Wedemark und Essen beträgt bereits 13 Punkte, und auch das Tilburger IJssportcentrum ist nicht mehr so gefürchtet wie einst – in dieser Saison gab es bereits sechs Heimniederlagen.

Keine jedoch gegen die Miners, die beim zweiten Saisonduell in Tilburg immerhin einen Zähler nach Verlängerung mit nach Hause nahmen. In den Niederlanden gewann der HEV zuvor aber immer noch öfter als an der Wedau, wo es für die Gysenberger in den letzten zehn Jahren ganze zwei Siege gab.

Derzeit sind die Füchse jedoch stark ersatzgeschwächt. Vor dem Freitagsspiel in Erfurt meldete der EVD elf Ausfälle, zudem hat Kontingentspieler Zak Phillips Duisburg Richtung Manchester verlassen.

Rätselraten um Colin Jacobs

Allerdings sieht es auch bei den Miners personell nicht gut aus. Ondrej Nedved (Spieldauerdisziplinarstrafe) und Justus Meyl (zweite 5-Minutenstrafe wegen Fighting) sind gegen Tilburg gesperrt, Dennis Swinnen fällt mit einem Mittelfußbruch länger aus. Auch die Iserlohner Lukas Jung, Leon Kotke und Leonhard Korus stehen nicht zur Verfügung. Nils Liesegang und Benedikt Bürgelt hingegen sollen auflaufen.

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Rätselraten herrscht indes über den Verbleib von Colin Jacobs. Der aktuelle HEV-Topscorer hatte am Sonntag gegen die Saale Bulls Halle noch das Tor zum 6:4-Endstand erzielt und ist seitdem verschollen. Nach dem freien Montag erschien der US-Amerikaner nicht zum Dienstagstraining - ohne das Trainerteam zu informieren oder eine Krankmeldung einzureichen. Alle Versuche einer Kontaktaufnahme seitens des Vereins blieben erfolglos.

„Das ist unglaublich. Sowas kannst du einfach nicht beeinflussen“, erklärte Trainer Tobias Stolikowski. Für Verwunderung sorgt zudem, dass bereits Gerüchte über einen möglichen Abgang des weiterhin unter Vertrag stehenden Stürmers im Netz kursierten, ehe man sich selbst ein Bild machen konnte. „Das ist eine große Enttäuschung für uns und macht uns sehr nachdenklich, was die Zukunft betrifft“, so die HEV-Verantwortlichen.

Mehr Freude machte Tobias Stolikowski die Premiere von Jacobs‘ Landsmann CJ Hayes am letzten Wochenende: „In Hamm hat man ihm noch die Müdigkeit angemerkt. Gegen Halle konnte man dann schon sehen, wofür wir ihn geholt haben. Er ist schnell, läuferisch stark und verfügt über ein gutes Spielverständnis.“

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