Herne. Das Spiel am Samstag hat eine überragende Bedeutung im Abstiegskampf. Zudem startet der Basketball-Bundesligist eine Spendenaktion.

Große Triumphe haben die Basketballerinnen des Herner TC schon mit ihren Anhängern gefeiert, nicht nur im Double-Jahr 2019, als der HTC Herner Sportgeschichte schrieb. Daran hatten auch die Fans ihren Anteil, haben sie ihr Team doch als „sechste Frau“ oft genug zum Sieg geschrien. Ob diese Einheit auch durch schwierige Zeiten trägt, wird sich jetzt zeigen. Denn weil dem aktuellen Team ohne personelle Verstärkung der Abstieg aus der 1. Bundesliga droht, der Etat aber restlos ausgeschöpft ist, hat der Verein eine Spenden-Aktion ins Leben gerufen, die sich weniger an Gönner und Sponsoren richtet, als vielmehr ans breite Publikum.

„Never give up – 100x100 für den HTC“: Unter diesem Slogan wirbt der HTC auf seiner Homepage und in den sozialen Medien um Unterstützung und hofft, auf diese Weise die nötigen Mittel für eine Nachverpflichtung einsammeln zu können. Die Zeit drängt - nicht nur, weil Ende Januar das Transferfenster schließt. Bis dahin könnte der HTC auch den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze neun und zehn bereits verloren haben.

Herner TC: Spiel gegen Marburg hat eine überragende Bedeutung

Vor diesem Hintergrund kommt dem letzten Spiel des Jahres eine überragende Bedeutung zu. Verliert der HTC (11. Platz/3:9 Siege) an diesem Samstag (18 Uhr, H2K-Arena) gegen den BC Pharmaserv Marburg (9./5:7), gerät das rettende Ufer schon fast außer Sichtweite. Die Gäste würden ihr Polster auf sechs Punkte ausbauen und wären beinahe schon aus dem Schneider. Und auch der Kontakt zu Platz zehn könnte verloren gehen, wenn die formstarken Göttinger, die vier ihrer letzten sieben Spiele gewonnen haben, auch ihren Nachbarn Hannover bezwingen.

Also muss gegen Marburg unbedingt ein Sieg her. Dass dies möglich ist, haben die Hernerinnen vor wenigen Wochen gesehen, als sie zuerst das Hinspiel mit 63:70 verloren, zehn Tage später auch im Pokal knapp mit 73:76 den kürzeren zogen. In beiden Partien begegneten sich die Teams auf Augenhöhe. Ein, zwei Ballverluste weniger, ein, zwei Treffer mehr, und beide Spiele wären an den HTC gegangen.

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Gingen sie aber nicht. Und auch in anderen Begegnungen fehlte es den Hernerinnen an Glück und Nervenstärke. Ohne die wird es auch diesmal nicht gehen. „Wer jetzt noch motiviert werden muss, hat sich den falschen Job ausgesucht“, stellt Marek Piotrowski nüchtern fest. Der Cheftrainer erwartet, dass jede einzelne Spielerin ihr Herz auf dem Feld lässt. „Anderes lässt eine Sportlerseele doch gar nicht zu.“ Wenn es dann noch gelingt, endlich einmal 40 Minuten konstant und ohne krassen Einbruch durchzuspielen, muss dem HTC vor den Gästen aus Hessen gewiss nicht bange sein.

Marburg wird voraussichtlich auf Esther Fokke und Mary Baskerville verzichten müssen, hat deren Ausfälle zuletzt aber gut kompensiert. Auch ohne sie hat Trainer Patrick Unger einen breiten und ausgeglichenen Kader, der von seinem Teamgeist lebt, in dem aber auch immer wieder einzelne Spielerinnen einen Sahnetag erwischen können. Für Piotrowski spielt das eine untergeordnete Rolle. „Unsere Mannschaft muss brennen, die ganze Halle muss brennen“, sieht er den Schlüssel zum Erfolg in den eigenen Händen. Um dann noch einen für ihn typischen Satz anzufügen. „Wir haben keinen Druck. Wir müssen einfach nur ein Spiel gewinnen.“ So ist es.

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