Hamm/Herne. Nach der Pleite gegen Leipzig zeigte sich der Herner EV in Hamm verbessert. Innerhalb von fünf Minuten wendet sich das Blatt zu seinen Ungunsten.

Der Herner EV blieb am Wochenende ohne Punkte. Nach dem 1:3 gegen Leipzig verloren die Miners trotz einer deutlichen Leistungssteigerung auch das Sonntagsspiel bei den Hammer Eisbären mit 3:6 (1:3, 1:1, 1:2).

Nur 14 Feldspieler und ein Torwart standen HEV-Trainer Tobias Stolikowski am Sonntag zur Verfügung, doch die ersten guten Szenen hatten vor 1029 Zuschauern im Maxi-Park die Gäste. Michél Ackers scheiterte mit einer Direktabnahme, Jan Dalecký verpasste die Scheibe kurz vor dem Hammer Tor und Colin Jacobs kam mit einem Break nicht an Eisbären-Keeper Daniel Filimonow vorbei.

Herner EV: Das Scheibenglück ist aufseiten Hamms

Ein kleiner Kader muss nicht von vornherein ein aussichtsloses Unterfangen bedeuten, wie das Herner Vier-Punkte-Wochenende vor der Deutschland-Cup-Pause bewiesen hatte, doch allmählich häuften sich auch die gefährlichen Situationen in der Zone der Grün-Weiß-Roten. Wobei das Scheibenglück auf der Seite der Gastgeber war: Beim 1:0 sprang HEV-Goalie Finn Becker der Puck über den Schoner ins Netz, das 2:0 fiel bei der ersten Hammer Überzahl und dem dritten Treffer ging ein Scheibenverlust von Ondrej Nedved vor dem eigenen Tor voraus – innerhalb von fünf Minuten sah es schlecht für den HEV aus.

Dieses Zwischenergebnis entsprach nicht ganz dem Spielverlauf, nachdem der Herner Auftritt bis dahin wesentlich optimistischer gestimmt hatte als bei der Heimniederlage gegen Leipzig. Zumindest gab es noch vor der Pause ein Lebenszeichen der Gysenberger und das war ein echter Hingucker. Dennis Swinnen bediente Colin Jacobs mit einem Rückhandpass und der US-Amerikaner nutzte die erste Herner Überzahl zum Anschlusstreffer.

Herner EV ist im zweiten Abschnitt die bessere Mannschaft

Lange währten die Hoffnungen der Gästefans auf eine Aufholjagd allerdings nicht. Kurz nach Wiederbeginn lag die Scheibe nach einer unübersichtlichen Situation wieder im Herner Tor und nach kurzer Beratung gaben die Unparteiischen den Treffer.

Der HEV bewies jedoch Moral und steckte nicht auf. Und er hatte Chancen, verpasste aber bei zwei Powerplaygelegenheiten den erneuten Anschluss. Dennoch waren die Gäste im zweiten Abschnitt die bessere Mannschaft. Die Scheibe lief gut durch die Herner Reihen und der Zug zum Tor wurde mit dem zweiten Treffer durch Maxi Braun belohnt. Insgesamt machten die Miners aber zu wenig aus ihrer Überlegenheit im Mitteldrittel. „Wir haben in dieser Phase viele Schüsse aufs Tor gebracht, doch es kam zu wenig Zählbares dabei heraus“, erklärte Tobias Stolikowski dann auch hinterher.

Dennoch schien hier noch nicht alles gelaufen, zumal der HEV in Überzahl aus der zweiten Pause kam. Doch das Powerplay ging nach hinten los. Hamm konterte zum 5:2 und legte wenig später den sechsten Treffer nach – damit war klar, dass an diesem Abend für die Miners nichts mehr zu gewinnen war. Mit Colin Jacobs verkürzte der beste Herner noch nach einer schönen Einzelleistung, doch in der Schlussphase waren die Kräfte aufgebraucht. Zudem schied kurz vor dem Spielende auch noch Verteidiger Ondrej Nedved verletzt aus.

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Tore: 1:0 (12:44), 2:0 (14:19, 5-4), 3:0 (17:38), 3:1 (19:28, 5-4) Jacobs (Swinnen/Rajala), 4:1 (22:11), 4:2 (36:47) Braun (Krüger), 5:2 (41:49, 4-5), 6:2 (45:34), 6:3 (48:58) Jacobs (Rajala/Nedved).

Strafminuten: Hamm 18 plus 5 – Herne 8 plus 5 (Stange).

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