Herne. Nach dem 3:5 gegen die Moskitos Essen ist Erik Keresztury für fünf Spiele gesperrt worden – jetzt geht es gegen zwei Topteams der Oberliga Nord.
Mit zwei Punkten ist die Zwischenbilanz des Herner EV nach vier Spielen ziemlich überschaubar. Dabei war bisher noch keines der wirklichen Oberliga-Topteams Gegner der Miners, doch das ändert sich an diesem Wochenende.
Mit den Saale Bulls Halle kommt am Freitag um 20 Uhr ein Titelanwärter in die Hannibal-Arena, am Sonntag tritt die Mannschaft von Trainer Tobias Stolikowski um 19 Uhr bei den Hannover Indians an. Wenn die Gysenberger nicht wieder ein Null-Punkte-Wochenende hinlegen wollen, ist eine deutliche Leistungssteigerung erforderlich.
Herner EV: Erik Keresztury für fünf Spiele gesperrt
Und mehr Disziplin. Beim chaotischen 3:5 gegen Essen kam am Ende auch die Spielstatistik nicht mehr hinterher und wurde erst weit nach dem Abpfiff aktualisiert. Dass der Ex-Herner Alexey Dmitriew nachträglich zum dreifachen Torschützen gekürt wurde, ging zunächst ebenso unter wie die Spieldauerdisziplinarstrafen gegen den Essener Edmunds Augstkalns und HEV-Stürmer Erik Keresztury – womit sich die Summe der verhängten Strafminuten auf 111 erhöhte.
Damit aber immer noch nicht genug: Nach Sichtung der Videobilder wurde der DEB-Kontrollausschuss tätig und sperrte Keresztury außer der Halle-Partie für vier weitere Spiele. Auslöser waren ein Stockschlag mit Verletzungsfolge und ein sogenanntes „slew footing“ – was nach IIHF-Regel 160 der Fall ist, wenn ein Spieler „in gefährlicher Weise von hinten gegen den Fuß oder den Schlittschuh eines Gegenspielers tritt oder einen Gegenspieler zurückzieht, während er ihm gleichzeitig von hinten in die Füße kickt oder schlägt.“
Fragezeichen hinter angeschlagenen Spielern
Beide Vergehen waren auf dem Eis nicht geahndet worden. Der Angreifer würde den Miners damit erst am 22. Oktober bei den Hannover Scorpions wieder zur Verfügung stehen. Zudem muss Keresztury eine Geldstrafe zahlen. Der HEV hat gegen die Dauer der Sperre Einspruch eingelegt. Hinter einigen Angeschlagenen steht zudem ein Fragezeichen.
Gegen die Saale Bulls feiert eine technische Neuerung ihre Premiere. Wer die Heimspiele der Miners über den Internetkanal SpradeTV verfolgt, bekommt künftig auch Bilder aus der Hintertor-Perspektive geboten. Einen Videobeweis gibt es in der Oberliga Nord aber weiterhin nur in Erfurt, Halle und bei den Scorpions.
Großer personeller Umbruch auch beim Gast Saale Bulls Halle
Das letzte Heimspiel der Saale Bulls gegen Rostock musste wegen eines Defekts an der Kühlanlage abgebrochen werden und wird am 12. November neu angepfiffen. Darauf einigten sich die Vereine, obwohl die Regularien auch eine Spielwertung für die Piranhas zugelassen hätten.
Wie in Herne gab es auch in Halle einen großen personellen Umbruch. Nominell wurde der Kader dabei eher noch verstärkt. Auch die Kontingentplätze wurden neu besetzt. Die Auftaktspiele gegen die Hannover Scorpions und Erfurt wurden gewonnen, in Tilburg gab es zuletzt eine 2:5-Niederlage. Fünf Spieler der Saale Bulls trugen früher das Herner Trikot.
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Die Indians können ebenfalls mit namhaften Neuzugängen aufwarten, haben aber bereits zwei Spiele verloren. Die Niederlagen gegen Erfurt und in Duisburg kamen überraschend, dagegen stehen ein 5:2-Sieg in Tilburg und ein 6:0 gegen Leipzig. Mit einer Quote von 7 aus 17 sind sie bislang das beste Powerplayteam, während der HEV nur ein einziges seiner 20 Überzahlspiele nutzen konnte – eine unterirdische Ausbeute.
Die Herner Angriffsschwächen waren auch nach dem Derby ein zentrales Thema für Tobias Stolikowski: „Es ist einfach wichtig, dass wir im Powerplay besser werden. Wir müssen die Scheibe auch mal über die Linie kriegen.“
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