Wanne-Eickel. Als ob der Abstiegskampf nicht schon anstrengend genug wäre: Der DSC Wanne-Eickel muss nicht nur im Abstiegskampf auf einen Spieler verzichten.

Der DSC Wanne-Eickel ist am Sonntag beim Tabellendritten SC Neheim (15.30 Uhr, Binnerfeldstadion Arnsberg) zu Gast und müssen im Kampf um den Klassenerhalt Punkte sammeln. Ivan Paradzik zog sich den zweiten Kreuzbandriss innerhalb einer Saison zu.

Noch zwei Spiele hat der DSC Wanne-Eickel in der Westfalenliga Zeit, um die Abstiegsränge zu verlassen. Die Chancen dafür stehen immer noch gut, doch der DSC muss liefern. Die 1:2-Heimniederlage gegen den FC Iserlohn war dabei ein Rückschritt. Aktuell beträgt der Rückstand auf YEG Hassel (beim FC Iserlohn) und Concordia Wiemelhausen (in Sodingen) jeweils einen Zähler, auf den FC Lennestadt (in Meinerzhagen) und Wacker Obercastrop (bei Westfalia Herne) drei Zähler.

Ivan Paradzik fehlt dem DSC Wanne-Eickel erneut lange

Im Vergleich zu Hassel und Lennestadt verfügt der DSC zudem über das bessere Torverhältnis, das möglicherweise noch mal wichtig werden könnte. „Wir dürfen uns keinen Ausrutscher mehr erlauben. Es ist für uns das vorletzte Endspiel. Wir werden über 90 plus x-Minuten Gas geben“, verspricht Davide Basile.

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Dabei gab es unter der Woche zwei Hiobsbotschaften für den DSC. Die Erste kam von Ivan Paradzik. Der junge Offensivspieler wechselte erst vor der Saison nach Wanne-Eickel und zog sich in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss zu. Seit einigen Wochen war er wieder fester Bestandteil der Mannschaft und arbeitete sich von Tag zu Tag mehr hinein. Nun erlitt er den zweiten Kreuzbandriss innerhalb kürzester Zeit. Mit Davide Basile hat er im Team einen Leidensgenossen, der ebenfalls Verletzungspausen mitmachen musste.

„Ich glaube, dass ich der Einzige bin, der ein bisschen nachvollziehen kann, wie es ihm derzeit geht. Ich weiß, was das bedeutet und ich kenne die Fragen, die man sich dann stellt. Lohnt es sich noch weiterzumachen? Kann man überhaupt noch mal Fußballspielen?“, berichtet der aktuelle DSC-Verantwortliche aus eigener Erfahrung. Er war auch einer der Ersten, die Ivan Paradzik sofort alle Hilfe zusagten und ihm mit Rat und Tat zur Seite standen. „Der Verein steht hinter ihm“, so Basile weiter.

Hiobsbotschaft Nummer zwei war die Absage der Brüder Michel und Maurice Post. Beide Akteure des SV Sodingen hatten beim DSC Wanne-Eickel eigentlich für die kommende Saison zugesagt, wollen nun dem SVS aber die Treue halten. Zu diesem Thema hat Davide Basile seine ganz klare Meinung: „Wenn man etwas zusagt, dann hält man es auch ein. So bin ich gestrickt. Diese Sichtweise wird auch im Amateurfußball leider immer seltener. Wenn man sein Wort gibt, dann sollte man sich darauf auch verlassen können“, sagt er. „Ich habe mit den Jungs telefoniert und mir ihre Sichtweise angehört. Es gibt auch Punkte, die ich verstehen kann.“

Berichte aus dem Herner/Wanner Fußball

Danach hat Davide Basile aber schnell wieder das Tagesgeschäft in der Westfalenliga in den Fokus gerückt. Denn da geht es am Sonntag beim SC Neheim um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. „Neheim spielt eine richtig gute Saison und steht nicht umsonst auf dem dritten Tabellenplatz. Sie haben den Kader in den letzten Jahren zusammenhalten können“, ist sich Davide Basile um die Schwere der Aufgabe bewusst.

Dabei möchte er mit seiner Mannschaft den Gastgebern schnell den Spaß am Fußball nehmen. Die Fehler aus der ersten Halbzeit gegen Iserlohn wurden dabei unter der Woche klar angesprochen und im Videostudium noch mal gezeigt. „Fehler passieren im Fußball, sind in dieser Phase natürlich unglücklich, aber nicht komplett zu vermeiden. Die Jungs werden daraus lernen“, ist sich der DSC-Verantwortliche sicher.

Bis auf die langzeitverletzten Akteure, zu denen sich nun auch Ivan Paradzik wieder gesellt hat, steht ihm der komplette Kader zur Verfügung. Einzig Chris Matuszak ist ein letztes Mal gesperrt und könnte am letzten Spieltag, zuhause gegen den RSV Meinerzhagen, wieder eingreifen.

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