Herne/Wanne-Eickel/Gelsenkirchen. Die Fußballerinnen des FC Schalke 04 sind in ihren Ligen übermächtig. Wie die Teams aus Herne und Wanne-Eickel damit umgehen.
Es gibt diesen Spruch, diesen Mythos. Wenn das Licht in der Arena angeht, sind die Fans des FC Schalke 04 da. Das haben die Anhänger des Bundesligisten in dieser Saison oftmals bewiesen. Aber auch, wenn auf Asche die Seitenlinien mit Kreide nachgezogen werden, müssen die Schalker da sein – nicht die Fans, sondern die Spielerinnen. Denn dann ist nicht Bundesliga, sondern Kreisliga.
Seit über zweieinhalb Jahren hat der FC Schalke 04 wieder eine Frauen-Abteilung. Mittlerweile nehmen drei Teams am Ligabetrieb teil. Ein steter Begleiter sind seitdem die Frauen-Teams aus Herne. Die Mannschaften verbindet dabei mehr als nur die Stadtgrenze oder die Kreiszugehörigkeit. Das erste Liga-Spiel einer neu gegründeten Schalker Mannschaft fand im September 2020 bei BW Baukau statt. Seitdem bewegen sich Schalkerinnen und Hernerinnen auf Augenhöhe – zumindest auf dem Papier.
Schalke 04: Den Frauen-Teams ist der Aufstieg kaum noch zu nehmen
Denn in der Kreisliga A und in der Bezirksliga ist den Schalker Teams der Aufstieg kaum noch zu nehmen. Sie marschieren vorneweg. Zweimal in der Saison – davon einmal im Schatten der Arena – gegen S04 zu spielen, ist auch für die Hernerinnen immer wieder ein Highlight.
„Für uns ist es immer etwas Besonderes“, sagt Miguel Leßig, Trainer des SC Constantin. „Wir werden auf lange Zeit wohl nicht mehr gegen so einen Gegner spielen.“
SC Constantin spielt am Sonntag gegen A-Liga-Spitzenreiter Schalke 04 II
Einfach genießen, sei das Motto für das kommende Spiel gegen Spitzenreiter Schalke II (30. April, 13 Uhr). „Das Schönste wäre natürlich, ein Tor zu schießen“, meint er mit einem Lachen. „Auf der heiligen“ Asche wollen sich die Connies-Damen für das 0:16 im Hinspiel revanchieren. „Das ist noch im Hinterkopf.“
Deutlich nüchterner geht Roberto Ardu an die Sache heran. Der Trainer des ASC Leone steht mit seinem Team auf Platz zwei in der Kreisliga A. Das ist der Relegationsplatz. Teilweise standen die Löwinnen sogar mehrere Spieltage lang auf dem ersten Platz. „Es wurmt schon ein wenig, es ist schon die zweite Saison in Folge, dass eine Schalker Mannschaft aufsteigt. Und im nächsten Jahr nimmt vielleicht noch die U21 mit Wertung am Spielbetrieb teil“, erklärt er.
Ardu würde mit dem ASC gerne in die Bezirksliga aufsteigen. Da seien die Spiele gegen Schalker Teams nicht mehr die Glanzlichter. „Das war vielleicht in der ersten Saison so“, meint er. „Es ist eigentlich egal, welches Emblem der Gegner trägt.“
Dass die Schalkerinnen schwer zu schlagen sind, wissen auch die Frauen von Bezirksligist SV Wanne 11. Auch sie haben noch ein Heimspiel gegen die erste Schalke Elf vor sich (7. Mai, 17 Uhr).
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„Momentan sind sie noch nicht zu bespielen“, sagt Trainer Michael Nowicki. „Aber die Schalker Mannschaften tun der Liga gut. Wir haben vor keinem Gegner Angst.“ Im Hinspiel hielten die Wanner Frauen lange mit und mussten sich trotzdem mit 0:5 geschlagen geben.
Und auch die derzeit klassenhöchste Herner Mannschaft, Landesligist SpVgg Horsthausen, bekommt es in dieser Saison noch mit den Schalkerinnen zu tun. Im Kreispokalfinale (17. Mai, 19.30 Uhr) soll der Titel zum sechsten Mal in Folge geholt werden. Nur in diesem Jahr ist Horsthausen nicht Favorit. „Das hat sich verschoben“, meint Trainer Pascal Schumacher. Und im nächsten Jahr wird die Sportvereinigung wohl auch in der Liga auf Schalke treffen. „Das sind besondere Spiele, weil wir uns auszeichnen können.“
Herner Teams und die des FC Schalke 04 auf Augenhöhe, das bleibt wohl nur eine Momentaufnahme.