Herne. Der Herner TC geht als Tabellendritter in die Playoffs. Trainer Piotrowski über die DBBL-Hauptrunde und die Serie gegen ALBA Berlin.
Mit einer 52:74-Schlappe in Keltern haben die Basketballerinnen des Herner TC die Hauptrunde der 1. Bundesliga am Sonntag abgeschlossen. Für die Herner Frauen hatte die Partie allerdings nur noch statistischen Wert, sie hatten schon zuvor den dritten Tabellenplatz fest gebucht. Jetzt haben sie zwei Wochen Zeit, um sich auf das Playoff-Viertelfinale gegen ALBA Berlin vorzubereiten.
Herne startet mit einem Heimspiel am Samstag, 25. März, um 16 Uhr in der H2K-Arena, am Freitag, 31. März, stehen sich beide Teams in Berlin erneut gegenüber. Ein mögliches drittes Spiel würde am 2. April wieder in Herne stattfinden.
Herner TC setzt den Saisonstart in den Sand
Dass der HTC die Hauptrunde als Dritter beenden könnte, damit war vor wenigen Monaten überhaupt nicht zu rechnen. Den Saisonstart nämlich setzten die Hernerinnen in den Sand, die ersten fünf Pflichtspiele gingen verloren. Ende Oktober war der HTC als Titelverteidiger aus dem DBBL-Pokal ausgeschieden und klebte auf dem letzten, zu diesem Zeitpunkt einzigen Abstiegsplatz.
„Es hat nicht von Anfang an alles gepasst. Topuzovic ist später gekommen, Kuijt fiel lange aus, wir hatten auch andere Verletzte“, sagt Marek Piotrowski im Rückblick. Folgerichtig warnte er damals auch vor dem Absturz in die 2. Liga und erklärte den Klassenerhalt zum primären Ziel. „Egal, ob das nun besonders starke Gegner waren in den ersten Spielen oder nicht. Wir sind einfach schlecht gestartet und konnten nur von Spiel zu Spiel schauen.“
Ein starkes Team geformt
Zu Panikreaktionen aber ließen sich der Cheftrainer und die anderen Verantwortlichen nicht hinreißen. Ruhig und besonnen führten sie den Double-Sieger der Saison 18/19 durch das sportliche Tal, hofften auf die Rückkehr der Verletzten, vertrauten auf die Qualität und Mentalität des Kaders ebenso wie auf die eigenen Fähigkeiten, aus guten Einzelspielerinnen ein starkes Team zu formen.
Mit Recht. Ein 73:71-Überraschungssieg gegen Keltern wirkte wie eine Erlösung, eine Woche später spielte der HTC beim 74:45 in Halle befreit auf. Noch aber war das Gefüge etwas wacklig, wie das desaströse 52:70 daheim gegen Schlusslicht Marburg bewies. Erst nach dem 66:77 beim Aufsteiger in Berlin fanden die HTC-Frauen ihre Stabilität, starteten eine Serie von sechs Siegen und rollten das Feld von unten auf. Von den letzten elf Spielen gingen nur die in Hannover und Keltern verloren, bei den beiden Erstplatzierten der Liga also.
Viele kleine Stellschrauben gedreht
Die positive Entwicklung der letzten Monate führt Piotrowski nicht auf eine einzelne Maßnahme zurück. Vielmehr habe man an vielen kleinen Stellschrauben gedreht. „Aber wir haben auch den Kader auf zwei, drei Positionen verändert, und das hat schon etwas gebracht“, findet der 63-Jährige. Weil zwei Inside-Spielerinnen den Verein verließen und die freien Plätze mit Centerin Veronika Liubinets und Pointguard Stella Johnson besetzt wurden, hat sich auch die Statik des Herner Spiels verändert. „Wir haben anders gespielt als zu Saisonbeginn“, bestätigt der Cheftrainer.
Noch wichtiger aber ist ihm ein anderer Punkt: „Mit der Zeit haben wir einen sehr guten Teamspirit entwickelt. Wir haben Spielerinnen gefunden, die sehr gut zusammenpassen und auch Spiele umbiegen, die schon verloren scheinen.“
Sarah Polleros und Laura Zolper gehören zu den Leistungsträgerinnen
Die gute Chemie im Kader zeige sich auch auf dem Parkett. „Klar spielen Mingo oder Topuzovic eine starke Saison. Aber bei uns gibt es keine Stars. Wir gewinnen als Mannschaft, und wir verlieren als Mannschaft“, betont Piotrowski. Obwohl sie bereits für die WNBA gedraftet wurde, beanspruche auch Johnson keine Sonderrolle. „Sie kommt aus einer schweren Verletzung und hat bei uns die Möglichkeit, wieder ihren Rhythmus zu finden“, sieht der Coach diese Zusammenarbeit als Win-win-Situation.
Dass Sarah Polleros den Sprung in den Nationalkader geschafft und Laura Zolper ihn ebenfalls längst verdient hat, freut den Trainer ganz besonders. „Beide haben den nächsten Schritt gemacht und gehören zu unseren Leistungsträgerinnen“, lobt Piotrowski die Entwicklung der jungen Frauen, die aus der eigenen Jugend kommen und längst das Bild des HTC in der Öffentlichkeit prägen.
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Mit der Qualifikation für die Playoffs sei das wichtigste Saisonziel bereits erreicht. „Was jetzt kommt, ist Zugabe“, sagt Piotrowski – verschweigt aber nicht, dass er sich nach dieser Zugabe sehnt. „Wir hoffen stark, dass die Saison für uns nicht in drei Wochen abrupt endet.“ An ein mögliches Halbfinale gegen Keltern aber denke er noch nicht. „Mit ALBA wartet ein sehr starker Gegner auf uns. Das ist eine junge Mannschaft, die eine gute Saison spielt und keinerlei Druck hat“, gilt Piotrowskis Fokus allein dem Viertelfinalgegner. Dass ein mögliches drittes Spiel in der H2K-Arena stattfindet, sei in einem Duell auf Augenhöhe vielleicht ein kleiner Vorteil. „Aber auch nur dann, wenn wir das erste Spiel gewinnen.“
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