Herne. Für ein Zwischenfazit dieser HEV-Saison muss Jürgen Schubert, Geschäftsführer des Herner EV, nicht lange überlegen – es gibt Klartext vom Boss.
Der Herner EV hat kürzlich erst ausführlich erklärt, warum der Verein keine Neuverpflichtung mehr für den Rest der Saison tätigt. Der Standort sei wichtig, sagte Miners-Geschäftsführer Jürgen Schubert in der vorigen Woche, und Trainer Danny Albrecht berichtete von „astronomisch hohen Preisen“, die aufgerufen worden seien, von anderen Vereinen, die den HEV überboten, und davon, dass Vereine den jeweiligen Spieler dann doch nicht gehen lassen wollten.
Herner EV: Die vorigen Spiele
- 8:3: Erst wieder im Rückstand, dann klarer Sieger
- HEV gewinnt auch das zweite Duell am Pferdeturm in der Overtime
- Ein katastrophales Drittel, keine Punkte
Mit 30 Spielern hatten die Miners gesprochen, nun kommt keiner, aber dass die Herner aus diesem speziellen Wettbewerb abseits des Eises ausgestiegen sind, kommentiert Schubert dann noch einmal so: „Es geht ja nicht allein um den Standort, sondern auch um das Gefüge innerhalb der Mannschaft.“
Die Namen der Neuzugänge waren vor der Saison groß genug, die öffentlich gemachten Ambitionen der Spieler auch. Der Herner EV hat sich schon vor Saisonbeginn hohen Ansprüchen gegenüber gesehen: „Das lag an den Namen, und es gab eine uns auferlegte Erwartungshaltung.“
„Wir sind sportlich nicht zufrieden“
Dass die nicht so weit weg war vor jenen der Vereinsverantwortlichen, wird klar, wenn Jürgen Schubert auf die Frage nach einer Zwischenbilanz nach 40 Spielen direkt den heißen Brei anspricht: „Wir sind sportlich nicht zufrieden. Man hat in dieser Saison gesehen, dass die anderen Mannschaften auch Eishockey spielen können. Und bis jetzt sind wir nur eine von vielen in der Oberliga Nord.“
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Ein „Top-vier-Resultat“, so Schubert, sei zu erwarten gewesen, aber zu oft hat die Mannschaft in dieser Saison ihre zwei Gesichter gezeigt. In den Spielen, in denen die Grün-Weiß-Roten ihr nicht erwünschtes (und in einigen Partien auch nicht erwartetes) Gesicht zeigten, habe es an der fehlenden Einstellung gelegen: „Und zwar an der Einstellung der Mannschaft und nicht an dem, was der Trainer vorgegeben hat.“ Denn schließlich, so Schubert an die Adresse einiger Kritiker von Außen: „Bei den starken Spielen wie in Halle, bei den Scorpions oder jetzt bei den Indians hatten wir ja immer noch den selben Trainer.“
Zur neuen Saison „mittendrin“ in den Planungen
Bereits Anfang Dezember hatte der HEV die Vertragsverlängerung mit Danny Albrecht bis 2024 bekannt gegeben, zu den Weihnachtsfeiertagen meldeten die Miners dann, dass auch die Nummer 98 des Herner EV, Nils Liesegang zwei weitere Jahre bleiben wird.
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Was die neue Saison angeht, so Schubert, sei der HEV in den Planungen „mittendrin“ – wie ja auch in der laufenden Saison. Einige Spieler haben noch einen laufenden Vertrag, Spieler von Außen würden auch dazu kommen: „Es geht immer darum, dass die Mannschaft besser ist als die der jeweils letzten Saison“, sagt der HEV-Geschäftsführer, und fügt an: „Das hatten wir auch in dieser Saison vor, das ist bis jetzt aber noch nicht passiert.“
In den Playoffs ist erst mal wieder alles offen
Teilnehmer des Nord-Finales waren die Herner in der Vorsaison, in dieser Spielzeit stehen die Playoffs noch an. Wie weit der HEV kommen will? Schubert: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Aber in den Playoffs ist alles erst mal offen. Da spielen in dieser Saison nicht nur Tagesform und Verletzungen eine Rolle, sondern das Thema Corona kommt mit dazu.“
Geht es aber erst mal aufs Eis in den K.o.-Runden, kommt es vor allem darauf an, welches Gesicht die Mannschaft zeigt.