Herne. Corona diktiert den Spielplan, für den Herner EV geht’s bei den Indians weiter. Aber ohne Neuzugang – der Verein erklärt, warum.

In der Oberliga Nord fliegt der Spielplan den Vereinen derzeit um die Ohren. Diktiert wird das aktuelle Programm vom Corona-Virus, das auch an diesem Wochenende für zahlreiche Spielabsagen sorgt.

Herner EV: Die vorigen Spiele

Mittlerweile klagt die halbe Liga über Infektionen im eigenen Kader, und nicht immer lässt sich ein Loch im Spielplan so schnell und unbürokratisch stopfen wie am vorigen Mittwoch.

Binnen Stunden einigten sich der Herner EV und die Crocodiles Hamburg auf die Austragung ihres offenen Nachholspiels, das für die Miners nach einem katastrophalen zweiten Drittel mit 3:6 verlorenging.

Indians sind Rivalen um die Playoffs

Auch an diesem Freitag treffen die Grün-Weiß-Roten auf einen Ersatzgegner. Da der planmäßige Kontrahent aus Erfurt bis auf weiteres pausieren muss und nicht am Gysenberg antreten kann, ziehen die Miners ihr Auswärtsspiel bei den Hannover Indians vom 11. Februar um eine Woche vor. Ansonsten hätten auch die Niedersachsen am Freitag ohne Gegner dagestanden. Spielbeginn am Pferdeturm ist um 20 Uhr.

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Eine übermäßige Belastung für sein Team sieht Danny Albrecht in der schnellen Terminabfolge offenbar nicht. „Wir wollen so viele Spiele wie möglich mitnehmen“, erklärte der HEV-Trainer am Mittwoch die Bereitschaft, sich derart kurzfristig auf den Weg in die Hansestadt zu machen.

Auch am Freitag treffen die Miners in Hannover auf einen unmittelbaren Rivalen im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation. Die beiden Mannschaften und die Crocodiles trennen nach der Quotientenregel auf den Plätzen fünf bis sieben nur wenige Hundertstel, was Erfolge im direkten Duell umso wichtiger macht.

Sonntag bei den Rockets? Das entscheidet sich kurzfristig

Ob es wie geplant am Sonntag zur EG Diez-Limburg (Beginn 18.30 Uhr) geht, entscheidet sich kurzfristig.

Auch die Rockets waren zuletzt von Infektionen betroffen und müssen die letzten Testergebnisse abwarten. Als Ersatzauswärtsgegner für den HEV könnten die Hammer Eisbären in Frage kommen, doch auch deren Sonntagsspiel in Rostock war am Donnerstag noch nicht offiziell abgesetzt.

HEV-Geschäftsführer Jürgen Schubert (re.), Trainer Danny Albrecht (li.), hier mit Co-Trainer Lars Gerike (dahinter).
HEV-Geschäftsführer Jürgen Schubert (re.), Trainer Danny Albrecht (li.), hier mit Co-Trainer Lars Gerike (dahinter). © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Kein Neuzugang: Es gibt unterschiedliche Gründe

Unabhängig davon hofft Danny Albrecht auf die Rückkehr von Christoph Ziolkowski nach mehrwöchiger Verletzungspause. Inwieweit die Iserlohner Förderlizenzspieler zur Verfügung stehen, ist noch offen. Einen Neuzugang konnten die Miners vor Ablauf der Transferfrist nicht mehr präsentieren – aus unterschiedlichen Gründen.

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Zwölf Verträge lagen ausgearbeitet und unterschriftsreif bereit, mit fast 30 Akteuren führte die sportliche Leitung Gespräche, doch am Ende konnte kein Vollzug gemeldet werden. „Entweder wurden für verfügbare Spieler astronomisch hohe Preise aufgerufen, die wir nicht zahlen wollten. Dann gab es Situationen, in denen wir von anderen Vereinen einfach überboten wurden. Oder wir waren uns mit den Spielern einig, aber dann hat sie der abgebende Verein nicht gehen lassen“, schildert Danny Albrecht die komplizierten Verhandlungen.

Auch über einen dritten Kontingentspieler habe man nachgedacht, doch auch da hätten Preis und Leistung in keinem vertretbaren Verhältnis gestanden.

Jürgen Schubert: Gute wirtschaftliche Situation hat Priorität

HEV-Geschäftsführer Jürgen Schubert verweist zudem auf die hohen finanziellen Risiken: „Wir befinden uns immer noch mitten in einer schweren Pandemie. Deshalb geht es für uns an allererster Stelle um die Sicherung des Eishockeystandorts in Herne. Eine gute wirtschaftliche Situation hat für uns die höchste Priorität.“

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Dennoch sind sich die Verantwortlichen der Miners einig, dass der Kader eine so hohe Qualität besitzt, um die Hauptrunde bestmöglich abzuschließen und dann auch in den Playoffs eine sehr gute Rolle zu spielen. Danny Albrecht: „Wir haben deutlich gesehen, dass unser Team auch die Spitzenmannschaften schlagen kann. Manchmal ist ein geplatzter Deal auch ein guter Deal.“