Ruhrgebiet. Eine Kehrtwende im Amateursport: 3G ist statt 2G möglich. Weshalb der FLVW Kritik an der neuen Regelung der NRW-Landesregierung übt.

Das ist eine 180-Grad-Wendung für den NRW-Amateursport: 3G ist für Sportlerinnen und Sportler nun doch erlaubt, nicht 2G, wie es die vergangenen Tage geheißen hatte. Das steht seit dem frühen Donnerstagabend fest.

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Jetzt geht es doch mit 3G weiter: Die Corona-Regeln haben drastische Konsequenzen für den Amateursport – und unvorhergesehene.
Von Philipp Ziser, Maximilian Lazar, Nadia Al-Massalmeh

Denn: Die aktuelle Corona-Schutzverordnung des Landes NRW wurde am Donnerstag noch einmal entscheidend verändert. Nach aktueller Regelung können ab sofort im Handball, Fußball, Volleyball, Basketball etc. wohl auch alle Amteursportlerinnen und -sportler am Spielbetrieb teilnehmen, wenn sie ungeimpft sind – Voraussetzung ist allerdings ein negativer PCR-Test. Ein Schnelltest reicht nicht aus.

„Ich halte das für die Amateurvereine nur für schwer umsetzbar“, kritisiert Manfred Schnieders, Vizepräsident des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen (FLVW) diese Entscheidung der NRW-Landesregierung.

3G statt 2G im NRW-Amateursport: Herausforderungen für Klubs

Warum? Ein PCR-Test ist maximal 48 Stunden gültig. Es erfordere also eine exakte Planung, wann sich ein Sportler oder eine Sportlerin testen lässt, so Schnieders. Das sei nicht die einzige Herausforderung für Sportlerinnen, Sportler und ihre Klubs.

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Aus Vereins-Sicht komme hinzu: Während für Akteure und wohl auch Coaches 3G gilt, gilt für die Zuschauerinnen und Zuschauer weiterhin 2G. Das alles erfordert einen hohen Organisationsaufwand. In manchen Kommunen sind zudem bestimmte lokale Regeln in Kraft, die der neuen 3G-Lösung entgegenstehen könnten, so Schnieders. „Das macht es nicht einfacher. Hier hätte ich mir eine klare Kante gewünscht“, sagt der Funktionär in Richtung der Entscheider. „Aber wir nehmen das so hin, wie es ist.“

Die Gefahr, dass es in den Ligen zu ungleichen Verhältnissen kommen könnte, sieht Schnieders indes nicht. Ein PCR-Test kostet nämlich knapp 60 Euro. Nicht jede Sportlerin oder Sportler selbst und nicht jeder Verein kann sich das leisten.

Corona: NRW-Amateursport schaut mit Spannung aufs Wochenende

„Ungerecht ist jede Entscheidung“, glaubt Schnieders nicht an eine Verwässerung der Tabelle und Ergebnisse: „Es sagten am Mittwoch schon Leute, dass es unfair sei, wenn Ungeimpfte nicht spielen dürfen.“ So erkenne er lediglich eine Umkehr der Argumente. „Wir sollten immer versuchen, den Spielbetrieb solange wie möglich aufrechtzuhalten.“

Mit Spannung erwarten Schnieders und seine Funktionärskollegen das anstehende Wochenende: „Danach schauen wir in Ruhe, wie wir weiterkommen."