Herne/Wanne-Eickel. Die Herrenteams des TC Parkhaus Wanne trumpften gegen den jeweiligen Tabellenführer auf. Ein großes Lob kam später auch von der Atlantikküste.

Wanne-Eickel war für die Tabellenführer der höchsten westfälischen Tennisligen am Sonntag kein gutes Pflaster.

Beide Herrenmannschaften des TC Parkhaus stürzten ihre zuvor ungeschlagenen Gäste mit 5:4-Siegen vom Tabellenthron und sorgten für prächtige Stimmung an der Reichsstraße. Anders lief es an der Vinckestraße in Herne, wo die Damen des TC Grün-Weiß Herne gegen den Westfalenliga-Spitzenreiter nichts ausrichten konnten.

TC Parkhaus Wanne-Eickel: „Ein unglaublicher Tag“

Herren, Westfalenliga: TC Parkhaus Wanne-Eickel – TC Herford 5:4. Von einer Düne an der französischen Atlantikküste meldete sich ein glücklicher Robert Sibbel. „Ich bin immer noch happy, obwohl ich die ganze Nacht gefahren bin. Das war ein unglaublicher Tag, das hätte keiner für möglich gehalten“, sprudelte es aus dem TCP-Vorstandsmitglied heraus.

Der schönste Tennistag des Jahres bot reichlich Gesprächsstoff auf der Fahrt in den Urlaub. Nie und nimmer hatten die Eickeler mit einem Sieg gegen den Spitzenreiter gerechnet, zumal der mit drei starken Ausländern aufkreuzte und der TCP im Einzel auf Justus Drees verzichten musste.

Zunächst sieht es nach dem erwarteten 0:3-Rückstand aus

Um die Zweite im Kampf um den Verbandsligaerhalt nicht zu schwächen, zogen die Eickeler den 17-jährigen Yusuf Akbas aus der Drittvertretung hoch, der trotz tapferer Gegenwehr Lehrgeld zahlen musste.

Da parallel dazu auch Nils Löchterfeld gegen einen starken Holländer relativ glatt verlor und Maximilian Özcelik mit 4:6 und 0:3 gegen Lars Hoischen zurücklag, sah alles nach dem erwartbaren 0:3-Rückstand aus.

Maximilian Öczelik macht seinem Ruf als Kämpfer alle Ehre

Aber Özcelik ist als Kämpfer bekannt, und diesem Ruf machte er am Sonntag wieder alle Ehre. Er rannte, ackerte, fightete – und verwickelte seinen Gegner immer öfter in lange Ballwechsel, die er dann häufig für sich entschied.

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Als Özcelik zum 3:3 ausgeglichen hatte, zeigte Hoischen erste Unsicherheiten, die der Eickeler konsequent zum 6:4-Sieg ausnutzte. Danach war der Herforder geschlagen. Özcelik war nun mental und auch konditionell überlegen und brachte das Match sicher nach Hause.

„Karczi spielt in diesem Jahr wie eine Maschine“

Als er von der Asche kam, hatte Niklas Karcz seinen Gegner schon locker abgefertigt. „Karczi spielt in diesem Jahr wie eine Maschine, richtig gut“, lobte Robert Sibbel. „Er hat permanent Druck gemacht und war einfach nicht zu schlagen.“

Somit stand es 2:2, und erste Hoffnungen keimten auf. Denn Yan Sabanin stellte sich im Spitzeneinzel gegen den Belgier Benjamin D‘Hoe in unfassbar starker Form vor. „Yan hat ein Feuerwerk abgebrannt. Aufschlag, Stopp, Volley – alles kam. Dazu war es warm und die Bälle schnell, das kam seinem wuchtigen Spiel entgegen“, war Robert Sibbel fasziniert von dem Gala-Auftritt des Deutsch-Russen, der später auch im Doppel an der Seite von Philipp Sibbel groß auftrumpfte.

TC Parkhaus spekuliert richtig in den Doppeln

Zuvor hatte Philipp Sibbel dem Niederländer Alban Meuffels fast die erste Niederlage beigebracht. Bei 2:6 und 0:2 sah es nach einem sicheren Sieg des Favoriten aus, doch dann ging Sibbel aufs Ganze, attackierte jeden zweiten Aufschlag und hämmerte seine Vorhand kompromisslos in die Ecken. So bog er den zweiten Satz um, hatte im dritten bei 3:3 noch einen Breakball, konnte den aber nicht nutzen und musste dann doch noch gratulieren.

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Mit 3:3 ging es in die Doppel, zwei Punkte mussten noch her. Und der TCP spekulierte richtig. Herford verteilte seine drei Ausländer, die Gastgeber machten das erste und das dritte Doppel stark. Der Plan ging auf. Schnell war das zweite Doppel verloren, kurz danach hatten sich Sabanin/Sibbel mit einem glatten Sieg für ihre Topleistung belohnt.

Wie schon bei den ersten beiden Saisonspielen fiel die Entscheidung im letzten Doppel, und wieder standen Özcelik/Karcz für den TCP auf dem Platz. Diesmal aber hielten die Nerven, und bei zwei unglaublichen Volley-Stopps war auch das Glück auf Eickeler Seite. Als der Matchball verwandelt war, kannte der Jubel keine Grenzen. Jetzt sollte der Abstieg kein Thema mehr sein.

Einzel: Sabanin 6:1, 6:1; Löchterfeld 4:6, 1:6; Sibbel 2:6, 6:3, 3:6; Özcelik 4:6, 6:4, 6:2; Karcz 6:0, 6:1; Akbas 0:6, 2:6. Doppel: Sabanin/Sibbel 6:4, 6:2; Löchterfeld/Drees 2:6, 1:6; Özcelik/Karcz 6:2, 6:4.

Routiniers helfen dem TC Parkhaus Wanne-Eickel II

Verbandsliga: TC Parkhaus II – TC Kaunitz 5:4. Mariusz Zielinski und Timo Jogwer, zwei Routiniers aus der abgemeldeten Herren-40-Mannschaft, halfen kräftig mit, die letzten Chancen auf den Ligaverbleib zu wahren. Nicht mit Tempo, aber mit Kopf, Übersicht und Spielwitz düpierten sie ihre Gegner und fuhren wichtige Punkte ein. An den hinteren Positionen ließen Jonas Henneke und Jan Sibbel nichts anbrennen, so dass es mit einer 4:2-Führung in die Doppel ging. Auf den siegbringenden fünften Punkt mussten die Eickeler nicht lange warten.

Beckmann/Henneke spielten jederzeit dominant und kamen mit einem glatten Zweisatzsieg zurück ins Clubhaus. So nimmt die TCP-Reserve noch eine kleine Hoffnung auf den Klassenerhalt mit in den letzten Spieltag.

Einzel: Khoroshilov 6:6, 6:4, 3:6; Beckmann 1:6, 1:6; Zielinski 6:1 (Aufgabe Kaunitz); Jogwer 6:2, 6:1; Henneke 6:2, 6:2; J. Sibbel 6:2, 6:2. Doppel: Khoroshilov/Sibbel 2:6, 3:6; Zielinski/Jogwer 6:7, 3:6; Beckmann/Henneke 6:3, 6:2.

Damen des TC GW Herne schon nach den Einzeln unterlegen

Damen Westfalenliga: TC GW Herne – TC Herford 1:8. Da war nichts zu machen. Nach fünf teils deutlichen Zweisatzniederlagen war die Partie für die Hernerinnen schon nach den Einzeln verloren. Einzig Lea Fojcik konnte sich gegen die 16-jährige Jasmina Abdou behaupten. Nur knapp verpasste Luna Hüning gegen die starke Niederländerin Jainy Scheepens eine Überraschung.

Einzel: Meglinskaya 1:6, 4:6; Yildiz 0:6, 1:6; Hüning 6:7, 4:6; Fojcik 7:5, 7:6; Kechko 2:6, 4:6; Athanasiadis 2:6, 3:6. Doppel: Meglinskaya/Kechko 5:7, 7:5, 5:10; Hüning/Thoma 4:6, 3:6; Yildiz/Athanasiadis 1:6, 0:6.

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