Herne/Wanne-Eickel. Nach der nächsten unglücklichen Niederlage stecken die Herren des TC Parkhaus Wanne tief im Abstiegskampf. Damen des TC GW Herne siegen in Halle.

Freude bei den Frauen, Frust bei den Männern – unterschiedlicher konnten die Gefühle der besten heimischen Tennisteams nach dem letzten Spieltag vor den Sommerferien kaum sein.

Während die Westfalenliga-Herren des TC Parkhaus Wanne-Eickel nach ihrer zweiten unglücklichen 4:5-Niederlage ganz tief im Abstiegskampf stecken und die Zweitvertretung in der Verbandsliga kaum noch zu retten ist, können die Damen des TC Grün-Weiß Herne dank eines klaren Sieges in Halle recht entspannt in die zweite Saisonhälfte gehen.

Bitteres 4:5 der Herren des TC Parkhaus gegen Hiltrup

Herren Westfalenliga: TC Parkhaus – 1. TC Hiltrup 4:5. Das ist bitter. Überraschend tat sich für den TCP gegen den Titelanwärter ein Türchen zum ersten Saisonsieg auf, doch wie schon in Ickern ging das entscheidende Doppel im Matchtiebreak verloren. Entsprechend niedergeschlagen waren die Eickeler nach Spielschluss, aber da hinein mischten sich auch positive Emotionen.

„Wir sind traurig“, sagte Vorstandsmitglied Robert Sibbel. „Aber wir sind auch stolz, wie sich unsere Truppe verkauft hat, mit welchem Teamgeist sie angetreten ist und wie sie diesen Gegner gefordert hat. Die Hiltruper hatten echt Fracksausen im letzten Doppel.“

Maximilian Öczelik steckt nie auf

Dass es so eng wurde, war nicht zuletzt das Verdienst von Maximilian Özcelik. Der lag gegen den spielstarken Carlo Bückmann mit 2:6 und 1:4 hinten, steckte aber nie auf, kämpfte verbissen und zwang den Hiltruper Routinier in lange Ballwechsel, die er dank seiner größeren Fitness immer öfter für sich entschied. So bog Özcelik den zweiten Satz noch um und war im dritten nicht mehr zu bremsen.

Nils Löchterfeld vom TC Parkhaus Wanne-Eickel hatte gegen einen ATP-Profi aus Rumänien das Nachsehen.
Nils Löchterfeld vom TC Parkhaus Wanne-Eickel hatte gegen einen ATP-Profi aus Rumänien das Nachsehen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Weil Nils Löchterfeld gegen einen ATP-Profi aus Rumänien nur anfangs mithalten konnte und Justus Drees trotz guter Gegenwehr in zwei knappen Sätzen verlor, ging es mit 1:2 in die zweite Einzelrunde. Hier bewies Niklas Karcz seine konstant stark Form und ließ überhaupt keine Zweifel an seinem Sieg. Überraschender aber war, was sich auf den beiden anderen Plätzen abspielte.

Philipp Sibbel lässt sich nicht beeindrucken

Philipp Sibbel ließ sich auch von den krachenden Aufschlägen des 1,95 m langen Niederländers Stephan Gerritsen nicht beeindrucken, servierte selbst sehr stark und diktierte mit seiner Vorhand viele Ballwechsel. Sibbel ließ nur wenige Breakchancen zu, die er nervenstark abwehrte, nahm dem Linkshänder aber in jedem Satz einmal den Aufschlag ab und durfte sich über einen 6:3/6:4-Sieg freuen.

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Derweil biss sich Yan Sabanin am spanischen Sandplatzwühler Carlos Sanchez Jover (ATP 559) lange die Zähne aus. Mit viel Spin peitschte der 20-Jährige seine Grundschläge in die Ecken und ließ Sabanin nie sein unrhythmisches Spiel mit Stopps und Volleys aufziehen. 1:6 und 1:4 hieß es aus Sicht des Eickeler Spitzenspielers, ehe der das Blatt doch noch wendete. Sabanin schaffte den Satzausgleich und blieb auch im dritten dran. „Da sah es fast so aus, als könnten wir sogar mit 4:2 in die Doppel gehen“, blickte Robert Sibbel zurück.

Spanier ist „einen Schnaps besser“

Letztlich aber war der Spanier doch „einen Schnaps besser“ und glich zum 3:3 aus. Die Doppel mussten entscheiden. Beim Aufstellungspoker machte der TCP vieles richtig. Zwar blieben Löchterfeld/Drees chancenlos, aber Sabanin/Sibbel legten einen fulminanten Auftritt hin und fegten zwei ATP-Profis mit 6:3/6:1 von der Asche. Alles kam also aufs dritte Doppel an. Hier legten Özcelik/Karcz ein 7:6 vor, gaben aber den zweiten Satz ab und liefen im Matchtiebreak vergeblich einem frühen Rückstand hinterher.

Einzel: Sabanin 1:6, 7.5, 4:6, Löchterfeld 4:6, 0:6; Sibbel 6:3, 6:4; Özcelik 2:6, 7:5, 6:2; Karcz 6:1, 6:3; Drees 4:6, 5:7. Doppel: Sabanin/Sibbel 6:3, 6:1; Löchterfeld/Drees 1:6, 1:6; Özcelik/Karcz 7:6, 3:6, 4:10.

Parkhaus-Herren II haben Abstiegsplatz fast schon fest gebucht

Verbandsliga: TC GW Bochum – TC Parkhaus II 7:2. Nach ihrer dritten Niederlage haben die Eickeler den Abstiegsplatz schon fast gebucht. In Hordel verkauften sie sich teuer, zogen aber in fünf von sechs umkämpften Matches den Kürzeren. Lediglich Jan Sibbel brachte in der ersten Runde sein Einzel nach einem dreistündigen Fight ganz knapp nach Hause. Basti Beckmann hingegen fehlten in beiden Sätzen nur ein paar Bälle. In der zweiten Runde musste sich Kapitän Jonas Henneke im dritten Satz knapp geschlagen geben, während Igor Khoroshilov das Spitzeneinzel gegen Yannick Staupe fast noch umgebogen hätte. Da auch Christoph Bross gratulieren musste, war die Partie schon nach den Einzeln entschieden.

Einzel: Khoroshilov 2:6, 6:7; Beckmann 6:7, 5:7; Henneke 6:3, 2:6, 4:6; J. Sibbel 4:6, 7:6, 7:6; Bross 1:6, 2:6; Bannasch 2:6, 3:6. Doppel: Khoroshilov/Henneke 6:7, 6:2, 5:10; Beckmann/Bross 3:6, 6:7; Sibbel/Bannasch 4:6, 0:6.

Starke Teamleistung der Damen des TC GW Herne

Damen Westfalenliga: TC BW Halle – TC GW Herne 2:7. Fast alle Matches waren heiß umkämpft, aber meist behielten die Gäste das bessere Ende für sich. Mit einer überzeugenden Teamleistung entführten die Hernerinnen die Punkte aus Halle und schufen so die Basis für den Verbleib in der höchsten westfälischen Spielklasse.

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Einzig Nina Dillwald musste nach einem harten Dreisatzmatch ihr Einzel abgeben, zeigte aber nach längerer Pause eine Klasseleistung. Mit etwas Pech ging auch noch ein Doppel verloren, was der Freude der Grün-Weißen aber keinen Abbruch tat.

Einzel: Meglinskaya 6:7, 6:4, 6:1; Yildiz 6:1, 6:4; Hüning 7:6, 6:3; Weidenbach 6:3, 6:4; Fojcik 6:3, 5:7, 6:1; Dillwald 3:6, 7:5, 4:6. Doppel: Meglinskaya/Yildiz 6:4, 6:4; Hüning/Weidenbach 6:0, 4:6, 9:11; Fojcik/Dillwald 6:4, 6:3.

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