Herne. Leichtathleten und Cheerleader des Baukauer TC sind wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen. Dabei müssen sie noch kleinere Hürden nehmen.

Auf die Plätze, fertig, los! Die Abende der Online-Trainingseinheiten ist für einige Sportler nun erst einmal vorbei. Die Jüngsten dürfen wieder unter freiem Himmel Sport treiben. Ein wenig anders ist es noch, aber der erste Schritt ist getan.

Die Nachwuchs-Leichtathleten und Cheerleader des Baukauer TC sind seit knapp einer Woche wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen. Eine Rückkehr mit Maske, Abstand und Wiedersehensfreude.

Baukauer TC: „Ein Glück, dass es wieder losgeht“

„Was für ein Glück, dass es wieder losgeht“, freute sich BTC-Übungsleiterin Silke Wleklik, und die Freude spiegelte sich auch in den Gesichtern der Kinder unter 14 Jahren wider, als sie nach langer Abstinenz endlich wieder gemeinsam ihren Sport ausüben durften.

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Wobei der Begriff gemeinsam trügerisch ist. 15 bis 20 Kinder können an den Leichtathletik-Trainingseinheiten auf dem Sportplatz an der Schäferstraße teilnehmen. Und das nicht in großer Gruppe, sondern verteilt auf die Übungsleiter, die maximal fünf Kinder betreuen dürfen. Abstand unter und zwischen den einzelnen Gruppen gehört mittlerweile zum Standardprocedere.

Ein Kniff für die Wurfdisziplinen

Die Leichtathletik hat nur wenig Probleme, diese Regeln zu befolgen. „Wir sind eine einfache Sportart. Wir haben nur wenig mit den Einschränkungen zu kämpfen“, bestätigte Wleklik. Staffellauf ist nicht möglich, genau wie der Wurf mit dem Schlagball.

Um dennoch Wurfdisziplinen einüben zu können, haben sich die Übungsleiter einen Kniff überlegt. „Jedes Kind bekommt einen Tennisball mit seinem Namen darauf“, berichtete Wleklik. Auch die kleinste Not macht erfinderisch.

Warten auf die Rückkehr in die Halle

Die Abstandsregeln haben auch positive Seiten. „Beim Anstehen zum Weitsprung gibt es kein Geschubse und Gedränge mehr“, sagte Wleklik. „Das haben wir im vergangenen Jahr schon gut eingeübt.“

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Trotz aller Freude würden es die Leichtathleten begrüßen, wenn es endlich wieder zurück in die Halle gehen kann. „Da wären wir sehr glücklich. Einige Kinder können aufgrund der Entfernung nicht hier zum Sportplatz kommen. Das ist schade“, meinte Wleklik. Die Teilnehmerzahl war in der ersten Woche fast zweistellig. Ein Viertel der 50 Kinder der Abteilung hätten mittlerweile vorbeigeschaut.

Cheerleader haben mit dem Abstandsregeln mehr zu kämpfen

Die Cheerleader haben mit den Abstandsregeln indes etwas mehr zu kämpfen. Formationen wie die Pyramide sind nicht durchführbar. Auch hier wird einmal die Woche in Kleingruppen trainiert. Zusammen, aber irgendwie doch nicht.

Stadtradeln kommt gut an beim BTC

Die Aktion „Stadtradeln“ wird beim Baukauer TC mehr als gut angenommen. Dabei können Bürger, Vereine oder sonstige Teams Strecken mit dem Rad zurücklegen, die sie sonst mit dem Auto fahren würden. Die so gesammelten Kilometer werden in gesparte Kilogramm CO2 umgerechnet und sollen vor Augen halten, wie einfach es ist, einen Teil zum Klimaschutz beizutragen. 38 Radelnde haben sich unter dem Banner BTC Herne & Friends versammelt und sind bislang – Stand Dienstag – 2850 Kilometer gefahren. Das sind 419kg CO2.

„Es ist echt schön“, freute sich Debbi Opitz, die die Volleyball-Jugend trainiert und die Aktion beim BTC ins Rollen brachte. „Von Jung bis Alt sind alle dabei und auch die nicht alteingesessenen Fahrradfahrer konnten sich für die Idee begeistern.“ Auch BTC-Vorsitzende Petra Herrmann-Kopp gehört zu den Fans: „Ich bin total begeistert und habe eben selbst noch meine sechs Kilometer eingetragen. Es ist toll zu sehen, wie es angenommen wird.“

Es ist das erste Mal, dass der BTC an dieser Aktion teilnimmt. Aber nicht das letzte Mal. „Es war eigentlich erst als Motivationshilfe gedacht, damit man sich mal wieder bewegt“, erklärt Opitz. „Aber es kann gut und gerne etwas regelmäßiges werden. Die Aktion ist einfach super.“

„Es ist prima, um die Bewegungsabläufe und die Synchronität zu trainieren, aber das ist beim Cheerleading nicht alles“, erklärte Abteilungsleiter Carsten Dürschke. „Die teambildenden Maßnahmen fehlen, das zusammensitzen und reden. Es ist mehr ein Zeichen, sich gegenseitig Mut zu machen.“

Cheerleader trainieren mit Maske

Im Gegensatz zu den Leichtathleten wird hier mit FFP2-Masken trainiert. „Es ist zwar anstrengender, aber für alle Beteiligten sicherer. Sport macht mit einem mulmigen Gefühl keinen Spaß.“ Doch nicht nur die Atmung ist bei den einstündigen Trainingseinheiten problematisch. „Es ist schwer zu erkennen, wie gerade die Stimmung bei den einzelnen ist, ob sie eine Pause brauchen oder sich überanstrengen“, sagte Dürschke.

Sollten sich die Infektionszahlen in den nächsten Wochen bessern, besteht beim BTC die Überlegung weitere Abteilungen in den Trainingsbetrieb zu schicken. „Das Problem ist aktuell, dass wir nicht in Wälder oder Parks dürfen, sondern an die Sportplätze gebunden sind“, legte Petra Herrmann-Kopp, BTC-Vorsitzende, dar. „Wir haben nur die Zeiten von 16 bis 19 Uhr zur Verfügung und müssen dann schauen, welche Fußball- oder andere Vereine noch trainieren wollen. Unser Ziel ist es, im Stadtpark oder Gysenbergpark Training für andere Abteilungen möglich zu machen, sobald es geht.“

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