Herne. Der Stadtsportbund Herne bietet Bewegungsaktionen für Altenpflegeinrichtungen an – mit „Zumba Gold“ und Udo Jürgens.

Das hätte sich Udo Jürgens in seinen kühnsten Träumen wohl nicht ausmalen können. Seine Musik, melodiös, gesellschaftskritisch und oft eingängig, als Untermalung einer Zumba-Einheit – auf die Idee wäre der österreichische Chansonnier vielleicht nicht als allererstes gekommen.

Zumindest zwei seiner Stücke wurden jetzt aber für genau diesen Zweck verwendet. Der Stadtsportbund Herne (SSB) führt regelmäßig eine Aktion im Rahmen des Projekts „Bewegt ÄLTER werden“ durch, die dabei nicht abwartet, sondern agiert.

Idee entstand beim Stadtsportbund Herne im vorigen Jahr

Das Bild vom Berg und vom Propheten kommt in den Sinn. Denn wenn die Herner Seniorinnen und Senioren in diesen Corona-Zeiten nicht an sportlichen Angeboten teilhaben können, kommt das Angebot eben zu ihnen. Genauer gesagt, auf die Freifläche hinter die Widumer Höfe, eine Altenpflegeeinrichtung in Herne-Sodingen.

„Die Idee zu diesem Projekt ist schon im vergangenen Jahr entstanden, als klar wurde, dass unsere normalen Aktionen, wie der Aktivtag der Älteren, Pandemie-bedingt nicht stattfinden können“, erklärt die Projektkoordinatorin Elke Edlinger. „Wir haben daher die Einrichtungen direkt angesprochen, und sind auf große Zustimmung gestoßen.“

Bis zu 40 Senioren machen in den Widumer Höfen mit

Leitet den sportlichen Teil: Britta Lewalski vom Baukauer TC.
Leitet den sportlichen Teil: Britta Lewalski vom Baukauer TC. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

So kommen die Bewohner und Bewohnerinnen der Widumer Höfe nun jeden Mittwoch – solange es das Wetter zulässt – in den Genuss einer halben Stunde sportlicher Betätigung, die sie auf ihren jeweiligen Balkonen durchführen. Bis zu 40 Senioren nehmen an dem Angebot teil.

„Zumba Gold“ steht auf dem Tagesplan. Eine auf die Zielgruppe abgestimmte Version von Zumba.

„Wir zeigen beide Varianten. Die, die stehen können, können im Stehen mitmachen, die anderen eben im Sitzen“, beschreibt Elke Edlinger das Szenario. Und das kommt gut an.

„Die haben alle ihr Späßchen“

„Die haben alle ihr Späßchen“, lacht Edlinger. „Das schöne ist, dass nicht nur die Senioren mitmachen, sondern auch die Angehörigen, wenn sie vor Ort sind, oder sogar das Pflegepersonal.“

Angeleitet wird der sportliche Teil von Übungsleiterin Britta Lewalski vom Baukauer TC, die im Verein normalerweise neben Zumba auch Pound und Kapow anbietet. Eine echte Expertin, die es versteht, Leute zu motivieren. Die stark rhythmisch geprägte Zumba-Musik kommt bei den Senioren immer gut an. Gegen Udo Jürgens hat aber auch niemand etwas einzuwenden: „Was zum Mitsingen“, sagt Edlinger.

Fortführen und erweitern

Das Projekt soll fortgeführt werden und gegebenenfalls sogar erweitert werden. „So lange es funktioniert, machen wir weiter“, bestätigt auch Eldinger. „Der Wunsch ist, dass es den ganzen Sommer über durchläuft.“ Andere Einrichtungen können sich beim SSB melden und sich über Termine und Durchführung informieren.

Parallel plant Elke Edlinger aber schon Aktionen für den Herbst, die wieder im verhältnismäßig normalen Rahmen stattfinden sollen. Ganz konkret zu planen ist zurzeit aber noch nicht möglich.

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