Herne. Der Herner EV steht im Finale um den Titel der Oberliga Nord. Mit dem 3:0 im zweiten Halbfinalspiel beendet der HEV auch eine Serie der Tilburger.
60 Minuten schwere Arbeit und harter Kampf: Mit dem 3:0 über die Tilburg Trappers steht der Herner EV im Finale um die Meisterschaft in der Eishockey-Oberliga Nord.
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Allein wegen Corona und der ständigen Änderungen im Spielplan während der Hauptrunde ist es schon keine normale Saison gewesen. Aber es passt auch zu dieser Spielzeit, dass es mit dem Herner EV eine Mannschaft weit gebracht hat, die zu den drei Teams mit den meisten absolvierten Partien gehört.
Herner EV setzt im ersten Spiel sportliches Ausrufezeichen
46 Spiele, so viele haben von den 13 anderen Mannschaften der Eishockey-Oberliga Nord nur noch die Rostock Piranhas und die Hammer Eisbären bestritten.
Auch den Weg ins Halbfinale hatte der HEV Corona-bedingt auf unübliche Weise gefunden: kampflos wegen eines Corona-Falls mit anschließender Quarantäne für die gesamte Mannschaft der Hannover Indians.
Es war also das 47. Spiel des Herner EV seit Anfang November, mit dem die Grün-Weiß-Roten am Freitag in die Playoffs eingestiegen sind – und nach dem Einzug ins Halbfinale ohne Spiel setzten sie direkt ein sportliches Ausrufezeichen.
Tilburger „am gefährlichsten, wenn sie mit dem Hintern an der Wand stehen“
Ein Beobachter merkte noch am Spieltag an: „Die Tilburger sind am gefährlichsten, wenn sie mit dem Hintern an der Wand stehen.“
Nach der klaren Niederlage im ersten Spiel standen sie schon ziemlich nah dran, und eine Serie hatten sie auch zu verteidigen: Seit sie in der Oberliga Nord spielen, seit 2015, hatten sie noch keine Finalserie um den Meistertitel verpasst.
HEV-Goalie Björn Linda ist zur Stelle
Dass sie zügig in die Offensive wollten, merkte man ihrem Spiel an, aber in ihrer ersten gefährlichsten Szene war direkt HEV-Goalie Björn Linda zur Stelle, der auch in zwei, drei weiteren Szenen sicher reagierte. Dreimal konnten die Niederländer in den ersten 20 Minuten auch ihre Überzahlsituationen nicht nutzen.
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So, wie es aus dem ersten Drittel herausgegangen war, so ging es auch wieder hinein in den zweiten Abschnitt. Tilburg in Überzahl, und Björn Linda reaktionsschnell, diesmal mit der Schulter.
Fan-Banner: „Playoff-Monster 2020/21“
Vor ihm wurde das Spiel zunehmend kämpferischer. Tilburg machte das Spiel, aber der HEV wollte sichtlich in jeder Szene den Titel bestätigen, den das Team an diesem Sonntagabend schon auf einem Fan-Banner verliehen bekam: „Playoff-Monster 2020/21“.
Und der HEV hatte jetzt auch mehr Offensivszenen. In der 29. Minute lieferten die Grün-Weiß-Roten dann auch den ersten Vermerk auf der Anzeigetafel nach. Scheiterte Patrick Asselin mit seinem Schuss noch, schloss Denis Fominych kurz darauf den nächsten Herner Angriff, halb im Fallen schon fast auf dem Hosenboden, zum 1:0 für die Gastgeber ab. Offizieller Torschütze war Valentin Pfeifer, der die Kelle noch irgendwie dran hatte. Zuvor hatte Dominik Piskor hinter Meierdres’ Tor exzellente Vorarbeit geleistet.
Patrick Asselin scheitert mit Penalty
Hinten blieb Björn Linda die Bank, auf der anderen Seite hatte Patrick Asselin in der 38. Minute die große Chance, auf 2:0 zu erhöhen, doch der Kanadier scheiterte mit einem Penalty an Meierdres – mit dem knappen 1:0 ging es ins Schlussdrittel.
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Es war so ein Spiel, in dem der nächste Treffer entscheidend sein könnte. Für Herne als wegweisender Punch gegen die Trappers, für Tilburg als Wendepunkt in dieser Begegnung und vielleicht in diesem Halbfinale.
Kanadier behält beim Konter die Nerven und trifft zum 2:0
Doch es waren die Herner, die zuschlugen. Erst stand noch mal Björn Linda im Blickpunkt, doch in der 45. Minute startete der HEV zum Konter. Patrick Asselin spurtete alleine auf Ian Meierdres zu, und anders als zuvor beim Penalty behielt er diesmal die Nerven und schoss die Scheibe nach Marcus Marsalls Anspiel scharf ein.
Es war das Spiel des Herner EV, der diesen Matchball nicht mehr aus der Hand geben wollte. Das Team um Trainer Danny Albrecht lieferte eine beeindruckende Abwehrschlacht und landete in der 53. Spielminute den nächsten Wirkungstreffer, als Denis Fominych in Überzahl auf 3:0 erhöhte.
Für den Herner EV hieß das: Finale!
Gästetrainer Bo Subr zog noch den Torwart, doch es half nicht mehr. Linda hielt seinen Kasten bis zur Schlusssirene sauber und wehrte insgesamt 41 Schüsse ab - zum ersten Mal seit der Neugründung der Oberliga Nord findet ein Finale ohne die Tilburg Trappers statt. HEV-Trainer Danny Albrecht wirkte nach dem Spiel genauso abgekämpft wie seine Mannschaft: „Heute hat wieder jeder für jeden gekämpft.“
Wer der Gegner des HEV im Staffelfinale der Oberliga Nord wird, entscheidet sich erst am Dienstag. Die Crocodiles Hamburg besiegten am Sonntag die Hannover Scorpions mit 3:2 und glichen die Halbfinalserie zum 1:1 aus.
Tore: 1:0 (28:17) Pfeifer (Fominych/Piskor), 2:0 (44:06) Asselin (Marsall/Liesegang), 3:0 (52:19, 5-4) Fominych (Liesegang/Marsall).
Strafminuten: Herne 10 - Tilburg 14.
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