Herne. Das Mini-Aufgebot des Herner TC hält das zweite Halbfinalspiel in Osnabrück bis zum Schluss spannend – die Panthers setzen sich aber durch.
Sie haben ihr Bestes gegeben und allen Widrigkeiten mit bewundernswertem Sportsgeist getrotzt, am Ende aber hat es nicht ganz gereicht. Bis in die letzte Spielminute hinein durften die Basketballerinnen des Herner TC auf den Sieg hoffen, doch letztlich setzten sich die GiroLive Panthers Osnabrück auch im zweiten Halbfinalspiel knapp mit 66:62 (31:26) durch und zogen somit in die Finalserie um die deutsche Meisterschaft ein.
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Für den Herner TC geht es nun am Donnerstag und Samstag der kommenden Woche gegen den BC Marburg um die Bronzemedaillen.
Herner TC: Ausfallliste ist üppig gefüllt
Nachdem Laura Zolper, die wohl einen Speichenbruch erlitten hat, und die erkrankte Ae’Rianna Harris die üppig gefüllte Ausfallliste der HTC-Spielerinnen noch weiter verlängert hatten, hatte sich Loryn Goodwin trotz einer Daumenverletzung spielfähig erklärt. Weil auch Sofia Pelander nach frisch operiertem Nasenbeinbruch mit Maske mitmischte, konnte Herne wenigstens mit dem vorgeschriebenen Mindestaufgebot von acht Spielerinnen antreten, darunter die Jugendlichen Lara Langermann und Jule Groll.
Dennoch dachte das Herner Rumpfteam nicht im Traum daran, die Partie abzuschenken. Im Gegenteil. Die Schützlinge von Marek Piotrowski gingen selbstbewusst aufs Feld, hielten von Beginn an richtig dagegen und machten es der Panthers-Offensive sehr schwer. Im Angriff allerdings blieb doch einiges Stückwerk.
Frecher Dreier von Lara Langermann
Anfangs war es vor allem Goodwin, die sich mit ihrer Schnelligkeit und Cleverness gut in Szene setzen konnte. Bis zur 5:3-Führung (3.) erzielte sie sämtliche Herner Punkte, erst dann hatten sich die Gastgeberinnen etwas besser auf die wendige Amerikanerin eingestellt und setzten sich bis zur neunten Minute auf 15:9 ab. Dank eines Dreiers von Dayna Rouse konnte der HTC den Rückstand zum Viertelende hin aber wieder etwas verkürzen (17:13.).
Im zweiten Abschnitt hatten die Gäste ihre stärkste Phase. Eingeleitet durch einen frechen Dreier der 15-jährigen Lara Langermann, gelang den Hernerinnen eine 9:0-Serie zur 25:21-Führung (17.). Schnell aber hatten sich die Panthers wieder gefangen. Erst traf Emma Eichmeyer für drei, dann tat es ihr Sam Fuehring gleich, und schon hatten sich die Osnabrückerinnen die Führung zurückerobert (27:26). Und Herne zeigte Nerven.
Osnabrück nimmt fünf Punkte Vorsprung mit in die Kabine
Erst leistete sich Pelander ein überflüssiges Offensivfoul, dann verschenkte Rouse einen leichten Korbleger. Und die Panthers ließen sich nicht zweimal bitten. Sie schlossen ihre beiden Gegenangriffe durch Frieda Bühner und Milica Cuic erfolgreich ab und nahmen so einen Fünf-Punkte-Vorsprung mit in die Kabinen (31:26).
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Der Herner Widerstand war damit aber noch lange nicht gebrochen. Auch als Fuehring die Führung auf 37:28 (23.) ausbaute, blieben die Hernerinnen bei ihrer Linie, spielten ihre Angriffe geduldig aus und arbeiteten sich durch Punkte von Goodwin und Rouse wieder auf 43:41 (28.) heran. Vielleicht wäre die Partie in dieser Phase vollends gekippt, wenn nicht Sam Fuehring jetzt richtig aufgedreht hätte. Mit zwei Dreiern aus dem Zentrum und einem Mitteldistanzwurf half die Osnabrücker Centerin ihrem Team über diese Durststrecke hinweg.
Kristina Topuzovic wird hart verteidigt
Hingegen erwischte Kristina Topuzovic, Hernes Schlüsselspielerin, nicht ihren allerbesten Tag. Die Serbin stand zwar die kompletten 40 Minuten auf dem Feld, kämpfte unverdrossen, packte sich Rebounds und dirigierte ihre jungen Kolleginnen, wurde selbst aber hart verteidigt und kam nur selten in gute Abschlusspositionen.
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Trotzdem blieb der HTC dran und glich kurz nach Beginn des Schlussviertels durch einen Polleros-Distanzwurf sogar wieder aus (48:48), um danach erneut etwas abreißen zu lassen (52:59/35.).
„Die Enttäuschung ist sehr groß“
Beim 64:56 (38.) wähnten sich die Gastgeberinnen schon fast im Ziel, aber Goodwin, Topuzovic und Pelander verkürzten auf 64:62 (40.) 49 Sekunden waren noch auf der Uhr, Osnabrück hatte Ballbesitz. Und wieder übernahm Fuehring Verantwortung, traf zum 66:62. Nun musste Herne treffen. Zweimal versuchte es Loryn Goodwin, zweimal sprang die Kugel vom Ring zurück – und aus war der Traum vom Finale.
Glückwunsch an Osnabrück zum verdienten Finaleinzug“, zeigte sich Marek Piotrowski anschließend als guter Verlierer. „Für uns ist es schade, dass die Saison so zu Ende geht. Wir hatten uns viel mehr vorgenommen, die Enttäuschung ist sehr groß. Aber in der Konstellation, in der wir zuletzt waren, war nicht mehr drin. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat gefightet bis zur letzten Sekunde und wirklich alles gegeben. Ein paar individuelle Fehler haben den Ausschlag gegeben.“
Viertel: 17:13, 14:13, 17:17, 18:19.
Panthers: Fuehring (24/4 Dreier, 16 Rebounds), Eichmeyer (15/2), Bühner (8), Cuic (6), Takács (6/2), Döllle (4), Strozyk (3), Knopp, Poros, Dzeko, Fikiel.
HTC: Goodwin (17/1), Rouse (16/1), Topuzovic (7, 12 Rebounds), Pelander (7), Polleros (7/1), Bully (5), Langermann (3/1), Groll.
Statistik (Panthers - HTC) – Zweier: 35,6 % (16/45) – 48,7 % (19/39); Dreier: 47,1 % (8/17) – 16,7 % (4/24); Freiwürfe: 76,9 % (10/13) – 63,2 % (12/19); Rebounds: 45 (11 offensiv, 34 def.) - 34 (7 off., 27 def.); Assists: 14 – 12; Turnovers: 13 – 9; Steals: 1 – 5; Fouls: 18 – 13.
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