Herne/Wanne-Eickel. Sport in Zeiten des Lockdowns: Titel und Platzierung sind zurzeit nicht das Wichtigste, waren sich vier Herner Trainer in einer Runde einig.

Thomas Falkowski war es, der die Schlussrunde beim Live-Talk der Herner Hausärzte eröffnete. Der Trainer des Fußball-Westfalenligisten SV Sodingen sprach die Schlussworte, denen sich die anderen drei Talk-Gäste von Sportmediziner Dr. Markus Bruckhaus-Walter anschlossen.

Klar, die erwachsenen Fußballer würden gerne wieder spielen, so Falkowski. Aber er betonte noch mal, worin sich die Runde vorher schon einig gewesen war: Den Wunsch, dass vor allem die Kinder und Jugendlichen wieder ihren Sport treiben können.

Einstündige Runde mit vier Trainern aus Herner Vereinen

Nur Zustimmung dazu gab es am Ende der einstündigen Runde unter dem Titel „Meisterschaft & Training in der Pandemie“ von Marek Piotrowski (Herner TC/Basketball-Bundesliga der Damen), Danny Albrecht (Herner EV/Eishockey-Oberliga) und Stephan Krebietke (HC Westfalia Herne/Handball-Verbandsliga). Das Trainer-Quartett unterstrich damit, was auch Bruckhaus-Walters’ Anliegen war: die Bedeutung von Sport und Bewegung für die Gesundheit allgemein, auch für die Abwehrkräfte und das Immunsystem.

Das Thema hatten vorher auch gerade die beiden Trainer angesprochen, die mit ihren Mannschaften im Spielbetrieb sind. Danny Albrecht vom Herner EV und Marek Piotrowski, dessen Basketballerinnen diesen Freitag das zweite Halbfinalspiel der DBBL-Playoffs bei den GiroLive Panthers Osnabrück bestreiten. „Der wichtigste Punkt ist nicht, ob wir Deutscher Meister werden oder am Ende Vierter. Ich mache mir große Sorgen um die Jugend“, so Piotrowski.

Sorge, dass Kinder und Jugendliche Interesse am Sport verlieren

Stephan Krebietke sagte für seine Handballer, er sei durchaus „nah dran“ an den Senioren-Spielern, aber er sehe beim jüngeren Nachwuchs, der so lange pausieren müsse, die Gefahr, dass Kinder und Jugendliche das Interesse an ihrem Sport verlieren.

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Dass die Bundesliga-Basketballerinnen spielen können, in dieser Situation seien sie beim Herner TC darüber „froh und traurig“, so Piotrowski. Froh, spielen zu dürfen. Aber traurig zum einen, weil die Spiele ohne Zuschauer stattfinden, außerdem: „Unsere Spielerinnen, die aus den USA oder anderen Ländern kommen, haben hier keine Familie, sondern die Mannschaft und sehen nur ihre vier Wände zu Hause oder die vier Wände in der Halle.“

Hygienekonzepte bei HTC und HEV

Möglich ist dies für den HTC wie auch den Herner EV nur mit einem Hygienekonzept. Der Eishockey-Oberligist, der kampflos ins Halbfinale der Playoffs eingezogen ist, ist seit Beginn der Meisterschaft ohne Corona-Fall geblieben.

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HEV-Trainer Albrecht gab unter anderem diesen Einblick ins engmaschige Konzept bei den Grün-Weiß-Roten: „Wir haben eine Ärztin, die bohrt jedes Mal im tiefsten Rachen und im tiefsten Nasenloch.“ Bis jetzt immer mit negativen Ergebnissen.

Herner EV und Herner TC kämpfen zurzeit in den Playoffs ums Weiterkommen – aber die Wünsche gehen auch in diesen beiden Vereinen weit über die laufenden Meisterschaften hinaus.

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