Herne. Mit 4:1 gewinnt der Herner EV in Tilburg und hat am Sonntag einen Matchball. Trainer Danny Albrecht warnt aber vor dem entzauberten Favoriten.

Der Herner EV ist mit einem krachenden Paukenschlag in die Playoffs der Oberliga Nord gestartet, den man wohl auch ohne Livestream am Bildschirm bis ins Ruhrgebiet gehört hätte.

Die Gysenberger gewannen am Freitag ihr erstes Halbfinalspiel bei den Tilburg Trappers mit 4:1 (1:0, 1:0, 2:1) und haben damit am Sonntag in eigener Halle Matchball.

Herner EV lässt nicht das Anfangsfeuerwerk der Trappers zu

Dabei hatten die Niederländer zumindest auf dem Spielbericht wieder einmal die Mehrheit. Trainer Bo Subr hatte das Maximum von vier Blöcken und drei Torleuten aufgeboten, doch wirklich komplett waren die Trappers nicht. Mit Kevin Bruijsten, Bartek Bison und Reno de Hondt fehlte ein wichtiges Trio bei den Gastgebern, die sich ungewohnt schwer taten, für Gefahr vor dem Tor des sicheren Herner Keepers Björn Linda zu sorgen.

Schon das gefürchtete Anfangsfeuerwerk der Trappers kam nicht zu Stande, weil die Herner Abwehr es nicht zuließ. Die stand kompakt, blockte gut und ließ viele Schüsse erst gar nicht durch. Dabei versteckten sich die Grün-Weiß-Roten keineswegs und hatten selbst ihre Möglichkeiten. Patrick Asselin hatte auf dem linken Flügel zu viel Platz und düpierte Ian Meierdres mit einem verzögerten Schuss durch die Schoner – die Führung für den HEV, und die war nicht unverdient.

Sonderlob geht an „Patrick und Björn“

Die Gäste kamen im ersten Drittel erst durch drei Zeitstrafen in Bedrängnis, doch auch im Powerplay, einst eine starke Tilburger Waffe, wirkten die Trappers ziemlich einfallslos. Der HEV hingegen traf bei seinem dritten Überzahlspiel. Wieder hatte Asselin genug Zeit und Muße, sich Meierdres auszugucken und war nicht nur wegen seiner beiden Treffer der Mann des Abends.

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Der Kanadier leistete ein enormes Laufpensum, war der Taktgeber im Herner Spiel und hatte auch in Sachen Arbeit nach hinten und Spielberuhigung einen überragenden Auftritt. Gefragt nach einem Sonderlob fiel HEV-Trainer Danny Albrecht die Wahl auch nicht schwer: „Patrick und Björn.“

Entwarnung nach der Verletzung von Michél Ackers

Dagegen lief das Spiel des Favoriten weiterhin nicht rund, obwohl es für den HEV auch diesmal nicht ohne personelle Verluste abging. Kapitän Michél Ackers wurde im zweiten Drittel schwer im Gesicht getroffen und musste stark blutend vom Eis. Danny Albrecht gab allerdings hinterher Entwarnung: „Eine Platzwunde, die genäht wurde. Sein Einsatz am Sonntag ist nicht gefährdet.“

Im Schlussabschnitt fiel mit Marcus Marsall dann noch ein weiterer Herner Erste-Reihe-Spieler nach einem überflüssigen Check an der gegnerischen blauen Linie für zwölf Minuten aus, doch da führte der HEV bereits mit 3:0. Bei der ersten Großchance des letzten Drittels hatte Nils Liesegang allein vor Meierdres noch verzogen, doch ein schwerer Fehler des niederländischen Keepers folgte. Er ließ sich hinter dem eigenen Kasten von Nico Kolb die Scheibe abjagen, und Richie Mueller hatte vor dem leeren Tor keine Mühe.

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Aussetzer dieser Art sieht man von den Trappers eher selten, aber der nächste folgte. Die Gastgeber verloren die Scheibe in der neutralen Zone, rechts hatte Richie Mueller freie Bahn und Meierdres musste das Spielgerät zum vierten Mal aus dem Netz holen.

Warnung vor dem Sonntag: „Das wird ein ganz neues Spiel“

Damit war sein Arbeitstag beendet, doch auch mit Ruud Leeuwesteijn zwischen den Pfosten, einer Auszeit und dem sechsten Feldspieler reichte es für den entzauberten Favoriten nur noch zum Ehrentreffer in der Schlussminute.

„Das haben die Jungs richtig gut gemacht. Wir haben einfach gespielt, viel geblockt und waren zur richtigen Zeit da“, freute sich Danny Albrecht hinterher. Und warnte dennoch schon mal vor dem Sonntag: „Das wird ein ganz neues Spiel.“

Tore: 0:1 (11:51) Asselin (Ackers), 0:2 (38:15, 5-4) Asselin (Liesegang/Marsall), 0:3 (41:51) Mueller (Kolb/C. Ziolkowski), 0:4 (49:56) Mueller (C. Ziolkowski), 1:4 (59:17, 6-5).

Strafminuten: Tilburg 8 – Herne 10 plus 10 (Marsall).

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