Ruhrgebiet. Der neue Fahrplan aus dem Lockdown für die westfälische Oberliga – und ein deutlich realistischeres Szenario in Westfalen und am Niederrhein.
123 Fußballspiele fehlen der Oberliga Westfalen noch, um die Saison am 30. Juni werten zu können, um Auf- und Absteiger zu bestimmen. 147 gar der noch etwas größeren Oberliga Niederrhein. Zwei Ligen im Lockdown – und nachdem sowohl der FVN als auch der FLVW klargestellt haben, dass es nicht möglich ist, den Trainingsstart im Lockdown mit Schnelltests vorzuziehen (wie es in der Planung der Bund-Länder-Konferenz vorgesehen ist), ist quasi klar, wie die Saison zu Ende gehen wird.
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Falls es zum Re-Start kommt, dürften die Oberligen schnell in einen einigermaßen geregelten Testspielbetrieb übergehen. Spieltage werden angesetzt, aber es geht um nichts mehr. Spieler, die den Verein wechseln wollen, setzen aus, um sich nicht zu verletzen. Spieler, die um ihren Kaderplatz 2021/22 kämpfen, dürfen sich beweisen.
Corona: Training erst im April, Spiele frühestens Anfang Mai
Denn die optimistischste Rechnung geht folgendermaßen: Wenn am 5. April wieder trainiert werden darf, könnte man vier Wochen später wieder spielen – dann könnte der nächste Spieltag am 2. Mai angesetzt werden. Dazu müsste das Niveau der Corona-Inzidenzen trotz Lockerungen und Mutanten einigermaßen niedrig bleiben (unter 100 in Gesamt-NRW).
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Der westfälische Verband plant in diesem Szenario mit zwei Englischen Wochen im Mai (voraussichtlich an Christi Himmelfahrt und eine Woche danach; 13. und 20. Mai). Dann wären bis Sonntag, 27. Juni, elf Spieltage möglich, genau der Rest der Hinrunde, der 11. bis 21. Spieltag. Spiele, die vor dem Lockdown ausgefallen sind, müssten an den übrigen Mittwoch- und Donnerstagabenden nachgeholt werden. Spiele, die im Mai abgesagt werden, natürlich ebenfalls, sonst geht die Rechnung nicht auf. Länger gespielt als 30. Juni wird nicht. Eine Saisonverlängerung wie beispielweise in Niedersachsen haben die Verbände mehrfach ausgeschlossen.
Früher losgehen wird es aber auch keinesfalls. Eine drei- bis vierwöchige Vorbereitung hat der niederrheinische Verband angekündigt. Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen, der in dieser Frage bislang nicht so eindeutig war, sagt nun auch: Unter vier Wochen Vorbereitung geht nichts. „Ich habe extra noch einmal gezielt nachgefragt: Das sei definitiv so, das haben Spohn und Schnieders bestätigt“, berichtet Christian Knappmann, Trainer von Westfalia Herne.
Kaum jemand glaubt, dass die 50-Prozent-Marke noch erreicht werden kann
Manfred Schnieders (Vizepräsident Amateurfußball) und Reinhold Spohn (Staffelleiter und Vorsitzender Verbandsfußball-Ausschuss) trafen sich am Dienstagabend mit den Westfalen-Oberligisten zum Staffeltag im bereits bekannten Video-Format, um die Perspektive für die Restsaison zu besprechen.
Viel Neues gab es dabei nicht; alle kennen ja die politische Lage und die Konsequenzen für den Spielbetrieb. Dass es noch 123 Oberliga-Spiele und damit Auf- und Absteiger geben wird, daran glaubt eigentlich kaum jemand.
Aber: Die Saison wird frühestens dann abgebrochen, wenn klar ist, dass keine einzige Liga in ganz Westfalen eine Saisonwertung erreichen kann (am Niederrhein gilt die Spielordnung entsprechend). Der Verband hat versprochen, bis zum 30. Juni Spiele anzusetzen. Aber selbst wenn es am 2. Mai weitergeht, müssten mehr als zwölf komplette Oberliga-Spieltage an neun Wochenenden bis zum 30. Juni durchgepeitscht werden. Spielabsagen wären eine Frage der Zeit, die 50 Prozent außer Reichweite.
Knappmann hofft auf Saisonfinale als Teil der Vorbereitung
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Die Oberligen wären schnell Testspiel-Ligen. „Pflicht-Freundschaftsspiele“, nennt Christian Knappmann das.
Was überhaupt nicht negativ gemeint sei: „Das hat auch Charme. Das wäre quasi der Auftakt zur nächsten Saisonvorbereitung. Und Ende Juli oder Anfang August könnte man schon mit dem ersten Spieltag 21/22 loslegen.“ Eine sehr optimistische Perspektive für den Amateurfußball.