Herne. Die DBBL-Basketballerinnen des Herner TC spielen bis Silvester noch viermal um Punkte. Laura Stockton will in den USA ihre Reha beschleunigen.

Trotz des verschärften Lockdowns wird die Saison in der Toyota 1. Damenbasketball-Bundesliga (DBBL) planmäßig fortgesetzt. Weder der Bund noch eines der Länder haben in den neuen Bestimmungen weitere Einschränkungen für den Profisport verfügt, und die DBBL-Vereine ihrerseits sehen keinen Anlass, den Spielbetrieb ruhen zu lassen. Anders bekanntlich als die Clubs der beiden Zweiligastaffeln, die ihre Saison bis einschließlich 10. Januar unterbrochen haben.

„Die Situation ist auch überhaupt nicht vergleichbar“, betont Marek Piotrowski, der Trainer des Herner TC. „In der 1. DBBL arbeiten wir vorwiegend mit Profis, in den zweiten Ligen spielen viele Schülerinnen oder Studentinnen. Die kann man als Verein nicht so einfach isolieren.“

Herner TC muss sich fürs Training einiges einfallen lassen

Für Zweitligisten sei es kaum leistbar, die umfassenden Hygienevorschriften mit regelmäßigen Tests und Isolierungen komplett umzusetzen. Eine Unterbrechung der Saison sei da die logische Konsequenz.

Auch beim Herner TC, wo laut Piotrowski „semiprofessionell“ gearbeitet wird, muss man sich einiges einfallen lassen, um den Übungs- und Spielbetrieb zu organisieren und auch ein Training „Fünf gegen Fünf“ zu ermöglichen. Ein Stück weit hat da die Nachverpflichtung von Jelena Vučetić geholfen.

Die 27-jährige Aufbauspielerin aus Montenegro schließt eine der Lücken, die durch den langfristigen Ausfall der verletzten Laura Stockton, Chloé Bully und Alyssa Lawrence gerissen wurden.

Jelena Vučetić: Erfahrung, gutes Auge, guter Wurf, eine schnelle Spielerin

„Jelena hat bislang einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Sie hat Erfahrung, ein gutes Auge, einen guten Wurf und ist eine schnelle Spielerin. Vor allem aber ist sie eine, die immer hundert Prozent gibt, auch in jedem Training“, fasst Piotrowski seine bisherigen Eindrücke zusammen.

Dass es noch eine Weile dauert, die erst vor einer Woche verpflichtete Vučetić voll in alle Abläufe zu integrieren, sei nicht zuletzt ihrer Schlüsselposition geschuldet. „Als Nummer Eins ist sie unser Hirn. Sie ist es, die die Mannschaft vorantreibt. Bis sie die anderen genau kennt und weiß, wie jede Spielerin den Ball haben will, im Pick-and-roll agiert oder den Block stellt, werden noch ein paar Wochen vergehen“, sagt der 61-Jährige.

Wann die verletzten Spielerinnen wieder einsteigen können, wagt er nicht zu prognostizieren. Laura Stockton ist inzwischen wieder in die USA geflogen und will sich dort von dem Arzt, der sie vor gut einem Jahr operiert hat, weiter behandeln lassen. „Sie sagt, sie hätte dort optimale Bedingungen, um den Prozess der Rehabilitation zu beschleunigen“, berichtet Piotrowski.

Eng getakteter Spielplan

Ihre beiden ebenfalls verletzten Leidensgenossinnen sind in Herne allerdings auch in guten Händen. Vorerst aber werden sie ihrem Team nur von der Bank aus helfen können. Dabei könnte die Mannschaft bei dem eng getakteten Spielplan jede Hilfe gebrauchen.

Noch viermal geht es in diesem Jahr um Bundesligapunkte. Am Samstag um 19.30 Uhr treten die Hernerinnen beim USC Eisvögel Freiburg an, am 23. Dezember folgt die nächste Reise zu den inexio Royals nach Saarlouis. Nach Weihnachten stellen sich die HTC-Damen noch zweimal zu Hause vor. Mit den Partien gegen die SNP BasCats USC Heidelberg (So., 27., 16 Uhr) und den BC Pharmaserv Marburg (Mi., 30., 19.30 Uhr) schließt der aktuelle Tabellenvierte die Hinrunde ab – immer vorausgesetzt, alle Corona-Tests bleiben negativ.

Viel Zeit für Nachholtermine gibt es danach nicht, denn bereits am 9. Januar startet die DBBL in die Rückrunde. Für den HTC beginnt das neue Jahr, wie das alte endet. In Marburg kommt es direkt zur Revanche gegen den letzten Hinrundengegner.

Die Spiele des Herner TC in den vergangenen Wochen

Bully, Westerik & Co.: Der Kader des Herner TC für die Saison 2020/21:

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