Herne. Der Herner TC hält noch eine Spielerin aus der DBBL-Meistermannschaft von 2019: Für Chloe Bully war die vergangene Saison gleich doppelt hart.

Sie war die große Hoffnungsträgerin des Basketball-Bundesligisten Herner TC für die Schlussphase der vergangenen DBBL-Saison: Chloe Bully, die sich in der Vorbereitung das Kreuzband gerissen hatte und bitterlich vermisst wurde, sollte zu den Playoffs zurückkommen. Aber als sie dann nach monatelanger Reha endlich wieder einsteigen hätte können, wurde die Saison aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen.

Das Kapitel Chloe Bully beim Herner TC ist damit aber noch nicht beendet: Bully ist die vierte Spielerin im Herner Kader, die ihren Vertrag verlängert, nach Laura Zolper, Sarah Polleros und Laura Westerik. Und Bully ist eine weitere Spielerin der Meistermannschaft aus 2019, die in ihr drittes Jahr in Herne geht.

Chloe Bully hatte entscheidenden Anteil am Meistertitel für den Herner TC 2019

Herner Fans erinnern sich sicher gerne daran, wie die Aufbauspielerin, die auch eine starke Verteidigerin ist, in den Playoffs 2019 aufdrehte und entscheidenden Anteil am ersten Deutschen Meistertitel für Herne hatte.

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Sie war auch 2019/20 für eine tragende Rolle im Herner Spiel vorgesehen, verdrehte sich aber gleich in der ersten Einheit des Trainingslager das Knie. Bereits ihr zweiter Kreuzbandriss, die gleiche Verletzung hatte sie schon einmal im anderen Knie.

Die Herner Saisonplanung war damit schon vor dem ersten Spieltag über den Haufen geworfen. Angelika Stankiewicz wurde später als Ersatz nachverpflichtet – Bully aber trotzdem vermisst, auch wenn sie alles tat, was ihr möglich war.

In der Saison 2019/20 konnte Chloe Bully nur vom Spielfeldrand aus helfen

Ihre Reha absolvierte Chloe Bully beim HTC-Partner Orthomed in Dortmund, wo sich auch die Fußball-Bundesligaspieler von Borussia Dortmund behandeln lassen. Gleichzeitig war sie so viel wie möglich beim Team. „Sie hat eine sehr positive Ausstrahlung“, sagt der Vereinsvorsitzende Wolfgang Siebert. „Sie hat die Mannschaft bei jedem Spiel mental unterstützt – nur auf dem Feld konnte sie leider nicht helfen.“

Und als sie es dann konnte, wurde nicht mehr gespielt. „Alles wurde genau in dem Augenblick heruntergefahren, als ich wieder in das Team-Training einsteigen konnte. Von jetzt auf gleich war alles zu Ende. Das war eine schwere Zeit für mich“, wird die Belgierin in einer Vereinsmitteilung zitiert.

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Sie blieb in Herne, um weiter mit den Physios zu arbeiten, pendelte zwischendurch nach Belgien um bei ihrer Familie zu sein.

Zum Start der Bundesliga-Vorbereitung ist Bully wieder bei 100 Prozent

Als dann die ersten Einheiten wieder erlaubt waren, trainierte Bully teilweise mit der zweiten Mannschaft des HTC, um wieder den Ball in die Hand nehmen zu können, durch die Verletzung und die Kontaktbeschränkung hatte sie fast ein Jahr nicht gespielt.

„All die Stunden, die ich im Fitnessstudio, im Schwimmbecken oder der Sporthalle verbracht habe – das einzige Problem ist, dass ich immer noch nicht fünf-gegen-fünf trainieren konnte“, so Bully.

Zum Vorbereitungsstart kann sie aber voll einsteigen. Die Geschichte der vergangenen Saison machte eine relativ einfach Einigung in den Vertragsgesprächen möglich. Herne sei inzwischen ihr zu Hause, Mannschaft, Verein und Umfeld in der Verletzungspause seien ein großer Rückhalt gewesen. „Ich könnte mir nicht vorstellen, im kommenden Jahr für einen anderen Club aufzulaufen“, sagt Bully.

Trainer Marek Piotrowski: „So eine brauchst du, um zu gewinnen“

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Kaum einen freut das mehr als Trainer Marek Piotrowski. „Chloe Bully auf dem Spielfeld – das ist für mich die kleine Kriegerin mit dem großen Kämpferherz. Sie lässt nicht locker, egal was passiert. So eine Spielerin zieht das Team mit“, so der Coach. „Sie brauchst du, um zu gewinnen, besonders wenn es drauf ankommt in den wichtigen Spielen.“

Das letzte Mal, dass Chloe Bully für Herne auf dem Spiel stand? 2019, Spiel fünf gegen Keltern. Im Spiel eins der Saison 2020/21 ist sie wieder dabei.

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