Herne. Nach dem 10:1 gegen Hannover in der Eishockey-Oberliga erklären zwei Trainer, was kaum zu erklären ist. Schon Mittwoch geht es für Herne weiter.

Für den Herner EV war es das zweite Sechs-Punkte-Wochenende der Saison in der Eishockey-Oberliga und die Umstände, wie es zustande kam, waren außergewöhnlich.

Über die Ansetzung der Freitagspartie in Hamburg waren die Spieler der Grün-Weiß-Roten erst 26 Stunden zuvor informiert worden und hatten dennoch mit einem starken Anfangs- und Schlussdrittel einen klaren 5:1-Sieg herausgespielt. Zwei Tage später versuchten dann zwei Trainer ein Ergebnis zu erklären, das eigentlich nicht zu erklären war.

Mit einem unglaublichen 10:1-Sieg endete das Heimspiel gegen den Tabellennachbarn Hannover Indians, obwohl Spielverlauf und Schussstatistik ein ganz anderes Bild ergaben. Während die Gäste mehr Spielanteile hatten und insgesamt 49 Schüsse auf das Tor von Björn Linda abgaben, kam der HEV am Sonntag nur auf 32 Abschlüsse, zeigte dabei aber eine bisher nicht gekannte Effizienz.

Herner EV_steckt Asselins Ausfall gut weg

Und das auch ohne Patrick Asselin. Der Oberliga-Toptorschütze der vorigen Saison musste am Wochenende mit Magen- und Darmproblemen passen, doch er wurde kaum vermisst.

Während sich der gefürchtete erste Hannoveraner Sturm um Routinier Branislav Pohanka die Zähne an Linda und seinen Vorderleuten ausbiss, traf Richie Mueller auf der Gegenseite nach Belieben. Fünfmal schenkte der Ex-Nationalspieler den Gästen ein und setzte sich mit zwölf Treffern an die Spitze der Torjägerliste im Norden.

„Wir wollten die Top-Reihe der Indians ausschalten. Da hat unsere erste Reihe gut geblockt. Und vorne haben wir im ersten Drittel aus wenig viel gemacht“, sah HEV-Trainer Danny Albrecht eine geschlossene Mannschaftsleistung seines Teams, das im weiteren Verlauf gegen offensive Niedersachsen immer wieder Konterchancen bekam.

Hannover Indians Der Trainer ringt um Fassung und Worte

Unterdessen rang Lenny Soccio nach dem Debakel um Fassung und Worte. „Es ist natürlich schwierig nach so einem Ergebnis. Dabei sind wir gut ins Spiel gekommen und hatten einige Chancen, doch Herne war die klügere Mannschaft. Im letzten Drittel haben wir das Spiel dann total aus der Hand gegeben.“

Warum der Hannoveraner Coach nach dem ersten Drittel Lukas Schaffrath aus dem Tor nahm und ihn durch David Zabolotny ersetzte, blieb mehr oder weniger sein Geheimnis.

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„Das war eine Trainerentscheidung. Ich wollte der Mannschaft neue Impulse geben.“ Ein Fehlgriff, weil der ehemalige Herner Goalie am 0:2-Zwischenstand schuldlos war, während Zabolotny bei mehreren Gegentreffern keine allzu glückliche Figur abgab. Allerdings wurde er am Ende auch von seinen Teamkollegen im Stich gelassen, die nach Parker Bowles‘ vergebener Großchance zum 2:5 in der Defensive völlig auseinanderfielen.

Am Mittwoch winkt schon der Sprung auf den zweiten Tabellenplatz

Nun winkt dem HEV schon am Mittwoch der Sprung auf Tabellenplatz zwei, wenn die Gysenberger um 19 Uhr in der Rheinlandhalle außerplanmäßig beim Krefelder EV antreten.

Der derzeitige Zweite aus Leipzig wurde vom Coronavirus ausgebremst und wird bis einschließlich Weihnachten keine Spiele mehr bestreiten.

Die HEV-Partie in Krefeld wird vom 28. Dezember vorgezogen, um an diesem Tag Platz für das Herner Nachholspiel bei den Hammer Eisbären zu schaffen. Das Rückspiel bei den Hannover Indians am Sonntag wurde um eine Stunde vorverlegt, beginnt nun bereits um 18 Uhr.

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