Herne. Mit harter Arbeit bezwingt der Herner EV Leipzig. Trainer Danny Albrecht kann sich in der Offensive auf die Qualität seiner Cracks verlassen.

Der Anfang ist gemacht und er war erfolgreich. Mit 7:2 bezwang der Herner EV am Sonntag die Icefighters aus Leipzig, doch ein wenig täuschte das Ergebnis. Um die kampfstarken Sachsen zu bezwingen, war zuvor harte Arbeit angesagt.

„Am Ende hat Herne seine Qualität eiskalt ausgespielt. Wir konnten lange gut dagegenhalten, am Ende fehlte dann aber etwas die Frische“, fasste Sven Gerike den Saisonauftakt des HEV hinterher treffend zusammen.

Herner EV: Nachlässigkeiten werden anfangs nicht verziehen vom Gegner

Der Gästetrainer hatte von vornherein auf zwei Stammspieler verzichten müssen, doch erst als zwei weitere Akteure verletzt ausgeschieden waren, schwanden den Icefighters in der Hannibal-Arena die Kräfte.

Nachlässigkeiten verziehen die Icefighters ihrem Gegner nicht. Nach starkem Beginn waren es individuelle Fehler des HEV, die die anfangs harmlosen Gäste ins Spiel brachten.

Ein Geschenk von Goalie Björn Linda an Leipzigs Florian Eichelkraut

Ein Scheibenverlust im Aufbau führte zum ersten Gegentor, bevor Björn Linda dem Gegner den erneuten Anschlusstreffer auflegte.

Der HEV-Goalie schlug das Spielgerät unbedrängt in Richtung Leipziger Strafbank, wo genau in diesem Moment die Tür wieder aufging und Icefighters-Kapitän Florian Eichelkraut das Geschenk dankend annahm.

Trainer Danny Albrecht kann sich auf die Qualität seiner Offensive verlassen

Nachdem die Gäste zum Schlussabschnitt noch einmal stark herauskamen, bewahrte der Herner Keeper sein Team allerdings mit einigen Saves vor Schlimmerem.

Und vorne konnte sich HEV-Trainer Danny Albrecht zum Saisonauftakt (den Spielbericht vom Sonntagabend gibt es hier)auf die Qualität seiner Cracks verlassen.

Die erste Reihe kreiselte in der gewohnten Formation so lange, bis der freie Mann gefunden war und Richie Mueller im zweiten Sturm war an diesem Abend der Mann für die wichtigen Tore.

Der ehemalige Nationalspieler sorgte für die frühe Führung und kurz vor der zweiten Pause mit dem 4:2 auch für etwas Beruhigung nach einem aus Herner Sicht weniger gelungenen Drittel.

Neuzugänge Mueller und Kehler rücken in den Fokus

Mit Colton Kehler in Reihe drei rückte vor allem in der Schlussphase ein weiterer Neuzugang in den Fokus.

Ein knallharter Schuss zum 6:2 und eine starke Puckeroberung bei Herner Unterzahl, gefolgt von einem ebenso starken Laufduell und Torabschluss – genau das hatte Danny Albrecht gemeint, als er im Vorfeld die physischen Stärken des Kanadiers betont hatte.

Erstes Geisterspiel in 50 Jahren Eissport am Gysenberg

Es war das erste Geisterspiel in der 50-jährigen Eissport-Geschichte des Herner Gysenbergs und dementsprechend unwirklich war die Atmosphäre.

Außer den Mannschaften und ihren Teamoffiziellen verfolgten das Geschehen lediglich einige Medienvertreter, technisches Personal und eine Handvoll Ordner, für die es am Sonntag wenig zu ordnen gab.

Herner EV- Klarer Sieg gegen Leipzig mit 7-2

Patrick Fischer von den Icefighters Leipzig am Puck, vom Herner EV kämpft Patrick Asselin; am Sonntag, 8. November begegneten sich die beiden Teams zum Start der Eishockey Oberliga Nord in der Hannibal-Arena in Herne.
Patrick Fischer von den Icefighters Leipzig am Puck, vom Herner EV kämpft Patrick Asselin; am Sonntag, 8. November begegneten sich die beiden Teams zum Start der Eishockey Oberliga Nord in der Hannibal-Arena in Herne. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Colton Kehler am Puck, unterstützt von René Behrens ganz links gegen Nr. 15 Michal Velecky und Nr. 52 Alexander Zille...
Colton Kehler am Puck, unterstützt von René Behrens ganz links gegen Nr. 15 Michal Velecky und Nr. 52 Alexander Zille... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...in der vierten Minute fällt das erste Tor durch Richard Müller, vorbereitet durch Dennis Thielsch. 
...in der vierten Minute fällt das erste Tor durch Richard Müller, vorbereitet durch Dennis Thielsch.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Manuel Malzer, rechts, kämpft gegen Nr. 14 Ryan Warttig um den Puck.
Manuel Malzer, rechts, kämpft gegen Nr. 14 Ryan Warttig um den Puck. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Voll konzentriert: Danny Albrecht, Trainer des Herner EV während des Spiels.
Voll konzentriert: Danny Albrecht, Trainer des Herner EV während des Spiels. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
"Eishockey lebt durch seine Fans" steht auf dem Banner auf der Zuschauertribüne in der Hanniball-Arena... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...leider offenbar nicht während einer Pandemie, hier gibt es heute nur leere Plätze.
...leider offenbar nicht während einer Pandemie, hier gibt es heute nur leere Plätze. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Colton Kehler, rechts, und Robin Slanina, links...
Colton Kehler, rechts, und Robin Slanina, links... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Der HEV kämpft auch vor leeren Rängen: Valentin Pfeifer im Besitz des Pucks...
Der HEV kämpft auch vor leeren Rängen: Valentin Pfeifer im Besitz des Pucks... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...und das 2:0 lässt nicht lange auf sich warten, als die Uhr 7:24 anzeigt, ist es bereits soweit: Patrick Asselin schiebt den Puck rein.
...und das 2:0 lässt nicht lange auf sich warten, als die Uhr 7:24 anzeigt, ist es bereits soweit: Patrick Asselin schiebt den Puck rein. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Patrick Asselin, Manuel Malzer, Christoph Ziolkowski, Richard Müller Dennis Thielsch (von links nach rechts) feiern.
Patrick Asselin, Manuel Malzer, Christoph Ziolkowski, Richard Müller Dennis Thielsch (von links nach rechts) feiern. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Björn Linda steht für die Herner im Tor.
Björn Linda steht für die Herner im Tor. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Rabiates Spiel 1...
Rabiates Spiel 1... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...die Schiedsrichter greifen ein..
...die Schiedsrichter greifen ein.. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...genauso wie bei der nächsten Situation...
...genauso wie bei der nächsten Situation... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...Ryan Warttig verlässt das Eis...
...Ryan Warttig verlässt das Eis... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...und hier verlässt auch Colton Kehler das Eis.
...und hier verlässt auch Colton Kehler das Eis. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Nils Liesegang, links, und Thomas Zolkowski, rechts, kämpfen gegen Moritz Israel um den Puck.
Nils Liesegang, links, und Thomas Zolkowski, rechts, kämpfen gegen Moritz Israel um den Puck. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Esbjörn Hofverberg am Puck, links daneben Christoph Ziolkowski.
Esbjörn Hofverberg am Puck, links daneben Christoph Ziolkowski. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
3:1 steht es nach dem ersten Drittel...
3:1 steht es nach dem ersten Drittel... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
..und Danny Albrecht, HEV-Trainer hat zu feiern, denn die nächsten Drittel enden auch mehr als gut für die Herner: 1:1 und 3:0...
..und Danny Albrecht, HEV-Trainer hat zu feiern, denn die nächsten Drittel enden auch mehr als gut für die Herner: 1:1 und 3:0... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...somit siegt der Herner EV sehr verdient 7:2 gegen die EXA Icefighters Leipzig - der HEV überzeugte auf ganzer Linie. 
...somit siegt der Herner EV sehr verdient 7:2 gegen die EXA Icefighters Leipzig - der HEV überzeugte auf ganzer Linie.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
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Denjenigen, für die eine solche Veranstaltung eigentlich gedacht ist, blieb der Zugang zur Hannibal-Arena dagegen verwehrt.

Präsent waren die HEV-Anhänger nur durch ein einsames Banner auf der Sitztribüne: „Eishockey lebt durch seine Fans.“

Eigentümliches Flair

Stattdessen sorgten das Kratzen der Schlittschuhe auf dem Eis und die mehr oder weniger lautstarken Trainer-Einwürfe für ein eigentümliches Flair – normale Betriebsgeräusche eigentlich, die sonst aber im allgemeinen Schallpegel untergehen.

Dass der Heimvorteil ohne Zuschauer oft keiner mehr ist, bewahrheitete sich diesmal nicht.

HEV-Trainer ist froh, dass überhaupt gespielt wurde

Anders als am Freitag, wo in allen sechs Spielen der Oberliga Nord die Gastmannschaft als Sieger vom Eis gegangen war.

Danny Albrecht war froh, dass überhaupt gespielt wurde: „Für uns alle ist es ein großes Privileg, dass wir als Profis eingestuft werden und aktuell Eishockey spielen dürfen. Wir hoffen aber, dass wir bald mit unseren Fans gemeinsam jubeln dürfen.“

Wann das wieder möglich ist, weiß allerdings im Moment niemand.

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