Herne. Der Eishockey-Oberligist sieht sich gut gerüstet für den Titelkampf – und ein schweres Auftaktspiel vor leeren Rängen: Leipzig kommt nach Herne.
Es geht wieder los! An diesem Freitag geht es in der Eishockey-Oberliga wieder um Punkte, aber der Herner EV greift erst am Sonntag ins Geschehen ein. Um 18.30 Uhr geht es in der Hannibal-Arena gegen die Icefighters Leipzig – der Start in eine Saison, die ganz anders werden wird als alles, was die Fans und ihre Protagonisten in ihrer bisherigen Eishockey-Historie erlebt haben.
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Denn dem normalen Sterblichen bleiben sämtliche Oberliga-Eishallen wegen der Corona-Pandemie verschlossen – zunächst bis Ende November, doch am Gysenberg fürchtet man schon jetzt, auch länger ohne Unterstützung von den Rängen auskommen zu müssen.
So hoch sind die Fallzahlen inzwischen, dass schon eine Teil-Rückkehr der Fans zum frühestmöglichen Heimspieltermin am 13. Dezember gegen die Hannover Indians äußerst fraglich erscheint.
Herner EV sieht sich besonders im Tor und im Angriff stark aufgestellt
Dass die Mannschaft bereit ist, ihren Job auch unter außergewöhnlichen Umständen bestmöglich zu erledigen, steht für HEV-Trainer Danny Albrecht außer Frage. Und gespart am Kader wurde auch in Corona-Zeiten nicht.
Vielleicht wäre nach dem Abgang von Christopher Kasten und Anthony Calabrese ein weiterer erfahrener Verteidiger das personelle Tüpfelchen auf dem i gewesen, doch die sind erfahrungsgemäß zu einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis schwer zu bekommen. Stattdessen setzt Danny Albrecht auf eine noch offensivere Spielweise.
Mit einem weiteren Stürmer als nominellem Verteidiger will der HEV den Gegner noch früher stören, noch schneller umschalten – eine im Erfolgsfall attraktive Variante, die die Fans bis auf weiteres nur am Bildschirm erleben können.
SpradeTV-Premiere war ein Erfolg – aktive Spieler kommen ans Mikro
Am letzten Sonntag beim Test gegen Essen feierte der Streaming-Dienst SpradeTV am Gysenberg seine Premiere.
Für HEV-Geschäftsführer Jürgen Schubert war es eine gelungene Generalprobe, sowohl technisch als auch personell: „Wir haben da ein tolles Team auf die Beine gestellt. Auch mit dem Licht gab es keine Probleme.“ Vor dem Mikrofon soll immer ein Duo sitzen, ehemalige oder auch noch aktive Spieler als Gastkommentator inbegriffen.
Nach Christian Nieberle am letzten Sonntag etwa Christian Wendler, der seine Rolle als dritter Torwart beruflich bedingt meist im Stand-by-Modus erledigen wird und nur dann auf die Mannschaftsbank rücken soll, wenn Björn Linda oder Jonas Neffin sich verletzen sollten oder letzterer von seinem Stammverein Iserlohn angefordert wird. „Das beste Torwart-Trio der Liga“, sieht Danny Albrecht seinen Kader auf der Goalie-Position herausragend aufgestellt.
Kanadier Colton Kehler kommt langsam in Herne an
Die Verpflichtung von Colton Kehler als zweitem Kontingentspieler hatte kaum jemand auf dem Schirm, doch der Kanadier lebt sich auf seiner ersten Europa-Station immer besser ein. „Er ist inzwischen gut reingekommen. Anfangs hatte er noch Probleme mit dem Jetlag und der größeren Eisfläche“, sagt Danny Albrecht, der vor allem von den physischen Qualitäten des 23-Jährigen überzeugt ist.
Ein klassischer Sniper ist der Mann aus British Columbia nicht, was aber angesichts des großen Angebots an starken deutschen Stürmern im Kader verschmerzbar sein dürfte. „Die Besten der Liga“, sieht Danny Albrecht seinen Kader auch in dieser Hinsicht gegenüber der Konkurrenz im Vorteil.
Härtester Rivale bleiben wohl die Trappers aus Tilburg, doch mit denen sieht der HEV-Coach sein Team mittlerweile durchaus auf Augenhöhe. Die Niederländer haben sich von ihrem Topscorer der letzten beiden Jahre Mitch Bruijsten getrennt und auf Spieler aus Übersee verzichtet – gut möglich, dass es einen engen Zweikampf um den Titel im Norden geben wird.
Herner EV tritt gegen Leipzig nahezu ohne Ausfälle an
Albrecht erwartet aber auch vor allem von den beiden Clubs aus Hannover einiges. „Auch Rostock ist deutlich stärker besetzt als letztes Jahr.“ Bis auf den wohl bis zum Jahresende verletzten Dominik Piskor stehen dem HEV-Trainer zum Saisonauftakt alle Akteure zur Verfügung.
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Testspieler Paul König indes hat sich kurzfristig den Icefighters Leipzig angeschlossen. Die dürften ein echter Prüfstein zum Auftakt sein, obwohl sie nach dem Hin und Her um den heimischen Kohlrabizirkus und ihrem Kampf um die Lizenz einen turbulenten Sommer hinter sich haben.
Die Mannschaft von Trainer Sven Gerike absolvierte erst vor zwei Wochen ihr erstes Testspiel, ist aber vor allem in der Offensive weiterhin stark besetzt.
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