Herne/Wanne-Eickel. 2,74 m lang ist eine Tischtennisplatte, so groß ist also auch der Mindestabstand der Spieler. Aber wegen Corona gibt es noch weitere Vorgaben.
Mit einer groß angelegten Reform will der WTTV seine Strukturen neu ordnen. Eine bereits vor einem Jahr gegründete Arbeitsgruppe legte jetzt einen ersten Entwurf zur Diskussion vor.
Aus den bisherigen fünf Bezirken sollen vier Regionen mit insgesamt 15 Bezirken gebildet werden, die die bisherigen 35 Kreise ersetzen.
Die Grenzen der Neugliederung sollten dabei mit den politischen Grenzen der Kreise und Städte identisch sein.
Geplante Reform: heimische Clubs sollen zum Kreis Unna gehören
Die acht heimischen Tischtennis-Vereine würden danach gemeinsam mit den Clubs aus Bochum, Dortmund, Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis zum Bezirk Unna gehören.
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Obwohl flächenmäßig einer der kleinsten, würden diesem Bezirk mit 115 Vereinen die mit Abstand größte Zahl von Clubs angehören. Die durchschnittliche Anzahl von 79,67 Vereinen pro Bezirk wird dabei erheblich überschritten.
Verschlankung der Organisation, weil Ehrenamtler fehlen
Durch die Verschlankung der Organisation will der WTTV vor allem dem immer größer werdenden Problem entgegenwirken, eine ausreichende Zahl an Ehrenamtlichen für die zahlreichen Funktionen auf Kreis- und Bezirksebene zu finden.
Der geplante Termin für die Umsetzung der Strukturreform ist der 1. Juli 2022.
Akute Herausforderungen durch die Corona-Krise
In Zeiten wie diesen wird sich allerdings kaum ein TT-Verein eingehender mit diesem Thema beschäftigen, denn die Corona-Krise stellt die Clubs vor andere, ganz akute Herausforderungen. Die Frage, die zurzeit alle beschäftigt, lautet: „Wann und wie können wir endlich wieder unseren Sport ausüben?“
Die Landesregierung hat prinzipiell den kontaktlosen Hallensport ab 11. Mai wieder erlaubt, aber dazu müssen viele Fragen beantwortet werden – nicht nur im Tischtennis.
Freigabe der Hallen liegt in den Händen der Kommune
So merkt Hans Peter Karpinski, Vorsitzender des Stadtsportbundes in Herne, dazu an: „Die Landesregierung veröffentlicht den Termin 11. Mai, ohne mit den Leuten vor Ort zu sprechen, die das Ganze umsetzen müssen. Wir kriegen jetzt den Druck von den Vereinen, die natürlich ihrem Sport wieder nachgehen wollen. Geht aber etwas schief und stecken sich Menschen an, wird die Verantwortung sicher auch wieder ganz unten gesucht.“
Die endgültige Freigabe der Hallen in den Händen liegt in den Händen der jeweilige Kommune.
Die Stadt Herne hat den Vereinen den 3. Juni als möglichen Trainingsbeginn avisiert. Zuvor muss ein Antrag auf Nutzung der jeweiligen Hallen gestellt und gleichzeitig ein Hygienekonzept eingereicht werden.
WTTV-Hinweise zur Wiederaufnahme des Trainings umfassen 18 Punkte
Grundlage im Tischtennis für dieses Konzept sind die zwischenzeitlich vom DTTB und WTTV herausgegebenen „Hinweise zur Wiederaufnahme des Trainings während der Corona-Pandemie“.
Die des WTTV umfassen 18 Punkte, die zum Teil mit erheblichen Einschränkungen gegenüber dem bisher üblichen Trainingsbetrieb einhergehen. Da der Tischtennis-Sport ohnehin eine kontaktlose Sportart ist und der Mindestabstand alleine schon durch den Tisch von 2,74m Länge gewährleistet ist, kommt als „Virentransporteur“ eigentlich nur noch der Ball in Frage.
Aufschlag nur mit dem eigenen markierten Ball
Deshalb soll jeder Spieler eigene markierte Bälle bekommen, die nur er zum Aufschlag in die Hand nehmen darf. Fällt der Ball in die Hälfte des Gegners, darf der ihn nicht zurückwerfen, sondern muss ihn mit Fuß oder Schläger zurückbefördern.
Neben anderen geforderten Maßnahmen, wie Desinfektion aller Spielmaterialien, Anwesenheitslisten, Boxenumrandungen, schriftlichen Erklärungen von Risikopersonen u.v.m., ist es vor allem diese geforderte Maßnahme, die dem einen oder anderen die Freude am Spiel trübt.
Warten auf den Hallennutzungsplan
Trotzdem sind sich die Vereinsvorsitzenden Stefan Bartnik vom TTC Westfalia Herne, Bernd Reckmeier (TTC Herne-Vöde), Markus Althaus (DSC Wanne-Eickel), Fabian Raspel (TTC SF Wanne-Eickel) einig, dass sie am 3. Juni wieder mit dem Training beginnen wollen und haben die entsprechenden Anträge auf Hallennutzung gestellt.
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Sie alle hoffen natürlich, dass sie in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können und warten deshalb gespannt auf den Hallennutzungsplan der Stadt.
Das Problem hat Arthur Schemp nicht. Sein TTC Ruhrstadt Herne spielt in der Ruhrstadtarena, die keine kommunale Einrichtung ist, und nimmt bereits am 26. Mai das Training wieder auf. Gemeinsam mit dem Eigentümer „Gospelprojekt Ruhr“ wurde ein Hygienekonzept erarbeitet, das sowohl die Vorgaben des WTTV als auch die Empfehlungen des Landesportbundes berücksichtigt.
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